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Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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Minderheit. Nehmen wir beispielsweise die Spezies, von der die meisten Menschen gehört haben, die sogenannten Seelenfresser. Sie sind extrem aggressiv. Diese Dämonen infizieren – manche schriftliche Quellen benutzen Verben wie ›verfluchen‹ oder ›beflecken‹ – den menschlichen Wirt mit einer Art Parasit, im Volksmund: der Schwarze Raub.«
    »Wie geht das vor sich?«
    »Was wir bisher mit Sicherheit sagen können, ist, dass ein direkter Kontakt nötig ist.«
    »Sie meinen, man fängt es sich nicht auf einer Klobrille ein?«
    »Ähm, nein.«
    »Und was passiert, wenn jemand verflucht wurde, Dr.Elterland?«
    »Denjenigen überkommt ein starker Drang, sich von menschlicher Lebensessenz zu nähren. Irgendwann ist der Wirt vollständig von dem Dämon absorbiert und gewinnt übernatürliche Kräfte.«
    »Wie lange dauert das?«
    »Das ist eine Frage von Tagen. Interessant ist übrigens, dass Dämonen zwar nach Belieben die Gestalt ändern können, aber nur in ihrer menschlichen Form imstande sind, andere Dämonen zu schaffen. Und sie greifen ausschließlich Menschen an.«
    »Ist der Dämon ein eigenständiges Bewusstsein?«
    »Soweit wir wissen, nein. Man muss es sich eher wie eine Ansammlung biologischer Zwänge vorstellen, die der Wirt nicht kontrolliert. Für den Menschen ist es eine schmerzliche, angsteinflößende Erfahrung. Der Hunger. Die Kontrolle über den eigenen Körper zu verlieren. Die plötzliche Erkenntnis, dass Überleben heißt, sich an anderen zu nähren. Simpel ausgedrückt: Die menschliche, zivilisierte Natur sitzt nicht mehr auf dem Fahrersitz. Schließlich werden diese erwünschteren Instinkte vollkommen ausgeschaltet, und die Menschen werden zu wahren Monstern.«
    »Hmm. Klingt nach der ultimativen Studentenfetenerfahrung.«
    »Nun, es geht um Nahrung und Fortpflanzung.«
    1. Oktober, 21.00 Uhr
Gasse vor der Burg
    Mac war gefangen.
    Die Höllenhunde hatten ihn in einem dichten Kreis eingeschlossen, und sie kamen näher. Als er zuschlug, trafen seine Fingerknöchel auf die harten Nieten einer Jeansjacke. Er hörte ein
Umpf,
und dann riss ihm jemand die Beine weg.
    Er knallte so heftig mit dem Steißbein auf die Pflastersteine, dass der Schmerz ihm bis in den Schädel schoss. Als Nächstes wurde ihm die Spitze eines schweren Arbeitsstiefels in die Niere gerammt. Blind vor Pein wollte Mac sich auf die Knie rollen, doch da trat ihm ein anderer Fuß in den Bauch, und er kippte auf den Rücken. Er hielt sich beide Arme schützend vor sein Gesicht und machte sich auf eine altmodische Tracht Prügel gefasst. Nicht einmal ein Halbdämon konnte allzu viel gegen sechs Höllenhunde und einen angefressenen Vampir ausrichten.
    »Stopp!«, befahl Caravelli.
    Sie erstarrten mitten im Schwung. Rasch versuchte Mac, wieder auf die Beine zu kommen, aber einer der Hunde drückte ihm lässig einen Fuß gegen die Kehle. Mac fühlte, wie die Steinbrocken in den Gummiprofilen seine Haut zerkratzten.
    Mist!
Er saß in der Falle.
    »Steckt ihn in die Burg. Er ist Genevas Leibeigener.«
    Bei dem Namen verkrampfte sich alles in Mac. Er hasste es, immer noch von ihr gebrandmarkt zu sein. Als hätte er einen »Made-in-Hell«-Sticker auf der Stirn kleben.
    Alle Hunde beugten sich auf einmal hinunter, packten Macs Haar, seine Arme und seine Kleidung. Ihre dunklen Schatten blendeten den Neonschein des Kitty-Basket-Schilds aus, so dass nur noch zotteliges Haar und glühende Augen zu sehen waren.
    Metall schabte an Metall, und die Burgtür öffnete sich mit einem dramatischen Ächzen der Eisenangeln. Macs Füße baumelten in der Luft, als die Höllenhunde ihn hochhoben. Er zappelte und wand sich.
    »Caravelli, nein! Bitte nicht! Ich habe nichts getan!«
    Wie einen Sandsack schleuderten die Höllenhunde ihn über die Schwelle. Mac landete auf dem Bauch und knallte so hart mit dem Kinn auf, dass seine Zähne mit einem lauten Klacken zusammenschlugen. Er rutschte bis zu einem Absatz im Boden und rollte hilflos hinunter.
    Hinter ihm wurde der Riegel mit einem tiefen, knirschenden Geräusch vorgeschoben. Mac versuchte aufzustehen, stolperte jedoch und sackte kraftlos zu Boden. Der Aufprall auf dem harten Steinboden hatte ihm sämtliche Gliedmaßen betäubt.
    »Caravelli!
Zur Hölle mit dir!
«
    Er stemmte sich hoch, die Hände flach auf dem körnigen Steinboden. Teils vom Sturz, teils vom dumpfen flackernden Licht drehte sich alles in seinem Kopf, doch beim zweiten Anlauf gelang es ihm, sich aufzurichten. Wie heißes Öl

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