Vali

aufzunehmen, spürte Thore den Drang irgendetwas in der Luft zu zerreißen.
    Grischa hatte nicht nur seine Brüder verraten, er hatte die ganze Rasse in Gefahr gebracht indem er mit Lucius kooperiert hatte.
    Sie brauchten die Kavallerie, um es mit diesem Gegner aufnehmen zu können. Je älter der Wächter umso stärker seine Fähigkeiten, und verglichen mit dieser Ausgeburt der Hölle waren sie verdammte Säuglinge.
    Tomasz klappte den Laptop mit solcher Wucht zu, dass mehrere Plastikteile wild über den Tisch sprangen, als sie sich der Kraft beugen mussten und von der Hülle abplatzten.
    Schlechte Neuigkeiten dachte Thore, und als er den Blick von Tomasz auffing wusste er wie schlecht.
    Seine Lippen waren ein schmaler weißer Strich, die Kieferknochen standen vor und Thore konnte von seiner entfernten Position den Puls in der vorstehenden Schlagader an Tomasz Hals problemlos erkennen.
    Sein Bruder war außer sich vor Wut, und das kam in etwa so oft vor wie ein erfrischender Regenguss in der Sahara.
    „So schlimm, huh?“ Tomasz Antwort ließ die Temperatur im Raum schlagartig um mehrere Grad fallen.
    „Die Herrschaften müssen erst beraten wie sie vorgehen wollen, bevor man uns mitteilt wann und wie viel Unterstützung man uns geben kann.“ Wenn der Rat sich beriet, konnten wertvolle Stunden ungenutzt ins Land ziehen, dieser Haufen alter Männer bestand aus Diplomaten und Philosophen, alles wurde sorgfältig geprüft und diskutiert.
    In den meisten Fällen war das auch gut und schön, aber für eine Entscheidung auf dem Schlachtfeld absolut unannehmbar.
    „Das kostet Vali das Leben.“, sagte Grischa leise und sprach damit aus was alle dachten. Thore wäre ihm an die Gurgel gegangen, aber Achill hielt ihn mit einem blitzartigen Reflex zurück. „Dann hast du ja dein Ziel erreicht du Verräter.“
    Achill der bisher nur geschwiegen hatte klinkte sich ein.
    “Wenn wir uns jetzt gegenseitig erledigen, dann haben wir nicht mal den Hauch einer Chance.“ Er ließ Thore los und nahm sich seine Waffen, die er auf dem Bett abgelegt hatte, bevor sie Grischa in die Mangel genommen hatten.
    „Wo ist dieses Fabrikgebäude?“ Ausgerechnet er schien die Ruhe selbst zu sein, aber Thore wusste je ruhiger der Krieger schien, umso stärker tobte sein Temperament in ihm.
    „Wir wissen nicht ob Vali dort ist. Er könnte überall sein, wenn ihn Lucius transportiert hat.“ Grischa zuckte hilflos mit den Schultern.
    „Es ist ein Anfang und wenn er nicht dort ist, finden wir vielleicht jemanden der es weiß, “ Achill hob drohend eine Faust „und dann Gnade ihm Gott, denn ich werde es nicht.“
    Thore bemühte sich seinen Zorn unter Kontrolle zu halten, aber er scheiterte kläglich als sich auch Grischa erhob.
    „Wo willst du hin?“ sein Knurren so tief, dass Grischa sofort zur Salzsäule erstarrte, aber er hielt Thores Blick stand als er sagte, “Ich gehe mit euch.“
    „Damit du uns wieder in den Rücken fallen kannst? Vergiss es.“
    Tomasz ergriff Partei bevor Achill es tun konnte.
    “Wir brauchen ihn, Thore.“
    „Nein, tun wir nicht. Er ist nur ein zusätzliches Risiko.“ Und wenn es nicht Valis Aufgabe wäre ihn zu erledigen, dann würde er jetzt schon nicht mehr atmen, fügte er in Gedanken hinzu.
    Bei den letzten Worten war Grischa zusammengezuckt wie ein geprügelter Hund. „Ich weiß das ihr mir nicht vertraut, aber lass mich wenigstens versuchen meinen Fehler…“
    „Du wirst dich für deine „Fehler“ vor Vali verantworten müssen, und wenn er nicht mehr lebt, “ Thore bebte vor Zorn „dann werde ich es sein der dich zur Strecke bringt.“
    Grischa wich seinem Blick immer noch nicht aus, auch wenn sein Gesicht etwas blasser wurde. „So sei es.“
    Tomasz hatte ebenfalls seine Waffen angelegt.
    „Spart eure Kräfte. Wir wissen nicht was uns erwartet. Gut möglich das es uns alle heute erwischt.“
    „Na dann, Professor Tod“ Achill klopfte ihm auf die Schulter “auf in die Schlacht.“, allerdings hatte sein Scherz dieses Mal nicht die geringste Spur Humor.

Kapitel 45
     
    Lucius war noch nicht ganz bei Kräften, deshalb entschied er sich die Fahrzeuge zu benutzen, anstatt sich einfach zu dematerialisieren. Außerdem wollte er es nicht noch einmal riskieren Sarah zu Nahe zu kommen, aber das behielt für sich. Erstaunlich welche Kräfte diese Frau hatte, er fragte sich warum sie sie nicht gegen ihn verwendete. Solange er nur über Sarahs Fähigkeiten spekulieren konnte, musste er Vali am Leben