Vali
persönlich Bericht erstattete. Achill und Grischa waren in der Stadt unterwegs, und Vali und Thore hatten Sarah mitgenommen zum Dörnberg.
Während das Daumenkino mit ungebrochener Geschwindigkeit vor ihm ablief, dachte er an den Ausgang der Befragung, die Sarah durchgeführt hatte. Woher hatte sie die Kraft genommen, den Attentäter zu pulverisieren? Dazu war sonst nur Vali in der Lage. Er war so tief in Gedanken versunken, dass er nicht einmal bemerkte, dass die Musik, die er über sein Headset gehört hatte, schon lange verklungen war.
Er hatte keine geringen Zweifel an Sarah gehabt, aber was er bisher von ihr gesehen hatte, hatte ihn eines Besseren belehrt. Seine Sinne hatten ihm verraten, dass sie ein geborener Krieger war. Ihre Seele war verwundet worden, etliche Narben waren deutlich für ihn erkennbar gewesen. Wie ein Aderngeflecht, hatten sie sich um ihr Herz gelegt. Aber ihren Kern, das Innerste, hatte sie zu schützen vermocht. Die Kraft die ursprünglich von ihr ausging war nicht getrübt durch Rache oder Hass. Eine reine Quelle strahlte in ihr. Tomasz wollte, dass es so blieb. Niemand würde sein eigenes Schicksal teilen.
Ein leises Knarren von den Dielen im Flur ließ ihn aufhorchen, und er verharrte bewegungslos, als er seine Sinne ausstreckte, um so die Ursache des Geräusches zu finden. Tomasz konnte mehrere unbekannte Präsenzen im, und um das Haus herum fühlen. Langsam glitt seine Hand zu dem Messer, das er wie alle anderen Mitglieder der Wächter, immer bei sich trug. Innerlich fluchend, dass er seine Konzentration so hatte schleifen lassen, schaltete er um auf Alarmbereitschaft und wartete.
Jonah hatte seine Männer zu dem Haus geführt indem nach seiner Quelle, das Hauptquartier der Wächter zu finden war. Die Quelle hatte ihm versichert, dass sich die Frau dort aufhielt, also würde er sie sich holen.
Wenn dabei noch ein paar Wächter von Valis Team getötet werden konnten, wäre das ein Bonus, den er seinem Meister nur zu gern präsentiert hätte.
Der Spähtrupp hatte im Wohnbereich des unteren Stockwerks einen der Wächter ausgemacht, und ein weiterer Trupp durchsuchte gerade das obere Stockwerk. Jonah wartete vor dem Haus mit einer kleinen Reserve von drei Mann, und war per Funk mit seinen Männern im Haus verbunden.
Die Wächter mochten über spezielle Fähigkeiten verfügen, aber gegen seine ausgebildeten Männer hatten sie keine Chance. Nicht wenn der Vorteil der Überraschung auf seiner Seite war.
Der Wächter unten schien ihre Ankunft noch nicht bemerkt zu haben. Er saß immer noch vor seinen Computer und hatte Kopfhörer auf. Jonah lächelte grimmig, die Arroganz dieser Kerle war ihre größte Schwäche. Sie hielten sich für unverwundbar, aber diesen Glauben würde er heute Nacht erschüttern. Er gab den Befehl zum Angriff, und von seinem Standpunkt aus, konnte er das Zünden der Blendgranaten, als grelle Blitze, durch die Fenster des Hauses leuchten sehen.
Das war schon fast zu einfach.
Tomasz warf sich zu Boden, als das erste Fenster splitterte. Das dumpfe metallische Plong, welches in mehreren Zimmern zu hören war, wurde gefolgt von einem Knallen und einem grellen Lichtblitz.
Er schützte seine Augen mit seinen Armen, und hatte sein Messer kampfbereit in seiner rechten Faust. Der erste Angreifer näherte sich langsam von hinten, mit einer Schusswaffe im Anschlag.
Bevor er jedoch den Abzug drücken konnte, hatte Tomasz seine linke Hand über dem Lauf der Waffe. Er lenkte den Schuss der sich jetzt löste seitlich an sich vorbei, und holte mit seinem rechten Arm aus zum Stoß. Das Messer steckte tief im Hals des Angreifers, dessen Gesicht von einer schwarzen Strumpfmaske verdeckt war.
Als Tomasz das Messer aus dem Hals zog sprudelte das Blut aus der Wunde, und etliche Spritzer trafen ihn im Gesicht. Nichts hätte ihn weniger stören können, als er dem nächsten Angreifer auswich der ihn aufs Korn genommen hatte, und auf ihn feuerte. Die Kugeln pfiffen dicht an ihm vorbei, er konnte sogar den Luftzug spüren. Aber er war rechtzeitig abgetaucht, und so trafen sie nicht ihn, sondern einen weiteren Angreifer. Der hatte den Fehler gemacht, sich in der Schussbahn zu postieren. Der arme Teufel knickte ein, und bevor er auf dem Boden aufschlug, hatte ihm Tomasz seine Waffe entrissen. Mit einer schnellen Drehung ließ er sich zu Boden fallen, und feuerte eine kurze Salve in die Richtung des Schützen. Drei hatte er erledigt, aber er wusste nicht mit Sicherheit, wie
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