Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern

Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern

Titel: Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
für die Spender typische träumerisch-glasige Blick.
    Danach zu urteilen, wie high sie zu sein schien, hatte sie ihre Quote für den Tag wahrscheinlich fast erfüllt.
    Als sie Lissa erkannte, wurde ihr Lächeln breiter. „Willkommen zurück, Prinzessin. ʺ
    Die Anweiserin ließ uns allein, und Lissa setzte sich auf den Stuhl neben der Frau.
    Ich spürte ein gewisses Unbehagen bei ihr, das sich ein wenig von meinem eigenen unterschied. Dies war auch für sie seltsam. Es war lange her. Die Spenderin hatte jedoch keine solchen Vorbehalte. Ein eifriger Ausdruck legte sich über ihre Züge ‐ der Ausdruck eines Junkies, der gleich seinen Fix bekam.
    Ekel stieg in mir auf. Es war ein alter Instinkt, einer, der mir im Laufe der Jahre eingebläut worden war. Spender waren unabdingbar für das Leben der Moroi. Sie waren Menschen, die sich freiwillig erboten, als regelmäßige Blutquelle zu dienen, Randexistenzen, die ihr Leben der geheimen Welt der Moroi widmeten. Sie wurden gut versorgt und bekamen allen Luxus, den sie brauchen konnten. Aber unterm Strich blieben sie Drogenkonsumenten, süchtig nach dem Speichel von Moroi und dem Rausch, den er ihnen bei jedem Biss bescherte. Die Moroi ‐ und die Wächter ‐ blickten auf diese Abhängigkeit herab, obwohl die Moroi ohne sie nicht überleben konnten, es sei denn, sie nähmen sich das Blut ihrer Opfer mit Gewalt.
    Heuchelei vom Feinsten also.
    Die Spenderin legte den Kopf zur Seite und bot Lissa ihren Hals dar. Ihre Haut war mit den Narben der täglichen Bisse vieler Jahre überzogen. Mein Hals war glatt geblieben, weil ich Lissa nicht so häufig hatte trinken lassen können; meine Bisswunden waren nie länger als etwa einen Tag zu sehen gewesen.
    Lissa beugte sich vor, und ihre Reißzähne gruben sich in das nachgiebige Fleisch der Spenderin. Die Frau schloss die Augen und stieß einen leisen Laut der Wonne aus. Ich schluckte und beobachtete, wie Lissa trank. Ich konnte zwar kein Blut sehen, aber ich konnte es mir vorstellen. Ein Sturm von Gefühlen tobte in meiner Brust: Sehnsucht. Eifersucht. Ich wandte den Blick ab und starrte zu Boden. Im Geiste beschimpfte ich mich.
    Was ist los mit dir? Warum solltest du es vermissen? Du hast es nur alle paar Tage gemacht. Du bist nicht süchtig, nicht so. Und du willst es auch gar nicht sein. Aber ich konnte mich nicht dagegen wehren, konnte nicht zurückdrängen, was ich empfand, als ich mich an die Wonne und den Rausch eines Vampirbisses erinnerte.
    Nachdem Lissa fertig war, kehrten wir in die Mensa zurück, wo die Schlange an der Essensausgabe inzwischen verschwunden war. Es blieben uns aber auch nur noch fünfzehn Minuten, und ich füllte mir zügig meinen Teller mit Pommes frites und einigen runden, happengroßen Dingern, die eine vage Ähnlichkeit mit Chicken Nuggets aufwiesen. Lissa schnappte sich nur einen Joghurt. Ebenso wie Dhampire und Menschen mussten Moroi essen, hatten aber unmittelbar nach einer Blutmahlzeit nur selten Appetit.
    „Wie ist denn der Unterricht so gelaufen? ʺ , fragte ich.
    Sie zuckte die Achseln. Ihr Gesicht leuchtete jetzt rosig und lebendig. „Ganz gut.
    Viele neugierige Blicke. Eine Menge neugieriger Blicke. Massenweise Fragen darüber, wo wir waren. Getuschel. ʺ
    „Dito ʺ , sagte ich, während wir zu den Tischen hinübergingen. Ich sah Lissa an. „Du kommst also klar? Niemand nervt dich? ʺ
    „Nein ‐ alles bestens. ʺ Die Gefühle, die ich durch unser Band spürte, widersprachen ihren Worten allerdings. Da sie wusste, dass ich es spüren konnte, versuchte sie, das Thema zu wechseln, indem sie mir ihren Stundenplan gab. Ich überflog ihn bloß.
    1. Stunde Russisch 2
    2. Stunde Amerikanische Literatur: Kolonialzeit
    3. Stunde Einführung in die Kontrolle der Elemente
    4. Stunde Alte Dichtung ‐ Mittagessen ‐
    5. Stunde Verhalten und Physiologie der Tiere
    6. Stunde Höhere Infinitesimalrechnung
    7. Stunde Kultur der Moroi
    8. Stunde Slawische Kunst
    „Mist ʺ , sagte ich. „Wenn du in dem blöden Mathekurs mit mir wärst, hätten wir denselben Nachmittagsstundenplan. ʺ Ich blieb stehen. „Warum bist du in der Einführung zur Elementenkontrolle? Das ist ein Unterstufenkurs. ʺ
    Sie musterte mich. „Weil Oberstufenschüler die Spezialkurse für ihr Element belegen. ʺ
    Daraufhin fielen wir beide in Schweigen. Alle Moroi bedienten sich der Magie der Elemente. Das gehörte zu den Dingen, die lebende Vampire von Strigoi unterschieden ‐ das waren die toten Vampire. Die Moroi

Weitere Kostenlose Bücher