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Vampir-Expreß

Vampir-Expreß

Titel: Vampir-Expreß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch mal zurück.«
    »Nein, aber wenn ich wirklich gehe, komme ich sehr schnell zurück. Dann nicht allein, sondern mit dem Schaffner. Haben Sie verstanden?«
    »Sie sprachen laut genug.«
    »Entscheiden Sie sich. Ich gebe Ihnen genau drei Sekunden Zeit, dann ist die Tür offen.« Dragan winkelte den Arm an und schaute auf den Sekundenzeiger seiner Uhr. Leise zählte er mit.
    Als er die Zahl Drei sagte, wurde die Abteiltür von innen entriegelt. Wütend riss Dragan die Tür auf, starrte in den bequemen Raum hinein und sah, dass Ada soeben wieder ihren Platz einnahm. Vera hockte wie eine verschüchterte Schülerin am Fenster. Sie drehte ihren Kopf, schaute Dragan an, und der junge Rumäne erkannte, dass sie geweint hatte.
    Seine Wut wuchs. Was hatte diese verdammte Ada Bogdanowich nur mit Vera angestellt? Man sollte diesem Weib wirklich den Hals umdrehen!
    Ada schaute Dragan an. »So, was wollen Sie?«
    Der junge Rumäne nahm neben Vera auf seinem Sitz Platz. »Ich werde hier bleiben!«
    »Und was versprechen Sie sich davon?«
    »Eine Kontrolle.«
    »Wieso?«
    »Ich werde Sie kontrollieren, denn ich sehe nicht ein, dass Sie Vera wie eine Leibeigene behandeln. Haben Sie mich verstanden?«
    Ada lächelte spöttisch. »Natürlich habe ich Sie verstanden. Sie können sagen, was Sie wollen, und Sie können auch Ihre Meinung vertreten. Ob ich sie allerdings akzeptiere, steht auf einem ganz anderen Blatt. Ich bin für Vera verantwortlich, das sollten Sie sich merken, Monsieur Domescu.«
    »Sie ist erwachsen.«
    »Das spielt keine Rolle. Ich habe die Erziehung meiner Nichte übernommen und werde sie bis zu meinem Ende auch behalten.«
    Dragan schaute die Alte scharf an. Nein, diese Frau mit dem grauen Gesicht einer Mumie sah nicht so aus, als würde sie sich ohne weiteres überzeugen lassen. Die war hart wie Granit, aber Dragan wollte noch härter sein.
    Er grinste kalt. »Was würden Sie sagen, wenn ich Ihre Nichte einfach mitnähme?«
    »Wohin?«
    »Erst einmal aus dem Abteil, Hauptsache, weg von Ihnen.«
    Ada schob ihren Schleier zur Seite, bevor sie die Lippen zu einem Lächeln verzog. »Fragen Sie Vera doch selbst, ob sie mitgehen will!«
    Dragan drehte den Kopf und schaute das junge Mädchen an. »Wollen Sie mit mir gehen, Vera?«
    Die Antwort kam nicht spontan. Vera schaute zuerst ihre Tante an. Dabei war ihr Blick hilflos, fragend. Sie hob auch die Schultern, und um ihre Lippen zuckte es.
    »Vera, bitte!« drängte Dragan.
    Sie senkte den Kopf. »Nein«, erwiderte sie leise. »Nein, ich bleibe bei meiner Tante.«
    Dragan war enttäuscht und überrascht zugleich. Er hatte damit gerechnet, Sympathie auf beiden Seiten zu finden, dem schien nicht so zu sein. Ein wenig verlegen hob er die Schultern. »Das ist also Ihr freier Entschluss?«
    »Natürlich ist er das!« mischte sich Ada Bogdanowich ein »Sie haben Vera doch gefragt.«
    »Halten Sie sich da raus, verdammt!«
    »Moment«, sagte die Tante. »Werden Sie nur nicht frech, junger Mann So können Sie mit mir nicht umspringen. Ich bin schließlich einige Jahre älter als Sie!«
    »Das heißt überhaupt nichts.«
    Ada hob die Schulter. »Wie Sie meinen. Jedenfalls gehört Vera zu mir und nicht zu Ihnen. Suchen Sie sich für Ihre Befriedigung jemand anderes aus.«
    Dragan schüttelte den Kopf. »Sind Sie eigentlich verrückt?« flüsterte er.
    »Befriedigung, sagen Sie? Ich liebe Ihre Nichte, und gegen diese Liebe werden auch Sie nichts ausrichten können.«
    »Was Sie nicht sagen!«
    »Ja das sage ich.« Er deutete auf Vera. »Ich brauche sie doch nur anzuschauen, um erkennen zu können, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Sie haben nicht nur die Persönlichkeit dieses Menschen zerstört, sondern sie erst gar nicht entwickeln lassen. Sie, Ada, brauchten keinen Menschen, sondern eine Sklavin. Haben Sie mich verstanden? Eine Sklavin, die Ihnen zu Diensten ist.«
    Ada Bogdanowich ballte die Hände. »Was Sie da sagen, ist ungeheuer!«
    Ihre Stimme zitterte. »Bis jetzt habe ich mit Ihnen noch Geduld gehabt. Das ist nun vorbei. Verlassen Sie dieses Abteil, sonst werde ich den Schaffner rufen und mich über die Belästigung beschweren, die ich durch Sie widerfahren habe!«
    Dragan stand auf. »Ja«, sagte er, »ich gehe. Doch Vera nehme ich mit.«
    Er beugte sich zur Seite und umklammerte mit einer Hand ihren Arm in Höhe des Ellbogens, um sie in die Höhe zu ziehen. Vera wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Einerseits war da der junge Mann, der ihr ebenfalls nicht

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