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Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Titel: Vampire Academy 02 ● Blaues Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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vergangenen Abend hatte unheimlich Spaßgemacht, und ich war stolz darauf, dass ich es gewesen war, die gegen das System gekämpft und Dimitri dazu ermutigt hatte, Tasha zu begleiten. Und ich hatte gestern meinen ersten Versuch mit einem Silberpflock absolviert und bewiesen, dass ich damit umgehen konnte.
    Berauscht von mir selbst, konnte ich es nicht erwarten, noch mehr damit zu üben.
    Sobald ich meine gewohnte Sportmontur angelegt hatte, hüpfte ich praktisch zur Turnhalle. Aber als ich den Kopf in den Übungsraum vom vergangenen Tag streckte, fand ich ihn dunkel und still. Ich knipste das Licht an und schaute mich um, nur für den Fall, dass Dimitri eine merkwürdige, heimliche Trainingsübung angesetzt hatte.
    Nichts. Leer. Kein Pfählen heute. „Mist”, murmelte ich.
    „Er ist nicht hier.” Ich stieß einen spitzen Schrei aus und wäre um ein Haar drei Meter hoch in die Luft gesprungen. Als ich mich umdrehte, sah ich direkt in die zusammengekniffenen braunen Augen meiner Mutter.
    „Was machst du hier?” Kaum waren die Worte heraus, drang ihre Aufmachung zu mir durch. Ein Stretchhemd mit kurzen Ärmeln. Weite Jogginghosen, wie ich sie selbst trug. „Mist”, sagte ich noch einmal.
    „Gebrauch nicht solche Wörter”, blaffte sie mich an. „Du magst dich benehmen, als hättest du keine Manieren, aber versuch wenigstens, nicht auch noch so zu reden.”
    „Wo ist Dimitri?”
    „Wächter Belikov ist im Bett. Er ist erst vor zwei Stunden zurückgekommen und brauchte Schlaf.”
    Ein weiterer Kraftausdruck lag mir auf den Lippen, aber ich schluckte ihn hinunter. Natürlich schlief Dimitri. Er hatte bei Tageslicht mit Tasha nach Missoula fahren müssen, um während der menschlichen Einkaufszeiten dort zu sein. Also war er die ganze Akademienacht auf gewesen und wahrscheinlich erst vor Kurzem zurückgekommen.
    Puh. Ich wäre nicht so schnell bei der Hand gewesen, ihn dazu zu ermutigen, ihr zu helfen, wenn ich gewusst hätte, dass das das Ergebnis sein würde. „Nun”, sagte ich hastig. „Ich schätze, das bedeutet, dass das Training ausfällt .... ”
    „Sei still und zieh die hier an.” Sie reichte mir Trainingsfäustlinge, die ein bisschen an Boxhandschuhe erinnerten, aber nicht so dick und sperrig waren. Sie dienten jedoch dem gleichen Zweck: Man schützte damit seine Hände und wurde daran gehindert, seinen Gegner mit den Nägeln zu verletzen.
    „Wir haben mit Silberpfählen gearbeitet”, erwiderte ich schmollend, während ich die Hände in die Fäustlinge schob.
    „Nun, heute machen wir das. Komm.”
    Erfüllt von dem Wunsch, auf dem Weg vom Wohnheim hierher von einem Bus überfahren worden zu sein, folgte ich ihr in die Mitte der Turnhalle. Sie hatte sich das gelockte Haar hochgesteckt, damit es nicht im Weg war, und auf diese Weise wurde ihr Nacken sichtbar.
    Die Haut dort war mit Tätowierungen bedeckt. Die oberste war eine Schlangenlinie: die Versprechensmarkierung, die Wächter bekamen, wenn sie in Akademien wie St. Vladimir ihren Abschluss machten und sich bereit erklärten zu dienen. Darunter sah ich die Molnija-Markierungen, die ein Wächter für jeden Strigoi erhielt, den er tötete.
    Sie waren geformt wie die Blitze, von denen sie ihren Namen hatten.
    Ich konnte die genaue Zahl nicht ermitteln, aber sagen wir einfach, es war ein Wunder, dass meine Mom noch ein Fleckchen Haut an ihrem Nacken übrig hatte, das man tätowieren konnte. Sie hatte zu ihrer Zeit vielen den wirklichen Tod gebracht.
    Als wir die Stelle erreichten, die sie im Sinn gehabt hatte, drehte sie sich zu mir um und nahm Angriffshaltung ein. Da ich halb erwartete, dass sie mich auf der Stelle anspringen würde, tat ich hastig das Gleiche.
    „Was machen wir?”, fragte ich.
    „Angriffstechnik und Abwehr.”
    „Das ist alles?”, fragte ich.
    Sie sprang auf mich zu. Ich wich aus - mit knapper Not - und stolperte dabei über meine eigenen Beine. Hastig richtete ich mich wieder auf. „Nun”, sagte sie mit einer Stimme, die beinahe sarkastisch klang. „Wie du mich so gern erinnerst, ich habe dich seit fünf Jahren nicht mehr gesehen. Ich habe daher keine Ahnung, wozu du imstande bist.”
    Sie drang wieder auf mich ein, und wieder brachte ich es nur mit Mühe fertig, ihr innerhalb der Linien auszuweichen. Das wurde schnell zum beherrschenden Muster. Sie ließ mir keine Chance, in die Offensive zu gehen. Oder vielleicht hatte ich einfach nicht die Fähigkeiten, in die Offensive zu gehen. Ich verbrachte meine ganze Zeit

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