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Vampir-Expreß

Vampir-Expreß

Titel: Vampir-Expreß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gleichgültig war, andererseits saß die Tante ihr gegenüber, und deren Wille hatte Vera seit ihrer Geburt geprägt.
    »Nehmen Sie die Hand da weg!« zischte Ada.
    »Nein!«
    Die Frau stand auf. Plötzlich wirkte sie wie ein alter Racheengel. Sie wollte sich auf Dragan stürzen, doch der hatte ihre Absicht erkannt. Bevor Ada ihn erreichen konnte, stieß er seinen freien Arm vor. Er traf die Brust der Frau. Diesen Stoß konnte sie nicht abfangen, er drückte sie wieder nach hinten, und Ada fiel zurück in den breiten, weich gepolsterten Sitz.
    Für einen Moment blieb sie wie eine Statue hocken. Damit hatte sie nicht gerechnet Ihr Gesicht wurde noch grauer, denn sie konnte es nicht fassen, dass man ihr Widerstand entgegenbrachte.
    »Du Untier!« flüsterte sie. »Du verdammtes…«
    Dragan hörte nicht hin. Er kümmerte sich um Vera und zog sie in die Höhe.
    »Aber ich kann doch nicht einfach weggehen«, flüsterte das junge Mädchen »Doch, du bleibst bei mir. Und ich möchte den sehen, der mich daran hindert.«
    »Sie stürzen sich ins Unglück. Sie kennen meine Tante nicht, Dragan. Die ist gefährlich, die lässt so etwas nicht zu, glauben Sie mir.«
    »In das Unglück stürze ich mich gern«, erwiderte Dragan und zog Vera an sich.
    Zum erstenmal spürte er ihren Körper. Er merkte, wie entgegenkommend er wurde, und ein Gefühl des Glücks durchströmte ihn.
    Leider hatte es Dragan versäumt, auf die unmittelbare Umgebung zu achten Seine Aufmerksamkeit galt allein Vera, die Tante interessierte ihn nicht. Und die sah ihre Chancen schwinden.
    Lange genug hatte es gedauert, bis Vera ihr ganz gehörte. Sie hatte viel eingesetzt, und diesen Einsatz wollte sie nicht innerhalb von Minuten verlieren.
    Als sich Dragan mit Vera beschäftigte, bückte sich Ada. Ihre Hände fuhren über die Tasche, und sie umfasste mit zwei Fingern das schmale Ende des Reißverschlusses. Als sie den Verschluss aufzog, achtete nur sie auf das Geräusch.
    Die Frau hatte sich gebückt. In ihren Augen lag ein tückischer Ausdruck, als sie mit der rechten Hand zwischen den Wäschestücken herumsuchte. Sie suchte etwas ganz Bestimmtes und würde es auch finden, dessen war sie sicher.
    Dragan Domescu zog Vera zur Tür. Noch immer sträubte sie sich, aber sie versteifte nur ihre Haltung und wehrte sich nicht durch Worte. In diesem Augenblick fuhr der Zug wieder an. Jeder Reisende merkte den Ruck, und nicht jeder konnte die plötzliche Bewegung schnell wieder ausgleichen.
    Auch Dragan und Vera nicht. Sie wurden zur Seite gedrückt und fielen in den Sitz. »Ich kann doch nicht«, sagte Vera.
    »Doch, du kannst Du musst sogar. Dieses alte Weib darf keinen Einfluss mehr auf dich haben.«
    »Zur Seite, Vera!«
    Beide wurden von dem Befehl der Frau überrascht. Dragan drehte sich um, auch Vera blieb nicht mehr stehen, sondern ließ sich in einen Sitz fallen. Dafür stand Ada. Sie hielt etwas in ihrer knochigen Faust verborgen, das Dragan nicht sehen konnte.
    »Machen Sie sich nicht unglücklich«, sagte Dragan. »Ich bin stärker als Sie!«
    »Wirklich?« Plötzlich lächelte die Frau, berührte irgendeinen Kontakt, und aus dem nicht sichtbaren Griff einer Waffe schoss die spitze Klinge hervor.
    »Lässt du sie jetzt in Ruhe?« fragte Ada gefährlich leise…
    ***
    Jetzt hatte er mich doch reingelegt!
    Vor mir stand dieser kleine glotzäugige Vampir, hatte die rechte Hand erhoben und umklammerte mit seinen Fingern den Stiel der kleinen Axt. Normalerweise wurden damit Fensterscheiben eingeschlagen, er aber wollte mir den Schädel spalten.
    Meine Lage war bescheiden. Die Tür hatte ich nicht zuziehen können. Sie schwang hin und her, denn der Zug wurde nun allmählich schneller, und irgendwann würde mir die Tür ins Kreuz hämmern. Den Dolch hatte ich wegstecken müssen. Mit der rechten Hand hielt ich mich fest, nur noch meine linke war frei, damit musste ich den Blutsauger abwehren.
    Er hechelte. Sein Maul stand offen. Gebückt hatte er sich, damit er mich genau ansehen konnte. Die Augen schienen aus seinem Gesicht zu quellen, und dann schlug er zu.
    Er holte nicht einmal weit aus. Es war ein kurzer Schlag, wie ihn der Fleischer führt, wenn er in ein Stück Fleisch haut. Ich riss meinen linken Arm hoch. So ganz schaffte ich es nicht, sein Gelenk zu packen, aber ich hämmerte gegen seinen rechten Arm, und das kleine Beil geriet aus der ursprünglichen Richtung. Der Schlag verfehlte mich.
    Sofort zuckte der Vampir wieder zurück. Ein wütendes Geräusch

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