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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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viele noch kommen würden. Er musste hier raus, und die anderen warnen.
    Die nächsten Angreifer waren in der Küche, und Tomasz sandte einen kurzen mentalen Befehl, der sich wie ein Messer in das Gehirn des einen bohrte, der die Waffe erst auf seinen Kameraden, und dann auf sich selbst richtete, und abdrückte. Von oben kamen weitere Stiefelpaare, die Treppe hinunter. Tomasz griff sich sein Laptop, und hechtete mit einem Sprung aus dem Fenster zum Garten. Seine Fähigkeit Menschen zu beeinflussen war zwar effektiv, aber auch enorm Kräfte zehrend. Das funktionierte nicht auf Dauer.  Er rollte sich ab, und kam auf den Füssen zum stehen. Ohne sich noch einmal umzudrehen, tauchte er in der Dunkelheit unter, und dematerialisierte sich mit letzter Kraft.
    Jonah brüllte Befehle in sein Mikrofon, und versuchte seine Männer neu zu koordinieren. Im Inneren des Hauses herrschte das Chaos.
    Seine Leute erschossen sich offenbar gegenseitig, und dann kam die ernüchternde Nachricht, das Haus wäre leer. Absolut inakzeptabel.
    Als der Anführer des Angrifftrupps nach draußen trat in den Vorgarten, um Bericht zu erstatten, zog Jonah seine Waffe und jagte ihm wortlos eine Kugel direkt zwischen die Augen.
    Versagen wurde nicht toleriert. Nicht von Lucius, und ganz sicher nicht von ihm. Die restlichen Männer machten nicht den Fehler zu fliehen, sie blieben an Ort und Stelle und erwarteten weitere Befehle, oder Bestrafungen.
    „Räumt hier auf und lasst die Leichen verschwinden.“, damit stieg er in den Transporter und trat aufs Gaspedal.
    Jemand würde hierfür bezahlen, und er wusste auch schon wer. Die Quelle seines Meisters würde büßen für die Fehlinformationen, und den Tod seiner Männer.

Kapitel 31
     
    Vali suchte im Schutz der Dunkelheit vergeblich nach dem Angreifer.
    Nicht die kleinste Spur war zu finden, und das heizte seine Wut nur noch mehr an. Er brauchte ein Ventil für seine angestaute Energie, dringend.
    Aber irgendwo dahinten lag sein Bruder wehrlos und halbtot im Gras, und Sarah war schutzlos.
    Er musste zurück.
    Vorsichtig näherte er sich dem Felsen, und als er ihn umrundet hatte, fand er Thore allein auf dem Boden liegend. Genauso wie er ihn dort abgelegt hatte.
    Bevor er nach Sarah rufen konnte, hörte er hinter sich ein klicken, und stand plötzlich frontal im Schein der Taschenlampe, als er sich blitzartig umdrehte.
    Das Licht blendete ihn im ersten Moment, denn seine Augen hatten sich an die Dunkelheit angepasst, trotzdem erkannte er sehr deutlich die Mündung der Waffe, die direkt auf seinen Kopf gerichtet war.
    Sobald Sarah Vali erkannte, ließ sie Waffe und Taschenlampe sinken. „Wo warst du so lange?“ Im Gegensatz zu ihm, war sie absolut gefasst, und es war nicht das erste Mal, dass Vali grenzenlose Bewunderung für sie empfand.
    Er wollte ihr sagen, dass es ihm Leid tat, dass er… ihm blieb jedes Wort im Hals stecken, als er ihr Gesicht erkennen konnte. Nicht die kleinste Regung in ihrer Mimik ließ erahnen, was sie fühlte. Sie hatte sich einen Panzer angelegt, ihre Emotionen lagen unter einer dicken Schicht verborgen. Sie nickte kurz in Thores Richtung, und ihre Stimme war blankes Eis.
    „Er muss sofort zurück, ich kann hier nicht sehen wie schwer er verwundet ist, aber wenn ihn das nicht umbringt, dann wird es die Kälte hier ganz sicher.“ Vali antwortete nicht. Er kniete sich neben dem Körper seines Freundes auf den Boden, und ließ seine Arme unter Thores Kopf und Knie gleiten. Thore war kein Leichtgewicht, aber das spielte keine Rolle, als Vali sich mit den Füssen in den Boden stemmte, und die Last in seinen Armen ausbalancierte. Thores Kopf lag an seiner Schulter, und Vali hätte am liebsten seinen Frust aus sich heraus gebrüllt. Ihm war nur allzu deutlich bewusst, was er getan hatte. Stumm und jedes Gefühl tief in sich verschließend, ging er voran. Er konnte nicht ändern was passiert war, aber er würde die Verantwortung dafür übernehmen.
    Sarah beleuchtete den Weg zum Parkplatz, und immer wieder ließ sie die Taschenlampe kurz in alle Richtungen strahlen. Die Waffe fest in der Hand, und absolut konzentriert hatte sie die Rolle des Beschützers übernommen. Sie deckte den Rückzug, als hätte sie noch nie in ihrem Leben etwas anderes gemacht.
    Am Auto angekommen legten sie Thore auf die Rückbank. Als Vali darauf wartete, dass sie auf dem Beifahrersitz Platz nehmen würde, schüttelte sie nur den Kopf, und ging zur hinteren Tür des Wagens.
    Sie stieg hinten ein, und

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