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Vampirblut (German Edition)

Vampirblut (German Edition)

Titel: Vampirblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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vor uns und zeigte, mit zusammengekniffenen Lippen darauf. Er war verschüttet. Geröll und Schutt waren vor uns zu einem Berg aufgeschüttet worden.
    Ich spürte einen Kloß in meinem Hals, der ganz fürchterlich auf meine Kehle drückte. Wasser sammelte sich in meinen Augen. Wenn ich eben noch einen Funken Hoffnung hatte, je wieder hier herauszufinden, dann wurde dieser jetzt gerade zu Nichte gemacht.
    „Hier geht es nicht weiter.“ Auch Tuckers Stimme klang mittlerweile nicht mehr so gefasst. Dabei brauchte ich genau das, um nicht völlig den Verstand zu verlieren. War mein Anker dabei aufzugeben? Ich schüttelte verzweifelt den Kopf. Ich konnte nicht zulassen, dass die Panik sich wieder breitmachte. Tucker durfte die Hoffnung nicht aufgeben, denn wenn er die Hoffnung aufgab, dann würde ich nicht mehr die Kraft aufbringen daran zu glauben, dass wir es schaffen. Dann hätte ich nicht mehr die Kraft weiter zu gehen, weiter zu kämpfen. Er musste einfach weiter darauf hoffen, dass wir hier raus finden würden.
    Tucker leuchtete mit der Taschenlampe den Schuttberg ab. Ganz oben gab es eine Öffnung. Direkt unter der Decke. Als er auf den Fuß des Berges zuging und sich daran machte, hinaufzuklettern, verlor ich die Beherrschung. „Du kannst doch da nicht rauf steigen!“, schrie ich ihn an. Das fehlte mir gerade noch. Was, wenn die Steine ins Rutschen kommen würden? Was, wenn er unter dem Berg begraben werden würde? Wer würde uns dann noch hier fortbringen?
    Er hielt kurz inne und wendete sich in unsere Richtung. „Wollt ihr hier raus?“
    Ich nickte und war mir bewusst, dass dieses kurze Zeichen der Zustimmung Tucker vielleicht in den Tod schicken könnte. Aber welche Wahl hatten wir schon? Wenn wir hier je wieder herausfinden wollten, je wieder das Sonnenlicht sehen wollten, dann mussten wir dieses Risiko eingehen. In der Hoffnung, hinter dem Steinberg würde sich ein Ausgang befinden, ließ ich es zu, dass Tucker sein Leben für unsere Freiheit riskierte. Aber wohl fühlte ich mich dabei nicht.
    Tucker kletterte, die Taschenlampe zwischen seinen Zähnen, den Berg hinauf. Bei jedem Stein, der polternd den Berg hinunterrollte, schien mein Herz das Poltern noch übertönen zu wollen. Es dauerte nicht lange, bis Tucker oben angekommen war und mit jedem Schritt, den er höher stieg, entfernte sich das Licht der Lampe von uns hier unten. Dakota drückte ihr Gesicht an meinen Hals und schniefte und ich konnte meine Augen nicht von Tucker abwenden. Als er auf die andere Seite des Berges leuchtete, verschwand auch das letzte Fitzelchen Helligkeit auf unserer Seite. Ich klammerte mich an Dakota fest und konzentrierte mich darauf, meine Herzschläge zu zählen, nur , um nicht an das denken zu müssen, was hier unten vielleicht in der Dunkelheit herumkroch.
    Tucker hockte noch immer oben auf dem Geröllberg und rührte sich nicht. Wie eine Statue blickte er hinter den Berg. Ungeduldig warteten wir auf eine Erklärung von ihm. Mit jeder Sekunde, die verstrich, ohne dass er etwas sagte, schwand die Hoffnung in uns.
    „Was siehst du denn?“, fragte Dakota endlich.
    „Das glaubt ihr mir nicht“, antwortete Tucker und in seiner Stimme klang Verwunderung und Erstaunen mit. Etwas, was in mir eine leichte Panik auslöste.
    „Was?“, rief Dakota.
    „Könnte sein, dass wir, sollten wir jemals hier raus kommen, reich sind.“
    „Reich?“, fragte ich genervt. Ich wollte endlich wissen, was hier los war.
    „Da ist so ein riesiges rundes Ding. Hat was von einem Indiana Jones Film. So mit Bildern und so. Sieht alt aus.“ Tucker leuchtete mit der Lampe zu uns hinunter. Für einen Moment war ich dankbar hier unten wieder etwas sehen zu können. Dann traf mein Blick auf Dakotas Gesicht. Es war eine bleiche, starre Maske geworden, die Augen weit aufgerissen, der Mund zu einer Grimasse verzogen. Sie zitterte.
    Tucker rutschte langsam den Berg aus Geröll wieder herunter. Steine kullerten und machten ein polterndes Geräusch. Die Steinwände warfen es hallend wieder zu uns zurück. Er kam kurz vor uns zum Stehen und reichte mir die Taschenlampe. Ihr Licht war schwächer. Dann nahm er Dakotas Gesicht zwischen seine Hände und küsste sie sanft auf den Mund. Er zog sie an seine Brust, drückte ihr einen Kuss auf die Haare und flüsterte: „Wir schaffen das schon, hörst du? Wir schaffen das. Du vertraust mir doch? Ich liebe dich.“
    Einige Sekunden beobachtete ich die herzerweichende Szene, dann beschloss ich, dass ich auch

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