Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampiralarm (German Edition)

Vampiralarm (German Edition)

Titel: Vampiralarm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
Vom Netzwerk:
dachte sie traurig. Nur ein Wunder kann das Palace jetzt noch retten …  

 
    Flink zog sich Tristan in den Schatten der Gasse zurück. Ein grausames Lächeln verzerrte sein Gesicht, das im roten Schein der Notbeleuchtung der Feuertreppe wie eine dämonische Fratze glühte.
    Er war mit sich und seiner Wahl sehr zufrieden. Japsers Landing war schlichtweg perfekt. Einen besseren Ort für sein Vorhaben hätte er überhaupt nicht finden können! Es schien beinahe so, als habe man hier nur auf ihn gewartet. All die Leute, die noch nichts von ihrem nahenden Schicksal ahnten …
    All die kostbare Lebensenergie …
    Lüstern fuhr Tristan sich mit der Zunge über die Lippen. Allein der Gedanke hatte ihn wieder hungrig werden lassen. In den langen Jahren, in denen er dem Meister nun schon diente, hatte er gelernt, was Hunger bedeutete. Hunger, aber auch bedingungsloser Gehorsam.
    Diese ahnungslosen Geschöpfe waren dazu bestimmt, die Pläne seines Herrn voranzutreiben! Für Tristan selbst waren sie tabu. Er wusste, dass sein Herr ihn grausam strafen würde, wenn er diese Menschen benutzte, um seine eigene Gier zu stillen.
    Später, tröstete er sich und schlang den mottenzerfressenen Mantel enger um seinen ausgemergelten Leib. Seine langen, dürren Finger ertasteten den kühlen Metallbehälter, den er in einer Tasche unter seinem Mantel versteckt trug, und ein bösartiges Kichern schüttelte seinen Körper. Der Meister würde auch für die Befriedigung von Tristans Bedürfnissen Sorge tragen, das stand außer Frage. Doch bis es soweit war, würde der Mond noch einige Male am Himmelszelt erscheinen.
    S päter …

 
    Als Colleen am nächsten Morgen aus dem Bett kroch, fühlte sie sich wie gerädert. Dabei hatte sie sich am Vorabend gleich nach dem Ende des Filmes von den Zwillingen verabschiedet und war danach sofort schlafen gegangen. Doch obwohl sie hundemüde gewesen war, hatte sie zunächst kein Auge zu bekommen. Ständig waren ihre Gedanken nur um das Schicksal des Palace gekreist. Es hatte eine Ewigkeit gedauert, bis es ihr endlich gelungen war, abzuschalten.
    Jetzt, als sie die dunklen Ringe unter ihren Augen im Badezimmerspiegel betrachtete, fasste sie einen Entschluss. Sie würde mit ihrem Grandpa reden! Gemeinsam würde ihnen sicher eine Lösung für die Probleme des Kinos einfallen.
    Gemeinsam ist man schließlich immer stärker, dachte sie hoffnungsvoll.
    Hastig schlang sie ihr Frühstück hinunter, das in der Küche für sie bereit stand, und machte sich dann auf die Suche nach dem alten Jock, um ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Doch zu ihrer Enttäuschung fand sie auf der Anrichte lediglich einen Zettel, auf den er mit seiner krakeligen Handschrift geschrieben hatte:

 
    Guten Morgen Colleen,
    ich musste dringend in die Stadt – Bankgeschäfte. Zum Lunch liegt eine Pizza für dich in der Mikrowelle. Warte bitte nicht mit dem Essen auf mich, es könnte länger dauern.
    Mach dir einen schönen Tag.
    Grandpa.

 
    Colleen seufzte, zuckte dann aber mit den Schultern. Aufgeschoben war ja schließlich nicht aufgehoben. Sie würde mit ihrem Großvater sprechen – wenn nicht jetzt, dann eben später. Und so lange machte es keinen Sinn, sich weiter den Kopf zu zerbrechen.
    Vielleicht sollte sie einfach zu Pris und Lara rübergehen und fragen, ob sie Lust hatten, das geplante Schwimmen im See heute nachzuholen. Sie nickte, wie um sich selbst zuzustimmen. Ja, das war eine klasse Idee!
    Gerade als sie ihre Badesachen zusammenpacken wollte, klingelte es an der Hintertür. Wahrscheinlich die Zwillinge, dachte sie grinsend. Sicher waren sie längst selbst auf die Idee gekommen, den Vormittag am See zu verbringen. Kein Wunder, an einem so herrlichen Tag wie diesem.
    Sie eilte die Treppe hinunter und riss die Tür auf. "Hallo ihr zwei, ich hatte …" Die nächsten Worte blieben ihr im Halse stecken. Colleen blinzelte überrascht. "Entschuldigen Sie, ich hatte angenommen …"
    Wer auch immer der Mann vor ihr auch sein mochte, mit Lara und Pris hatte er ganz gewiss nichts zu tun. Was für ein unheimlicher Typ, dachte Colleen, und trotz der sommerlichen Hitze rann ihr beim Anblick des Fremden ein kalter Schauer über den Rücken. Der Typ wirkte aber auch ziemlich seltsam, denn wer lief bei dieser Bullenhitze schon freiwillig in einem Cape herum, das beinahe den ganzen Körper verhüllte? Und auch sonst sah er irgendwie komisch aus. Trotz des Umhangs konnte Colleen erkennen, dass er so klapprig und dürr war, dass er

Weitere Kostenlose Bücher