Vali
gestürzt als sie vermutet hatten. Thores besorgte Nachfrage handelte ihnen nur ein weiteres ersticktes Glucksen ein, bevor sie eine erneute Welle auslöste.
Vali war nur eine Millisekunde davon entfernt einen Arzt zu besorgen, als sie sich endlich wieder zu beruhigen schien.
Oh Gott wie peinlich, dachte Sarah, und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Sie hatte sich den besten Moment für einen Nervenzusammenbruch ausgesucht. Nur gut, dass die Kerle nicht ihre Gedanken lesen konnten.
Außerdem, was hatten sie denn erwartet, sie stand unter ernormen Stress und obendrein hatte sich wirklich ziemlich heftig am Kopf gestoßen. Sarah bezwang diesmal erfolgreich das erneute Kichern, und blinzelte die Beiden schuldbewusst an.
Diesmal war es Vali, der sich zuerst wieder im Griff hatte.
„Fertig?“ Sein harter Ton und die ernste Mine, brachten Sarah schlagartig ihre verlorene Selbstbeherrschung zurück.
Valis Puls rauschte in seinen Ohren, und er versuchte das Gefühlschaos in den Griff zu kriegen, das in ihm tobte.
Neben rasender Eifersucht, die ihn dazu gebracht hatte die Tür zu zerlegen, bis hin zu tiefer Sorge um Sarahs Gesundheit, gepaart mit einer Prise Begehren, gab sich alles dazwischen munter die Klinke in die Hand.
Außerdem stellte er fest, dass er ziemlich angepisst war.
Hatte sie ihn eben ausgelacht?
„Wir haben einige Fragen an sie, und ich würde ihnen dringend raten mit uns zusammen zu arbeiten.“
Sarah musste schlucken, als sich ihre Fantasie das „Sonst“ in bunten Farben ausmalte, dass in seiner tiefen Stimme mitschwang. Irgendwie sorgte seine Drohung für einen unerwarteten Effekt, der sich genau zwischen ihren Schenkeln bemerkbar machte. Meine Güte, vielleicht würde es sich ja lohnen ein böses Mädchen zu sein. Er kannte sicher tausend Arten… sie schüttelte den Kopf. Woher kamen nur all diese irrationalen Gedanken?
„Okay.“ antwortete sie schlicht, denn was hätte sie angesichts der Übermacht an Testosteron in dem kleinen Zimmer sonst sagen sollen.
Vali wandte sich an Thore, und sagte in einem herrischen Befehlston, der irgendwie zu übertrieben klang.
„Bring sie nach unten, und behalt sie dort, bis ich hier fertig bin.“ Thore nickte, und als Vali wortlos aus dem Zimmer verschwand, hielt er Sarah seine Hand hin.
Die angebotene Hilfe ignorierend, und bevor sie an ihm vorbeiging zog sie noch ihren Sweater glatt und ein Stück nach unten. Über den Hintern, damit man nicht die Schere sehen konnte, die sie dort versteckt hatte. Glücklicherweise war der Pulli eigentlich eine Nummer zu groß. Sie ging an Thore vorbei, und irgendwie überkam sie dabei ein Gefühl, als wäre sie auf dem Weg zu ihrer Hinrichtung. Cool bleiben Sarah, sagte sie sich, die hätten sich sicher nicht die Mühe gemacht deine Sachen zu durchwühlen, wenn sie dich hätten erledigen wollen.
Andererseits hatten sie in ihrer Wohnung vielleicht nichts Brauchbares gefunden, und würden sie erledigen, wenn sie ihre Informationen hatten. Thore hatte ihr zwar geschworen, dass sie zu ihrem eigenen Schutz hier war, aber dennoch. Sie befand sich immerhin in der Gewalt von Fremden. Konnte sie ihnen wirklich vertrauen?
Während ihre Gedanken mit ihr russisches Roulette spielten, führte Thore sie die Treppe hinunter zum Erdgeschoss.
Das Haus war komplett eingerichtet, stellte sie fest, als sie einen Seitenblick in eine traditionelle Landhausküche warf. Eine altbackene Garderobe im Flur mit Schuhschrank in Eiche rustikal ächzte unter einer ganzen Ladung langer, schwarzer Lederjacken. Also waren tatsächlich noch mehr Riesen hier unterwegs, dachte sie. Thore öffnete ihr eine weitere Tür und sie musste sich überwinden einzutreten.
Eine warme Hand in ihrem Rücken schob sie vorwärts, und pflanzte sie auf einen freien Stuhl.
Vali wartete bis die beiden verschwunden waren, bevor er sich der Tür zuwandte, hinter der sich Gast Nummer zwei befand. Der Kerl hatte lange genug im eigenen Saft geschmort. Es war an der Zeit dem Kerl gehörig auf den Zahn zu fühlen. Je mehr er aus diesem Typen herausbekam, umso besser für Sarah, sagte er sich, und trat ein.
Marek lag seit einer halben Ewigkeit auf diesem Bett, und sein Körper war mittlerweile durch die Bewegungslosigkeit komplett steif. Sie hatten ihn mit Handschellen an das Kopfteil gefesselt, seine Hände ein ganzes Stück über seinem Kopf. Er wusste, dass sie noch da waren, weil er sie sehen konnte. Fühlen konnte er sie jedoch schon lange nicht
Weitere Kostenlose Bücher