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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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mehr. Die rechte Hand war gebrochen und ziemlich heftig angeschwollen. Sein Kopf dröhnte von dem heftigen Schlag den er eingesteckt hatte und nur eins seiner Augen funktionierte halbwegs normal.
    Das andere ließ sich, dank einer massiven Schwellung, nicht öffnen. Der Knebel den sie ihm verpasst hatten sorgte dafür, dass sich sein Hals mittlerweile anfühlte wie grobes Sandpapier.
    Wie hatte ihm das nur passieren können? Er war ein Profi verdammt noch mal. Hatte eine ansehnliche Erfolgsquote von einhundert Prozent nachzuweisen. Nie hatte ihm jemand etwas nachweisen können. In der Branche hatte er sich einen respektablen Namen gemacht, und das war auch der Grund, warum man ihn engagiert hatte. Der Kerl der ihn angesprochen hatte, war ein gewisser Jonah gewesen. Er hatte ihm einen Haufen Geld geboten, und eine Option die ihn wirklich neugierig gemacht hatte. Dann hatte er den Meister getroffen. Es wäre die Eintrittskarte in einen exklusiven Club gewesen. Aber er hatte sich nicht unter Kontrolle gehabt, als er diese Assistentin gesehen hatte. Marek musste sich eingestehen, diesmal hatte er es gründlich vermasselt.
    Die Tür öffnete sich, und er hob mühsam seinen Kopf. Immer wieder waren in unterschiedlichen Abständen diese großen Kerle im Türrahmen aufgetaucht, und waren wieder verschwunden. Niemand hatte ihn bisher befragt, und ihm war klar, dass das zweifellos der Grund war, warum er überhaupt noch atmete.
    Wenn er nur die Hände frei bekäme, dann könnte er… Der Gedanke erstarb so schnell, wie die Hoffnung auf eine Flucht, als er sah, wer da durch die Tür kam.
    Das war der Kerl der dafür gesorgt hatte, dass er jetzt mit halb eingeschlagenem Schädel hier vor sich hin vegetierte.
    Ihn überkam ein Anflug von Panik, als der Typ die Tür hinter sich schloss. Die Schonzeit war vorbei.
    Valis Blut fing an zu kochen, als er den Kerl vor sich auf dem Bett liegen sah. Das Schwein hatte versucht Sarah zu töten, dessen war er sich mittlerweile sicher. Ein weit aufgerissenes Auge beobachte jede seiner Bewegungen.
    Gut, der Typ war kurz davor sich einzunässen.
    Beste Vorraussetzungen für eine erste Fragerunde, auch wenn Vali die Schwäche seines Gegenübers anwiderte. Ihm waren ebenbürtige Gegner wesentlich lieber, aber hier ging es schließlich nicht um einen Kampf. Die Sorte Mensch, die er jetzt vor sich hatte gehörte in die unterste Schublade, und er wünschte sich, ihm wären im Laufe seiner Jahrhunderte nicht so viele davon begegnet. Diese Art Mensch tötete erbarmungslos und bestialisch. Hatte man sie jedoch erwischt, dann brachen sie wie Streichhölzer. Wäre er ein anderer gewesen, dann hätte er es vielleicht genießen können den Spies umzudrehen, aber auf dieses Niveau würde er nie sinken. Vorher würde er sich selbst eine Kugel verpassen. Nichtsdestotrotz würde er den Mistkerl leiden lassen, wenn es der Sache diente, und im Anschluss keine schlaflosen Nächte haben.
    „Ich werde dir ein paar Fragen stellen.“ hob er an und sorgte dafür, dass seine Stimme nach Tod und Verderben klang.
    Das Auge folgte ihm, als er sich einen Stuhl aus der Ecke des Raumes holte und sich verkehrt herum darauf setzte.
    Seine dicken Unterarme auf der Rückenlehne postierend, schenkte er dem Kerl ein Lächeln, welches dafür sorgte, dass sein Gegenüber fanatisch an den Fesseln zu ziehen begann.
    Vali hatte sichergestellt dass sein Gegenüber einen ausgiebigen Blick auf seine Fänge erhaschen konnte. Der zappelte jetzt wie ein Fisch an der Angel, aber die Handschellen hielten ihn zuverlässig davon ab, vom Bett zu fallen.
    „Ich habe kein Interesse an einer ausschweifenden Diskussion, und im Grunde reicht mir das was ich gesehen habe, um dich auf der Stelle zu erledigen.“
    Das Zappeln endete abrupt, während der Brustkorb des Gefangenen sich verzweifelt hob und senkte als könnte er nicht genug Sauerstoff in seine Lungen beklommen. Konnte er vermutlich wegen des Knebels auch nicht, aber es gab wenig was Vali im Moment weniger interessiert hätte.
    „Fangen wir mit einer leichten Frage an.“ Vali ließ geräuschvoll die Knöchel seiner rechten Faust knacken, als er sie gegen seine linke Hand drückte.
    „Hast du den Professor getötet?“
    Er kannte die Antwort bereits, aber es war trotzdem keine Überraschung, als der Kerl den Kopf von links nach rechts bewegte. Bei dem Enthusiasmus war man versucht zu glauben, er sei schon nicht mehr mit einer Wirbelsäule verbunden.
    „Tsts, eine so einfache Frage, und

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