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Vampir-Legende

Vampir-Legende

Titel: Vampir-Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schüttelte den Kopf, als wollte er etwas verneinen. Sein Körper ruckte, er bewegte sich noch weiter, und er streckte dabei die Arme nach vorn, als gäbe es dort eine Stange, an der er sich festhalten konnte.
    Er griff ins Leere und fiel doch nicht. Der nächste Schritt.
    Wir hielten den Atem an, denn an uns zeigte er kein Interesse. Er warf auch dem Verletzten keinen Blick zu, er stierte nur nach vorn, als würde ihn das Licht anziehen.
    Der nächste Schritt brachte ihn hinein.
    Wir alle wußten, daß das Licht der Sonne für Vampire tödlich war. Sie gerieten hinein, sie wurden zerstört, sie verfaulten, sie zerbrachen, sie wurden zu Asche.
    Das geschah bei alten Vampiren. Und wir waren gespannt, wie es dem Sheriff erging.
    Sein Körper ruckte hoch.
    Und dann riß er den Mund so weit wie möglich auf. Wir hörten einen Laut, der kaum einzuordnen war. Ein Keuchen, ein Stöhnen, ein Schreien? Keiner von uns wußte Bescheid.
    Irgendwo dazwischen lagen diese fürchterlichen Geräusche, und er ging noch weiter in die Helligkeit hinein, als wäre die Sonne ein Magnet.
    Sie holte ihn ein.
    Aber er verfaulte nicht. Er blieb auf den Beinen. Die Kraft steckte noch in ihm. Würde er das Licht überstehen?
    Wir waren bereit, diese neue Erfahrung zu machen, aber er kam nur bis zur Tür. Dicht vor der Schwelle stoppte er, und er hielt sich dabei voll im Licht auf.
    Plötzlich sahen wir die feinen Fäden, die seinen Kopf und auch den Körper umwehten. Sie sahen aus wie ein silbriges Gespinst, aber es waren keine Fäden, sondern Rauchwolken.
    Wo Rauch ist, da ist auch Feuer.
    Wir erlebten es, denn plötzlich schlugen die Flammen überall aus ihm hervor. Dem Gesicht, den Haaren, den Händen, den Füßen, sie waren an jeder Stelle seines Körpers vorhanden, und sie reagierten wie ein Motor, denn sie trieben ihn voran, hinaus ins Freie!
    Auf der Treppe brach er zusammen. Suko hatte auch den zweiten Flügel aufgezogen, starrte nach unten, und auch Abe und ich sahen, daß ihm nicht mehr zu helfen war.
    Das Feuer zerstörte keinen Menschen mehr, sondern nur noch eine Hülle, die aussah wie ein Mensch.
    Er verbrannte, und der ätzende Rauch wehte in das Haus.
    Ich drehte mich um. Die anderen beiden folgten mir. Als ich stoppte, blieben auch sie stehen.
    Ich deutete auf die Tür. »Er war in diesem Raum. Dort muß es passiert sein. Okay, schauen wir uns mal um…«
    Jacques und Igor schwammen im alten Blut. Sie fühlten sich wohl, sie lagen auf dem Rücken, sie spürten den Auftrieb, die Kraft, die ihnen das Erbe gab.
    Andere lagen in Särgen und verbrachten dort den Tag. Aber sie waren nicht wie andere. Sie ›lebten‹ auf ihre Art und Weise. Sie lagen auf dem Rücken, sie bewegten die Hände, auch mal die Beine, sie genossen es, und sie waren auch satt.
    Trotzdem spürten sie die dunklen Wolken, die sich zusammenbrauten.
    Es war Igor, der sich plötzlich aufrichtete und die Beine nach unten drückte. Die Füße fanden den Grund, so blieb er stehen und ließ seine nackten Arme auf der Blutoberfläche schweben.
    Jacques Lacourte lag noch auf dem Rücken, den Kopf seinem Bruder zugewandt. »Was hast du? Was gefällt dir nicht. Du benimmst dich seltsam, Bruderherz.«
    »Ich spüre die Gefahr.«
    »Für uns?«
    »Ja.«
    Jacques kicherte wie ein Mädchen. »Wer sollte uns denn gefährlich werden können?« Igor überlegte einen Momeat. »Dieser Mann erscheint, der uns schon einmal jagte. Ich spürte ihn. Er trägt etwas bei sich, vor dem man uns gewarnt hat.«
    »Fürchtest du dich?«
    Jacques erhielt keine direkte Antwort. »Es ist nicht gut, wenn er sich in unserer Nähe aufhält.«
    »Dann sollten wir ihn töten.«
    »Du? Wir…?«
    »Wer sonst?«
    »Unser Freund«, flüsterte Igor. »Wer wird denn…?«
    »Sei ruhig, sie sind da!«
    Jacques schwieg. Auch er veränderte seine Haltung und stellte sich hin.
    Langsam drehte er seinen Kopf nach links, denn dort lag die Tür zur Halle.
    Die Brüder lauschten. Die fremden Stimmen gefielen ihnen nicht, denn es war nicht nur ein Mensch erschienen, sondern gleich mehrere.
    »Wir werden unser Bad verlassen müssen«, schlug Igor leise vor.
    »Warum das?«
    »Ich fühle mich hier nicht mehr wohl. Es könnte sein, daß wir uns zurückziehen müssen.«
    »Nein, das Blut…«
    »Holen wir uns woanders.« Igor kletterte bereits aus dem Bottich. Das Blut rann an seiner nackten Gestalt entlang nach unten und ließ auf dem Boden Lachen zurück.
    Jacques folgte ihm langsamer. Er war im Prinzip dagegen,

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