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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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getreten war, fiel diese hinter ihr schwer ins Schloss. Sie hörte noch wie sich ein Schlüssel drehte, und dann herrschte absolute Stille.
    Mit ausgestreckten Armen und dem unguten Gefühl irgendetwas würde ihr gleich den Arm abreißen, oder Schlimmeres
    versuchte sie sich zu orientieren.
    Sie machte zwei Schritte zurück und als ich Rücken die Wand berührte gaben ihre Beine den Dienst auf, und sie landete auf ihrem Hintern. Sie zog die Beine an und umklammerte die Knie mit ihren Armen. „Was jetzt Sarah?“ fragte sie sich, und ihre Stimme hallte durch den tiefschwarzen Raum.
    Jonah rannte den Weg zurück zum inneren Heiligtum, und schob den Wachposten ungeduldig zur Seite.
    „Niemand kommt hier rein.“
    „Ja, Sir.“
    Er betrat den Raum und näherte sich Lucius, der immer noch bewegungslos zwischen den Resten seines Altars lag, mit äußerster Vorsicht.
    Er hatte den Meister noch nie am Boden gesehen. Der Anblick verrückte einige Bausteine in Jonahs Weltsicht.
    Bisher hatte er an die Theorie des unbesiegbaren, allmächtigen Lucius geglaubt, aber diese Frau hatte ihn bezwungen. Niemand durfte davon erfahren, dieses Wissen wäre tödlich für seinen Meister, denn obwohl er grausam und unberechenbar war, hatte Jonah bei ihm eine Position gefunden in der er bleiben wollte. Außerdem hatte er nicht vor seine beinahe „Unsterblichkeit“ aufzugeben, er mochte das Gefühl, nicht zu altern.
    Er legte vorsichtig seine Hand auf Lucius Schulter, und drehte ihn langsam auf den Rücken.
    „Meister?“ Er bekam keine Reaktion, also beugte er sich über den regungslosen Körper und wollte überprüfen, ob Lucius noch atmete.
    Erleichtert spürte er einen sanften Lufthauch an seinem Ohr, kurz bevor sich eine Hand in seinem Nacken festkrallte wie ein Schraubstock. Jonah hätte beinahe erschrocken aufgeschrien, aber Lucius Fänge bohrten sich zu brutal und erbarmungslos in seine Vene. Mit jedem Zug spürte Jonah wie das Leben selbst aus ihm wich.

Kapitel 43
     
    Sarah saß immer noch mit dem Rücken an der kühlen Wand. Sie wagte es nicht diesen letzten Halt zu verlassen. Ihre Augen waren in der absoluten Dunkelheit nutzlos, so verstärkten sich alle anderen Sinne. Der Boden unter ihr war aalglatt, ebenso wie die Wand, reiner Beton. Das Fehlen eines Fensters und die absolute Stille ließen Sie vermuten, dass sich der Raum weit unter der Erde befand. Die Kälte kroch ihr erbarmungslos in den Körper. Als sie begann zu zittern, schlang sie ihre Arme noch weiter um ihre angezogenen Beine.
    Ohne Ablenkung eingesperrt mit dem Wissen, dass dieser Lucius bestimmt bald wieder auftauchen würde kreisten ihre Gedanken um Esther.
    Sarah konnte sich nicht entscheiden, ob sie sich lieber wie eine Kugel zusammenrollen, oder auf den nackten Beton einschlagen sollte. Zerrissen zwischen ihren Empfindungen, tauchte das Bild von Lucius wieder auf, wie er durch die Luft geschleudert wurde. Wie hatte sie dass bloß fertig gebracht, und warum funktionierte diese Gabe bei ihr, aber hatte für Esther so kläglich versagt?
    Sie hatte keine Antwort darauf, aber bevor sie weiter vor sich hin grübeln konnte, drehte sich hinter ihr ein Schlüssel im Schloss.
    Die Tür wurde aufgerissen, und das Licht von mehreren Kerzen blendete sie wie ein Scheinwerfer. Nach der langen Pause, brauchten ihre Augen einen Moment um sich daran zu gewöhnen.
    „Aufstehen!“ Eine unbekannte Männerstimme untermauerte den Befehl mit einem Fußtritt gegen ihren Oberschenkel.
    Sie erhob sich, und wurde weiter in den Raum gedrängt. Der Mann trug dieselbe schwarze Uniform wie die anderen die hier als Personal fungierten. Er hielt ihr eine Waffe vor die Nase, als hinter ihm eine große, schmale Gestalt im Umhang den Raum betrat. Der Umhang war nicht mehr ganz so brandneu wie sie mit einer gewissen Genugtuung feststellte.
    Der Bronzeton war an mehreren Stellen mit grauem Staub bedeckt und das weiße Hemd wies neben einem großen Riss quer über der Brust auch etliche Blutflecken auf.
    „Sarah, genießen sie ihren Aufenthalt?“ der widerliche Singsang in seiner Stimme sagte ihr mehr über seinen Geisteszustand als ihr lieb war. “Interessante Fähigkeiten, die sie da haben. Wir werden noch sehen was sie ihnen letztendlich nützen.“
    „Warum kommst du nicht noch einen Schritt näher und findest es raus?“ Hätte sie noch mehr Zucker in ihrer Stimme gehabt, hätte sie mit einem Warnhinweis für Diabetiker auf der Stirn rumlaufen müssen.
    „Ich denke wir sind über

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