Vali
geflüstert, und bevor Irgendjemand darauf antworten konnte, stellte sie noch eine Zweite. „Was seid ihr?“
Ihr Puls unternahm einen neuen Geschwindigkeitsrekord, und Sarah erinnerte sich an die Visionen aus dem Krankenhaus.
„Warum? Was…?“ Sie war überwältigt von einer Flut widersprüchlicher Gefühle.
Faszination, Angst und Ungläubigkeit gaben sich die Klinke in die Hand. „Was wollt ihr von mir?“
Es war Elias der ihr mit fester Stimme antwortete, und sie so ein Stück weit wieder in die Realität holte. Die Farben verschwanden, als er ihre Hand endgültig los ließ.
„Wir brauchen deine Hilfe, um zu beenden, was Malachi- oder Martin wie du ihn kanntest angefangen hat.“
„Malachi?“
„Wir benutzen nicht unsere richtigen Namen, wenn wir in uns in deiner Welt bewegen. Das ist zu gefährlich.“
Seine Stimme bekam einen traurigen Unterton. „Es scheint jedoch, als wäre es nicht mehr genug nur einen anderen Namen anzunehmen.“ Der Ausdruck tiefen Bedauerns lag auf dem Gesicht, dass plötzlich Jahre älter schien, ohne das freundliche Blitzen in seinen Augen.
„Malachi war ein Meister unseres Ordens, und ein guter Freund von mir.“
„Was für ein Orden?“ Professor Schmitt war Priester? Doch es drängte sich eine wichtigere Frage in den Vordergrund: „Warum war?“ Ihr Verstand versuchte verzweifelt sich einen Reim auf das alles zu machen.
„Du kennst die Antwort doch schon.“ Elias sah ihr direkt in die Augen. „Erinnere dich Sarah.“
„Was glaubt ihr denn was ich versuche, seit ich im Krankenhaus aufgewacht bin?“ Pure Verzweiflung brach aus ihr hervor, und ihre Stimme kippte bedrohlich. „Ich werde verfolgt, gekidnappt und bekomme keine Antworten, nur Fragen. Ich würde mittlerweile meine Seele verkaufen um zu wissen, was verdammt noch mal passiert ist.“
„Malachi ist tot.“, sagte Vali ohne weitere Umschweife und handelte sich damit einen verständnislosen Blick von den Anderen ein. Das registrierte Sarah allerdings nicht mehr. Ihre Emotionen fuhren Achterbahn zwischen Fassungslosigkeit, und grenzenloser Trauer.
Tränen stiegen ihr in die Augen. Ihr Verstand bemühte sich redlich, das Gesagte zu verarbeiten. Elias hatte versucht wieder eine Verbindung zu ihr herzustellen, aber sein Mitleid konnte sie jetzt, unmöglich ertragen. Beinahe krampfhaft versuchte sie sich zu sammeln.
“Was ist passiert, hatten wir beide einen Unfall?“
War sie womöglich Schuld am Tod des Professors? Vielleicht waren sie ja in einen Autounfall verwickelt worden?
„Malachi wurde von unseren Feinden getötet.“, sagte Elias sanft.
Sarahs Verstand arbeitete jetzt auf Hochtouren gegen die Welle aus Trauer an, die sie zu verschütten drohte.
„Sie wurden zusammen auf dem Hohen Dörnberg gefunden.“ Valis Stimme klang mit einem Mal so kalt.
„Wir waren zum recherchieren öfter da oben.“ Sie versuchte sich zu erinnern, aber in ihrem Kopf herrschte absolute Leere.
„Können sie mir nicht mehr sagen? Wer hat ihn getötet? Wieso sollte der Professor Feinde gehabt haben? Ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern.“ Immer noch rollten Tränen über ihr Gesicht.
„Ich denke das reicht jetzt erst einmal.“, unterbrach Elias jeden weiteren Informationsaustausch.
„Ich glaube nicht, dass Sarah in der Verfassung ist, um weitere unserer Fragen zu beantworten.“
Vali wollte widersprechen, aber vielleicht brauchte Sarah wirklich eine Pause. Sie zitterte wie Espenlaub und hatte sichtlich Mühe ihre Emotionen zu beherrschen. Also sagte er zu Thore, “Machen wir eine Pause. Bring sie auf ihr Zimmer.“
Auf wackligen Beinen stakste Sarah die Treppe nach oben, und ließ sich auf das Bett fallen. Thore ging mit hilflosem Blick hinter ihr her.
„Wir werden dich für einen Moment in allein lassen, aber wenn du uns brauchst, wir sind nur um die Ecke.“, sagte Thore. Sarah schien seine Worte jedoch nicht wirklich zu registrieren. Ihr Blick war nach innen gekehrt und ihre Stirn zeigte tiefen Falten.
Kapitel 17
Sarah fühlte sich verloren. Wie hatte das passieren können? Warum? Sie fand keine Antwort auf ihre Fragen.
Es war wie eine Zeitreise, das alles hatte sie schon einmal durchgemacht. Damals waren es die mitfühlenden Worte eines Polizeipsychologen gewesen, der die schreckliche Wahrheit schonend zu verpacken versuchte.
Sie hatte immer noch wahnsinnige Sehnsucht nach ihren Eltern, und vor allem nach ihrer Schwester. Kein Tag verging ohne mindestens einen Gedanken an
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