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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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Begrüßung zunickte. Scheint, als tragen hier alle Kontaktlinsen. Vielleicht um nicht erkannt zu werden . Die Augen waren der Wahnsinn. Sie erkannte den etwas jüngeren Mann jetzt als den Kerl, dem sie in der Nacht zuvor die Nase gebrochen hatte. Allerdings war ihr Tritt wohl nicht so schlimm gewesen, denn sein Gesicht zeigte keinerlei Spuren.
    Der Letzte der den Raum betrat trug eine graue Stoffhose mit einem schwarzen Rollkragenpullover, und wirkte irgendwie verkleidet, denn seine Kleidung stand im krassen Gegensatz zu der, der anderen. Die langen dunkelbraunen Haare, waren zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. Seine Augen waren fast schwarz, und Sarah konnte keine Pupillen erkennen. Sie bekam eine gewaltige Gänsehaut.
    Nach und nach setzten sich die Hünen rund um den Tisch.
    Alles in ihr drängte sie im Anblick dieser Gestalten zur Flucht, aber dafür hätte sie an ihnen vorbei gemusst. Außerdem lud sie Thore mit einer Geste dazu ein, sich wieder auf den freien Stuhl neben sich zu setzen.
    Sarah bewegte sich betont ruhig, schließlich sollte man ja im Angesicht von Raubtieren hektische Bewegungen vermeiden, oder? Zu gerne hätte sie jetzt ihre Fähigkeiten benutzt um zu sehen, wem sie da gegenüberstand, aber die ließ sie mal wieder im Stich. Typisch ihr einziges Talent war nicht nur brotlose Kunst, sondern auch so zuverlässig wie der Wetterbericht. Im Allgemeinen tauchte sie nur dann auf, wenn sie es absolut nicht gebrauchen konnte.
    Als sie neben Thore Platz nahm, begann der den ernsten Gesichtern in der Runde Namen zuzuordnen. Nach der Vorstellung fühlte sie Sarah keinen Deut besser, allein der Umstand, dass sie Vali und Thore halbwegs vertraute, hielt sie in diesem Stuhl.
    Es war der langhaarige der sie als erstes ansprach, Tomasz rief sie sich ins Gedächtnis.
    „Wir wissen, dass sie als Assistentin bei Professor Schmitt gearbeitet haben, und dass sie rund um den Dörnberg Nachforschungen betrieben. Was wir nicht wissen ist, wonach der Professor gesucht hat.“
    „Warum fragt ihr ihn denn nicht selbst?“, platzte es aus ihr heraus, bevor sie irgendetwas dagegen tun konnte.
    Der Professor hatte sicher nicht umsonst so ein Geheimnis daraus gemacht, was er dort oben suchte. In seinem Buchladen hatte er mehrere Verstecke für seine Forschungsergebnisse gehabt.
    Sarah hatte ihn damals einfach nur für etwas paranoid gehalten, vielleicht war er es doch nicht gewesen.
    „Das ist eine wirklich gute Frage.“ Ein älterer Mann betrat den Raum. Sarah musterte den Neuankömmling mit einem fragenden Blick. Die kurzen grauen Haare, und der lange graue Vollbart erinnerten sie an einen Zauberer aus einem Märchenbuch. Die einfache braune Mönchskutte die er trug, verstärkte den Effekt nur noch.
    Alle Riesen erhoben sich gleichzeitig, als wären Sprungfedern unter den Sitzkissen der Stühle montiert. Sie boten dem Zauberer ihren Platz an, und es war nicht wirklich eine Überraschung, als er sich den jetzt freien Platz neben Sarah auswählte.
    „Ich bin Bruder Elias.“ Freundlich lächelnd streckte er ihr seine Hand entgegen. Sarah fühlte sich unweigerlich an ihr erstes Treffen mit Professor Schmitt erinnert.
    Seine kleinen wachen Augen strahlten, als Sarah seinen
    erstaunlich kräftigen Händedruck erwiderte, und sie konnte nicht anders als zurück lächeln. Er behielt ihre Hand in seiner und beugte sich leicht vor.
    „Es ist mir eine Freude sie kennenzulernen, Sarah.“
    Sarah spürte ein seltsames Kribbeln in ihrer Handfläche und ihre Nackenhaare stellten sich warnend auf. Als sie Bruder Elias ihre Hand entziehen wollte, schloss sich sein Griff noch etwas fester. Ungläubig sah sie auf die Hände, und als sie wieder in seine Augen blickte, sah sie es.
    Eine dichte schillernde Aura umgab ihn. Alle Farben des Regenbogens tanzten um sein Gesicht, seine schmalen Schultern und hüllten seinen kompletten Körper ein.
    Er nickte, als wolle er sie dazu ermutigen tiefer zu blicken. Doch stattdessen sah sie sich um, und ihr Atem stockte.
    Die Riesen waren alle in ein goldenes Licht getaucht.
    Dieses Licht schien aber nicht auf sie herab, es war vielmehr so, dass es aus ihnen heraus strömte. Jeder einzelne trug diesen leuchtenden Strahlenkranz. Ein atemberaubender Anblick, von dem sie sich kaum losreißen konnte.
    Wieder und wieder wanderte ihr ungläubiger Blick von einem zum anderen, bis sie schließlich wieder bei Bruder Elias und seinem Regenbogen angelangt war.
    „Wer seid ihr?“ Die Frage war fast

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