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Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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und Holly bat um ein Mineralwasser. Joe ging wieder. Für einen Sekundenbruchteil entkrampften sich alle. Das war gut. Umso bedauernswerter fand Mac, dass er die Stimmung gleich wieder trüben und um einen weiteren Gefallen bitten musste. Da Holly das eine Problem nicht lösen konnte, sollten sie sich das nächste vornehmen.
    »Holly, ich bin dir ehrlich sehr dankbar, dass du mir hilfst, doch ich hätte noch eine Frage.«
    Wie nicht anders zu erwarten war, spannte Caravelli gleich wieder alle Muskeln an, aber Mac redete unbeirrt weiter. »Was weißt du über Dämonenkisten?«
    Holly lüpfte eine Braue. »Das sind quasi die Schwippschwäger zu Dschinnflaschen. Zauberer benutzen sie. Du weißt schon, so eine Mach-dir-den-Dämon-zum-Diener-Nummer.«
    »Wie interessant!« Caravelli sah aus, als wäre ihm soeben eine prima Idee gekommen.
    Mac zog eine Grimasse. »Wie kann ein Dämon sich dagegen schützen, in so eine Kiste gesaugt zu werden? Ich tippe, sie haben keine Sicherheitsriegel von innen.«
    Ihre Getränke kamen, und Joe legte jedem eine kleine Serviette hin, ehe er die Gläser auf den Tisch stellte.
    »Denkst du, es gibt eine Kiste mit deinem Namen darauf?«, fragte Caravelli, dessen feindseliger Blick für einen winzigen Moment zum Kellner schweifte.
    »Nicht ganz so hoffnungsfroh, mein Guter!« Mac nahm sein Bier und wischte das Kondenswasser vom Etikett. Eigentlich wollte er kein zweites Bier, denn er fühlte sich beständig schlechter. »Es geht um einen Fall, an dem ich arbeite.«
    Holly blinzelte. »Bist du jetzt Privatdetektiv?«
    »Ja, klar doch – der Traumjob eines jeden Ex-Cops. Nee, das ist was Persönliches. In der Burg gibt’s dieses Vampirmädchen – das, von dem ich dir erzählt habe –, und es will einen Inkubus vor den Wächtern retten, die ihn entführt haben. Sie ist außerdem mit einem schwachsinnigen Zauberer verbandelt, der mir vielleicht mit meinem Dämonenproblem helfen kann. Äh, kam das eben über meine Lippen?«
    Caravelli trank einen Schluck Wein, stellte das Glas wieder ab und wirkte beinahe amüsiert. »Sechshundert Jahre hat es gedauert, aber ich denke, jetzt habe ich fürwahr alles gehört.«
    Der Klavierspieler begann mit einem neuen Stück, einem alten Lied über ein wundervolles Leben.
    Holly drückte die Limonenscheibe über ihrem Wasser aus, die an den Glasrand geklemmt war. »Mich schlau zu machen, was diese Dämonenkisten angeht, dürfte weniger schwierig sein. Ich glaube, über die gibt es sogar Texte in einer Sprache, die ich lesen kann.«
    Mac prostete ihr mit seiner Flasche zu. »Ich danke dir. Wenn die Wache einen Inkubus in eine Kiste stecken konnte, will ich lieber vorsichtig sein. Die Aussicht, im Regal von irgendjemandem zu landen, scheint mir nicht sehr verlockend.«
    »Du arbeitest wirklich an einem Fall?«, fragte Caravelli skeptisch. »In der Burg?«
    Holly verdrehte die Augen, hielt aber den Mund. Bei allem momentanen Verdruss war ihre tiefe Zuneigung derart offensichtlich, dass Mac lächeln musste.
Der Blutsauger hat verdammtes Schwein!
    Er sah den Vampir an. »Tja, was soll ich sagen? Verbrechen gibt’s überall. Und wie du halte auch ich eine Menge davon, die Ordnung aufrechtzuerhalten.«
    Caravelli nahm sein Weinglas. »Wieso bist du dann nicht in der Burg und machst deinen Job?«
    Weil Constance dort ist, und ich muss meinen Kopf sortiert bekommen, ehe ich sie wiedersehe.
»Die Antworten, die ich brauche, sind hier draußen.«
    »Und wenn du sie hast?«
    »Arbeite ich weiter an dem Fall. Nur weil ich teils Höllenbrut bin, bin ich noch kein schlechter Mensch.«
    »So merkwürdig es erscheinen mag, fange ich vielleicht an, dir zu glauben. Mit Betonung auf ›vielleicht‹, ist das klar?«
    Halleluja! Zündet das Feuerwerk!
    Die ganze Zeit über waren Leute gekommen und gegangen, und jedes Mal drang ein Schwall kalter Nachtluft in die Bar. Doch diesmal veranlasste irgendetwas Mac aufzusehen. Eine Frau mit dunkelblondem Haar und einem Motorradhelm in der einen Hand kam auf sie zu.
    Sämtliche männliche Wesen drehten sich um und ebenso schnell wieder weg, denn diese Frau hatte eine böse, gefährliche Ausstrahlung.
    Sie war groß und schlank und hatte eine dunkle Jeans, eine dunkle Jacke, schwere Stiefel sowie ein langärmeliges T-Shirt aus einem elastischen Glitzerstoff an. Ihre Jacke klaffte auf, und das T-Shirt überließ nichts der Phantasie. Die Falten in ihren Mundwinkeln taten es genauso wenig. Sie war bereit zum Kampf.
    Ihr Blick galt erst

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