Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern
ich erwachen wollen, als hätte ich zwei Tage lang geschlafen. Ich muss mich an etwas erinnern.
Lissa. Etwas mit Lissa.
Mein Kopf fühlte sich seltsam an. Es war weder Schmerz noch Schwindel, sondern.... die Stimme, begriff ich. Die Stimme, die mit zu Dimitri gedrängt hatte, war still.
Das bedeutete nicht, dass ich ihn weniger begehrte, denn, he, ihn in dieser sexy Pyjamahose zu sehen, mit seinem braunen Haar, das ihm übers Gesicht fiel, das alles war ziemlich umwerfend. Aber dieser äußere Einfluss, der mich zu ihm getrieben hatte, war verschwunden. Unheimlich.
Er runzelte die Stirn; seine Erregung schien verklungen. Nachdem er einige Sekunden lang nachgedacht hatte, streckte er die Hand aus und griff nach der Kette. Sobald seine Finger sie berührten, sah ich, wie ihn erneut das Verlangen überkam. Er schob die andere Hand auf meine Hüfte, und plötzlich erfasste mich aufs Neue und mit voller Wucht dieses brennende Begehren. Mir wurde ganz komisch im Magen, während meine Haut zu kribbeln begann und wieder warm wurde. Meine Atmung wurde schwerer. Seine Lippen bewegten sich auf meine zu.
Irgendein innerer Teil von mir kämpfte dagegen an.
„Lissa ʺ , flüsterte ich und presste die Augen fest zu. „Ich muss dir etwas wegen Lissa erzählen. Aber ich kann mich....nicht.... erinnern.... ich fühle mich so s eltsam.... ʺ
„Ich weiß. ʺ Ohne mich loszulassen, legte er mir die Wange auf die Stirn. „Da ist etwas....irgendetwas hier.... ʺ Er hob den Kopf, und ich öffnete die Augen. „Diese Kette. Ist es die, die Prinz Victor dir gegeben hat? ʺ
Ich nickte und konnte sehen, wie der träge Gedankenprozess hinter seinen Augen zu erwachen versuchte. Dann holte er tief Luft, nahm die Hand von meiner Hüfte und stemmte sich hoch, weg von mir.
„Was tust du da? ʺ , riet ich. „Komm zurück.... ʺ
Er sah so aus, als hätte er das gern getan ‐ nur zu gern. Aber statt ‐ . dessen stieg er aus dem Bett. Er und die Kette entfernten sich von mir. Mir war zumute, als hätte er einen Teil von mir weggerissen, aber gleichzeitig hatte ich das verblüffende Gefühl aufzuwachen, als könnte ich wieder klar denken, ohne dass mein Körper alle Entscheidungen traf.
Auf Dimitris Gesicht stand dagegen noch immer ein Ausdruck animalischer Leidenschaft. Es schien ihn erhebliche Anstrengung zu kosten, durch den Raum zu gehen. Er trat ans Fenster und brachte es fertig, es mit einer Hand zu öffnen. Kalte Luft strömte herein, und ich rieb mir die Arme, um mich zu wärmen. „Was haben Sie vor....? ʺ Im gleichen Augenblick wusste ich die Antwort und sprang sofort aus dem Bett, gerade als die Kette aus dem Fenster flog. „Nein! Wissen Sie, wie viel die gekos.... ? ʺ
Die Kette verschwand, und ich hatte nicht länger das Gefühl aufzuwachen. Ich war wach. Auf eine schmerzhafte, erschreckende Weise wach.
Ich nahm meine Umgebung wahr. Dimitris Zimmer. Ich, nackt. Das zerwühlte Bett.
Aber das alles war nichts im Vergleich zu dem, was mich als Nächstes traf.
„Lissa! ʺ , stieß ich hervor. Alles kam zurück, die Erinnerungen, die Gefühle. Und tatsächlich strömten ihre zurückgehaltenen Gefühle plötzlich in mich hinein ‐ auf schwindelerregende Weise. Mehr Entsetzen. Tiefes Entsetzen. Diese Gefühle wollten mich zurück in ihren Körper saugen, aber ich konnte das nicht zulassen.
Noch nicht. Ich kämpfte gegen sie an, denn ich musste hierbleiben. Meine Worte überschlugen sich, als ich Dimitri alles erzählte, was geschehen war.
Er kam in Bewegung, noch bevor ich meinen Bericht zu Ende gebracht hatte, zog sich an und sah von Kopf bis Fuß wie ein gefährlicher Gott aus. Dann befahl er mir, mich anzuziehen, und warf mir ein Sweatshirt mit kyrillischen Schriftzügen darauf zu, das ich über dem dürftigen Kleid tragen sollte.
Ich hatte alle Mühe, ihm nach unten zu folgen; er unternahm keine Anstrengung, seine Schritte um meinetwillen zu verlangsamen. Als wir dort ankamen, erteilte er mit lauter Stimme Befehle. Es dauerte nicht lange, und ich befand mich mit ihm im Hauptbüro der Wächter. Kirova und die anderen Lehrer waren bereits dort. Die meisten Campus-Wächter. Alle schienen gleichzeitig zu sprechen. Und die ganze Zeit über spürte ich Lissas Angst, spürte, wie sie sich immer weiter und weiter entfernte.
Ich schrie ihnen zu, dass sie sich beeilen und etwas unternehmen sollten, aber niemand außer Dimitri glaubte mir meine Geschichte über ihre Entführung, bis jemand Christian aus der Kapelle holte und
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