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Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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senkte den Kopf. »Danke.«
    »Ich passe auf alles auf.«
Ich bin ein Vampir. Ich bin unbesiegbar.
    Eine Weile betrachtete sie ihn stumm mit ihren klaren, warmen grünen Augen. »Ja, ich weiß.«
    Sie hatte seine Existenz von einem Alptraum in pure Freude verwandelt; was täte er nicht für sie? Er umfing ihr Gesicht mit beiden Händen und hob es behutsam an, um sie zu küssen. Als ihre Lippen sich begegneten, fühlte Alessandro das vertraute Knistern, das teils Sex, teils Magie und teils reine Emotion war. Es erfüllte ihn mit einer plötzlichen Hitze, sehr ähnlich dem deliriumartigen Rausch, den er früher erlebt hatte, wenn er sich am Blut eines Opfers nährte, nur dass dieser Rausch einzig der Liebe zwischen ihnen entsprang.
    Holly machte diesen besonders leisen Laut, der tief aus ihrer Kehle kam. Wieder küsste Alessandro sie, öffnete ihre Lippen ganz leicht und neckte sie mit der Andeutung, dass mehr folgen würde.
    Holly löste den Kuss und sah ihn an. »Dieses Sofa taugt nichts. Lass uns ins Bett gehen!«
    Diesmal war Alessandros Lächeln echt. »Ja, klingt sehr gut.«
    Egal, was es war, das sie belastete, er würde das Beste im Rahmen seiner bescheidenen Möglichkeiten tun, damit sie es für einige Zeit vergaß. Wahre Krieger beherrschten den Kampf auch mit anderem als einem Schwert.
    3. Oktober, 19.15 Uhr
101.5 FM
    »… und an jene Tierkontrollpolizisten, die meinen besten Mann ins Tierheim verfrachtet haben, ein großes Hallo vom Fairview University and Community College, dem guten alten F-U-C-C-U.
    Es ist Viertel nach sieben, und hier ist Errata, eure nächtliche Begleiterin bis zur Geisterstunde. Wo wir gerade von Vorschriften und Gesetzen sprechen: Ich habe eine E-Mail von einem Hörer, der sich über das Interview mit Lor, dem örtlichen Höllenhundeanführer, beschweren will. [email protected] schreibt uns: ›Liebe Errata, ich finde deine Sendung spitze, aber ich kann es nicht ausstehen, wie du dauernd Anspielungen im Hinblick auf dieses Ding machst, das du die Burg nennst. Was ist das, und wieso kannst du nicht offen darüber reden?‹
    Nun, meine lieben Freunde im Fell, sollte ich anfangen, über eine Welt von Ärger hinter einer mysteriösen Tür in einer hiesigen Gasse zu reden, würden sie mich mit den Pfoten voran aus dem Sender kicken. Deshalb wünsche ich mir nichts sehnlicher, als dass jemand hierherkommt, sich das Mikro krallt und endlich Klartext redet. Ich mag ja ein ungezogenes Miezekätzchen sein, aber wahrscheinlich wäre ich viel zu schwach, um euch aufzuhalten, wollte einer von euch dieses wohlbehütete Geheimnis lüften. Die Wahrheit ist gleich da draußen, meine Freunde!
    Was der Maulkorb soll? Tja, Leute, wenn ihr denkt, Pressefreiheit und unabhängiger, investigativer Journalismus wären noch in irgendeiner Gemeinde existent, von einer übernatürlichen ganz zu schweigen, dann schlagt mal unter ›Werbekunden‹ nach, und schon wisst ihr Bescheid!
    Okay, aber jetzt zu einem Song unserer beliebtesten Zydeco-Zombies,
Babe, You’ve Got My Arms (so give ’em back)
 …«
     
    Ashe Carver drehte ihren Oberkörper und sah sich über die Schulter in dem Coffee-Shop – Brownie’s Bistro – um. Zwar hatte sie sich den Platz in der Ecke ausgesucht, weil sie mit der Bedienung plaudern wollte, aber sie hasste es, mit dem Rücken zum Raum zu sitzen. Wachsamkeit war das Erste, was ein Jäger lernte. Das Zweite war, die Beute zu kennen.
    Ashe befand sich in Spookytown, wo Menschen und vor allem Hexen eindeutig in der Minderheit waren. Sie hatte gehofft, in dem Café die Informationen abzurunden, die sie bereits über Alessandro Caravelli gesammelt hatte, einschließlich seiner Gewohnheiten, seiner Geschichte und seiner Partner. Wie sich herausstellte, war sie leider die einzige Kundin hier.
    Es war ein netter, ruhiger Flecken für eine Unterhaltung. Außer dem Radio und dem Verkehrsrauschen von draußen war nichts zu hören. Das Gebäude war alt, um die vorletzte Jahrhundertwende erbaut, und gemütlich. An den Wänden hingen abstrakte Ölgemälde. Ein dunkler Holztresen mit Barhockern stand gegenüber der Tür zur Johnson Street. Zwischen der Bar und dem Fenster standen mehrere Cafétische verteilt.
    Ein Klappern ließ Ashe aufmerken. Sie drehte sich weiter auf dem Stuhl herum. Der Typ, der sie bedient hatte – seinem Bossgehabe nach der Inhaber –, stieß die Küchentür mit seiner Schulter auf und trug einen Gummieimer mit Besteck herein, den er mit einem Knall unter

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