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Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Titel: Vampire Academy 02 ● Blaues Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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damit, mich zu verteidigen - zumindest körperlich. Widerstrebend musste ich mir eingestehen, dass sie gut war. Wirklich gut. Aber das würde ich ihr gewiss nicht sagen.
    „Also, was jetzt?”, fragte ich. „Ist das deine Art, mütterliche Vernachlässigung wettzumachen?”
    „Das ist meine Art, dich von deinen Allüren zu befreien. Seit ich hier angekommen bin, hast du nichts als Aufsässigkeit für mich. Du willst kämpfen?” Ihre Faust schnellte vor und traf meinen Arm. „Dann werden wir kämpfen. Punkt.”
    „Punkt”, räumte ich ein und wich auf meine Seite zurück. „Ich will nicht kämpfen. Ich habe nur versucht, mit dir zu reden.”
    „Mich in der Klasse anzumaulen ist nicht das, was ich unter reden verstehe. Punkt.”
    Ich ächzte unter dem Treffer. Als ich seinerzeit mit Dimitri zu trainieren anfing, hatte ich gejammert, dass es nicht fair sei, mich gegen jemanden kämpfen zu lassen, der dreißig Zentimeter größer war als ich. Er hatte darauf hingewiesen, dass ich gegen jede Menge Strigoi kämpfen würde, die größer waren als ich, und dass das alte Sprichwort der Wahrheit entsprach: Größe spielt keine Rolle. Manchmal dachte ich, er mache mir falsche Hoffnungen, aber in Anbetracht der Leistungen meiner Mom war ich bereit, ihm zu glauben.
    Tatsächlich hatte ich noch nie mit jemandem gekämpft, der kleiner war als ich. Als eins der wenigen Mädchen in den Novizenklassen akzeptierte ich die Tatsache, dass ich fast immer kleiner und schlanker sein würde als meine Gegner. Aber meine Mutter war noch kleiner und hatte offenkundig nichts als Muskeln an ihrem zierlichen Körper.
    „Ich habe einen einzigartigen Kommunikationsstil, das ist alles”, sagte ich.
    „Du hast die ziemlich pubertäre Wahnvorstellung, dass dir während der letzten siebzehn Jahre irgendwie Unrecht getan wurde.” Ihr Fuß traf meinen Oberschenkel. „Punkt. Obwohl du in Wirklichkeit nicht anders behandelt worden bist als jeder andere Dhampir. Besser sogar. Ich hätte dich zu meinen Cousinen verfrachten können. Wärst du lieber eine Bluthure gewesen? Ist es das, was du wolltest?”
    Bei dem Ausdruck „Bluthure” zuckte ich jedes Mal zusammen. Es war ein Ausdruck, der häufig auf ledige Dhampir-Mütter angewandt wurde, die beschlossen, ihre Kinder großzuziehen, statt Wächterinnen zu werden. Diese Frauen hatten häufig kurze Affären mit Moroi-Männern und wurden dafür verachtet — obwohl es im Grunde nichts anderes gab, was sie hätten tun können, da Moroi-Männer im Allgemeinen Moroi-Frauen heirateten. Der Ausdruck „Bluthure” ging auf die Tatsache zurück, dass einige Dhampir-Frauen Männer beim Sex Blut trinken ließen. In unserer Welt gaben nur Menschen Blut.
    Wenn ein Dhampir es tat, war es schmutzig und abartig - insbesondere beim Sex. Ich vermutete, dass nur wenige Dhampir-Frauen es wirklich taten, aber der Ausdruck hing ihnen, so unfair das auch sein mochte, hartnäckig an. Ich hatte Lissa Blut gegeben, als wir auf der Flucht gewesen waren, und obwohl es notwendig gewesen war, haftete das Stigma mir immer noch an.
    „Nein. Natürlich möchte ich keine Bluthure sein.” Ich atmete plötzlich schwer. „Und wir sind nicht alle so. In Wirklichkeit trifft es nur auf einige wenige zu.”
    „Sie haben diesen Ruf selbst verschuldet”, knurrte sie. Ich wich ihrem Schlag aus. „Sie sollten ihre Pflicht als Wächter tun, statt sich auf Affären mit Moroi einzulassen.”
    „Sie ziehen ihre Kinder groß”, ächzte ich. Ich hätte gern gebrüllt, Surfte aber den Sauerstoff nicht verschwenden. „Etwas, wovon du keine Ahnung hast. Außerdem, bist du nicht genauso wie sie? Ich sehe keinen Ring an deinem Finger. War mein Dad nicht auch nur eine Affäre für dich?”
    Ihr Gesicht verhärtete sich, was einiges heißen wollte, wenn man gerade dabei war, die eigene Tochter zusammenzuschlagen. „Das”, erwiderte sie gepresst, „ist etwas, wovon du keine Ahnung hast. Punkt.”
    Ich zuckte bei dem Schlag zusammen, stellte aber mit Freuden fest, dass ich einen Nerv getroffen hatte. Ich hatte keinen Schimmer, wer mein Dad war. Die einzige Information, die ich besaß, war seine Nationalität: Er war Türke. Ich mochte die üppige Figur und das hübsche Gesicht meiner Mutter haben - obwohl ich mit einiger Selbstgefälligkeit sagen konnte, dass mein Gesicht heutzutage viel hübscher war als ihres -, aber meinen Teint hatte ich von ihm. Leicht gebräunte Haut mit dunklem Haar und dunklen Augen.
    „Wie ist es passiert?”,

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