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Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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sie sowieso nicht, denn sie hatten nur Augen füreinander. So verliebt war Ashe auch schon einmal gewesen: in ihren Mann. Und jene Leidenschaft war ebenfalls nie verebbt.
Ist er echt schon seit vier Jahren fort?
    Vom Regen war das Straßenpflaster glänzend und glitschig. Neonschilder spiegelten sich als Schmierfarben in der Nässe. Ashe konnte den Ozean riechen, in dessen Salzaroma sich Abgase mischten. Sie blieb stehen, zog den Reißverschluss ihrer Jacke zu und fragte sich, was sie jetzt tun sollte. Es war zu früh, um in das Motel zurückzufahren, in dem sie wohnte.
    Und wenn Holly tatsächlich so glücklich ist, wie ich es war?
    Dieser Gedanke führte sie an einen gefährlichen Abgrund. Klar, in ihrem Job sah sie die Monster von ihrer schlimmsten Seite. Was nicht bedeutete, das einzig gute Monster wäre ein totes, aber mitten in einem Auftrag konnte Ashe sich keine Bedenken leisten. Die würden manches Mal ihren sicheren Tod bedeutet haben. Oder hätten sie als wandelnde Tote enden lassen. In Kategorien von Schwarz und Weiß zu denken war sicherer.
    Außerdem war sie nicht bereit, das Leben ihrer Schwester auf die winzige Chance zu verwetten, dass es sich bei Caravelli um den ersten und einzigen Vegetarier unter den Vampiren handelte. Ashe hatte schon ihre Eltern umgebracht, ihren Mann verloren und ihre Tochter auf ein Internat geschickt, damit sie vor rachsüchtigen Verwandten ihrer früheren Jagdziele geschützt war. Sie durfte das hier nicht versauen!
    Ashe ging in einem weiten Umweg zu ihrer Ducati zurück.
    Falls sie einen Plock schwingen musste, um ihre Schwester vor Bissmalen zu bewahren, würde sie es tun. Aber sie würde nichts überstürzen. Zumindest konnte sie mit dem Blutsauger reden, ehe sie ihn geradewegs in die Hölle schickte – um Hollys willen.
    Ich bin kein allzeit abgebrühter Killer mehr. Eher Teilzeit.
    Als hätten ihre Gedanken ihn herbeibestellt, sah sie Caravellis T-Bird in einem Straßenlaternenkegel stehen.
    Bingo!

[home]
12
    D ie irre Bumskrankheit war es, worunter er litt.
    Eine solche Gier nach Sex hatte Mac nicht mehr erlebt, seit er ein Teenager gewesen war. Als Erwachsener hatte er doch gewisse Ansprüche an die Frau gestellt, mit der er es trieb: berufliche Vorstellungen, gemeinsame Ziele, ähnlicher Bildungsstand, familiäre Verhältnisse. Na ja, und zur selben Spezies zu gehören hatte wohl auch zu den Kriterien gezählt.
    Der Trieb, dieses Ich-muss-sofort-vögeln-Gefühl war mit dem Alter zwar nicht direkt verblasst, aber doch ein bisschen gedämmt worden. Der Impuls selbst war noch vorhanden, nur behielt Mac trotzdem einen kühlen Kopf.
    Dann begegnete er Constance, und irgendwie zerfiel jedwede Vernunft zu Asche wie ein gepfählter Vampir.
Super! Wer behauptet, dass er sich seine Teenagerzeit zurückwünscht, lügt entweder oder ist minderhirnig.
Zum einen war es sehr viel sicherer, einen klaren Kopf zu bewahren, und zum anderen war Impulskontrolle in einer Welt voller Scheidungsanwälte und sonstiger Monster überlebensnotwendig.
    Was lediglich einen Teil von ihm scherte. Der Rest
gierte.
Er wollte Constance. Nackt. Sein Verlangen nach ihr kam einem akuten Seelenhunger, einem tödlichen Durst gleich, den er unbedingt stillen musste.
    Sprach der Dämon aus ihm? Lag es an dem Raum, in den sie ihn gebracht hatte? Wirkten ihre Pheromone auf ihn? Es war ihm egal, und das machte ihm Angst.
    Er zwang sich, vorsichtig zu sein. Den Tag über hatte er Nachforschungen angestellt und überlegt, wie er die Burgwachen am besten überlisten könnte. Und er hatte einen Termin vereinbart, um sein Testament zu ändern – für alle Fälle. Vor allem zählte er darauf, dass Holly irgendein Antidämonen-Hokuspokus einfiel … und wartete.
    Das Empire Hotel war früher einmal schön und vornehm gewesen, danach noch eine lange Zeit gut angesehen, die letzten vierzig Jahre jedoch vor sich hingerottet. Es lag mit im Gruselviertel »Spookytown«, gleich um die Ecke von der Gasse, in der sich das Burgtor befand. Vor kurzem hatte das Hotel wiedereröffnet, und der Gästekreis bestand vollständig aus Übernatürlichen. Menschliche Kunden machten einen großen Bogen um das Gebäude, denn wenn die Werwesen die sterblichen Gäste nicht schafften, tat es die Hotelküche garantiert.
    Mac strich beim Jägertopf die Segel, der vermutlich aus biologisch wertvollen Jägern inklusive ihrer Westen und Kappen zubereitet war, und hielt sich an sein Bier. Das kam aus der Flasche und sollte okay sein.
    Der

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