Vampir à la carte (German Edition)
verdunkelte sich bereits ein wenig und kündigte den nahenden Abend an. Das war eine Sache, die Alex am Winter so gar nicht leiden konnte. Die Kälte war schon nicht allzu angenehm, aber vor allem nervte es sie, dass die Tage so kurz waren.
»Dann wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Abendessen«, sagte sie mit aufgesetzter Heiterkeit, während sie die Fahrertür entriegelte und aufzog.
»Danke und Ihnen viel Spaß beim Kochen.« Er hielt ihr die Tür auf, damit sie einsteigen konnte.
»Oh, worauf Sie sich verlassen können«, versicherte sie ihm. »Dann bis Montag«, fügte sie noch hinzu und schloss die Tür. Sie ließ den Motor an, winkte Cale noch einmal zu, dann fuhr sie los und lächelte glücklich.
Dieser Cale Valens war unglaublich. Sie konnte nicht fassen, dass sie solches Glück hatte. An einem einzigen Tag hatte er Dinge in die Wege geleitet, die sie im Leben nicht auf die Reihe bekommen hätte. Und dass sie das Geld für die verkehrten Fliesen erstattet bekam, war das Größte überhaupt! Sie konnte endlich befreit aufatmen, nachdem sie wochenlang das Gefühl gehabt hatte, jeden Moment zu ertrinken. Jetzt hingegen fühlte sie sich einfach großartig, und das hatte sie nur Cale zu verdanken.
Mein Gott, was war dieser Mann gut! Und sie konnte sich wieder dem Kochen widmen! Sie musste Sam anrufen und ihr dafür danken, dass sie ihn zu ihr geschickt hatte. Er war die Antwort auf all ihre Gebete. Durch ihn konnte sie wieder Hoffnung schöpfen, dass es doch funktionieren würde, zwei Restaurants gleichzeitig zu führen. Jetzt musste sie nur noch aufpassen, dass sie ihre Finger von diesem Mann ließ, um nicht eine Anzeige wegen sexueller Belästigung zu riskieren.
7
Mit einem zufriedenen Seufzer machte sich Alex daran, alles für den Abend vorzubereiten, indem sie Pfannen, Töpfe und Utensilien so anordnete, wie sie sie am häufigsten benötigen würde. Als Nächstes sortierte sie die Zutaten. Es war Freitag, eine Woche nach Cales Ankunft in ihrem Leben. Es war eine unglaubliche Woche gewesen. Der Mann war ein Geschenk des Himmels, der in der kurzen Zeit ein Vielfaches von dem geleistet hatte, wozu sie in der Lage gewesen wäre.
Cale hatte sämtlichen Papierkram geordnet und dafür gesorgt, dass alle Lieferungen reibungslos und korrekt über die Bühne gingen. Falls es irgendwo Probleme gegeben haben sollte, waren sie von ihm gelöst worden, ohne dass sie davon etwas mitbekommen hatte. Das neue Restaurant war jetzt komplett eingerichtet, was auch für ihr Büro galt, das zudem gestrichen worden war.
Nach dem Fiasko mit den Fliesen hatte Alex sich vorgenommen, die Fertigstellung ihres Büros so lange vor sich herzuschieben, bis sie sich die Ausgaben leisten konnte. Doch nachdem Cale eine Erstattung durchgesetzt hatte, war sie so leichtsinnig gewesen, Farbe für ihr Büro zu kaufen und es am gleichen Abend dann auch noch zu streichen – sehr zu Cales Missfallen, weil sie so verhindert hatte, dass er ihr helfen konnte. Aber er tat so schon genug für sie, da hatte sie ihn nicht auch noch an seinem freien Tag behelligen wollen.
Außerdem hielt sie es für das Beste, wenn sie mit ihm so selten wie möglich allein war. Der Mann sah einfach zu gut aus, um die Finger von ihm zu lassen. Außerdem arbeitete er für sie, und das auch nur auf absehbare Zeit. Jedenfalls wollte sie sich nicht in einen Mann verlieben, der in ein oder zwei Monaten Kanada verließ und nach Europa zurückkehrte. Sie wollte nicht mal darüber nachdenken, weil sie fürchtete, dass es verdammt leicht sein würde, sich in ihn zu verlieben.
Bis zur Eröffnung des neuen Restaurants war es nun noch eine Woche, und Alex stellte fest, dass sie sich mittlerweile darauf freute, nachdem sie in der Zeit davor regelmäßig in Panik geraten war, wenn sie nur an diesen Augenblick gedacht hatte. Das alte La Bonne Vie würde an diesem Abend geschlossen bleiben, damit all ihre Mitarbeiter bei der Eröffnung dabei sein konnten – und damit sie einspringen konnten, sollte es zu irgendeiner kleineren oder größeren Katastrophe kommen. Dass irgendetwas nicht nach Plan lief, damit war schon zu rechnen, immerhin erwartete sie einen regelrechten Besucherandrang.
»Da fällt mir ein …«, murmelte Alex und sah über die Schulter zu Bev, die soeben nach der Ente schaute, die sie vor einer Weile in den Ofen geschoben hatte.
»Bev, wird sich Mark am Freitag freinehmen können, um zur Eröffnung zu kommen?«, fragte Alex, während die junge Frau die Backofentür
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