Vali
war?“, sie wollte nicht zittern, aber ihr Körper gab einen Teufel darauf, was sie gerade wollte.
„Ja.“ Vali nahm sie von hinten in die Arme, und gab ihr so den Halt, den sie dringend brauchten konnte. Von der anderen Seite des Hügels kam Thore auf leisen Pfoten, und setzte sich mit gespitzten Ohren in Wachposition.
Seine Ohren drehten sich immer mit dem Wind, und er schien den Platz trotz der Dunkelheit die sie umschloss, gut überblicken zu können.
Sarah fühlte sich sicher, und das gab ihr den Mut sich aus Valis Armen zu lösen, und noch ein Stück weiterzugehen.
Die Mauer schien sich wie ein Kreis um genau die Stelle zu schließen, an der Malachi sein gewaltsames Ende gefunden hatte. Sarah ging zu dem Felsen, auf dem er so gerne gesessen hatte, und legte ihre Hand darauf.
Der Stein war kalt und hart unter ihrer Handfläche, und die raue Oberfläche bot Halt für Moos an wenigen Stellen.
Sie drehte sich um, und lehnte sich mit dem Rücken an den kalten Stein. Vali trat vor sie, und schirmte so den beißenden Wind etwas ab, der hier oben immer zu wehen schien. „Ich wünschte ich hätte es verhindern können.“, ihre Stimme versagte und wieder nahm sie Vali in seine starken Arme. „Ich weiß, ` Mo luaidh` . Ich weiß.“ Dieses Mal ließ sie sich trösten, und war dankbar dafür nicht alleine zu sein. Valis Nähe gab ihr Kraft, und sie fragte sich wie es wäre, ihn immer an ihrer Seite zu haben. Es war ein schöner Gedanke. Jedoch war dieser Moment abrupt vorbei, als Thore plötzlich ein kurzes Knurren ausstieß, und daraufhin im Dunkel verschwand. Vali griff sich die Taschenlampe, und löschte das Licht, bevor er sich mit einem Griff in seine Lederjacke umdrehte, und Sarah mit seinem Rücken in den Felsen drückte. Sarah horchte angestrengt, aber es war kein Laut zu hören. Bis auf ein kurzes metallisches Klicken. Es war jetzt vollkommen dunkel um sie herum, und die Kraft mit der sie Vali in den Fels presste, schnürte ihr die Luft ab. Adrenalin trieb ihren Puls in die Höhe, und bald war das Einzige was sie hören konnte das Blut, das durch ihre Adern rauschte. Sie spürte wie Valis Muskeln sich unter der Lederjacke bewegten. Er drehte den Kopf, um die Umgebung abzusuchen. Nach einigen Sekunden schien Thore Entwarnung zu geben, denn Vali entspannte sich etwas, und Sarah versuchte sich von hinten gegen ihn zu stemmen.
„Luft!“. Vali machte schnell einen Schritt nach vorne, und Sarah sog mit tiefen Zügen die kalte Nachtluft in ihre Lungenflügel, die dankbar im Rhythmus des Atmens applaudierten. Sie ließ sich am Felsen herunterrutschen, und setzte sich auf ihre Fersen. Das Adrenalin donnerte immer noch durch ihre Adern, und sie schloss die Augen und atmete ein paar Mal tief durch. Auch Vali war in die Hocke gegangen, und so befand sich sein Gesicht vor ihrer Nase, als sie die Augen wieder öffnete.
Sein warmer Atem streifte ihr Gesicht.
“Wir sollten wieder zurückgehen. Es ist zu unsicher hier.“ Sarah nickte, und ließ sich von ihm auf die Füße helfen. „Ist alles in Ordnung?“, fragte sie.
“Ja, es war nur eins von diesen Rindviechern, aber ich werde kein Risiko eingehen.“
„Du hast mich zu Tode erschreckt.“ sie zitterte immer noch. „Ich bin ein Krieger, Sarah, wir sind immer in Bereitschaft.“ Erst recht, wenn du in meiner Nähe bist, aber das behielt er für sich.
Sie nickte nur wieder, und ging an ihm vorbei den Hang hinunter.
Vali stutzte. Sarah wich elegant den kleineren Felsen aus, die hier überall verstreut am Boden lagen, und machte sogar einen Bogen um einen Maulwurfshügel.
„Sarah, ist bei dir alles in Ordnung?“
Sie drehte sich um, und sah ihn an. „Ja, warum? Ich habe mich nur erschrocken. Das ist alles. Das Adrenalin lässt gleich nach.“ Der Wind spielte mit ihren Locken, und sie klemmte eine widerspenstige Strähne hinter ihr Ohr. Warum blieb Vali wie angewurzelt stehen? Schließlich hatte er doch den Vorschlag gemacht zurück zu fahren. Jetzt stand er da wie eine Salzsäule, und sah sie argwöhnisch an.
„Was siehst du?“, seine Augen wurden enger, als würde er versuchen in der Dunkelheit einzelne Grashalme zu zählen.
„Wovon redest du bitte? Du wolltest doch gehen? Ich sehe gar nichts.“, antwortete sie gereizt.
„Wie kommt es dann, dass du ganz ohne Licht jedem Hindernis ausweichen kannst, als wenn hier ein verdammter Flutlichtmast herumstünde?“, fragte er und seine Stimme wurde lauter.
Die Worte sackten, und Sarah sah die
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