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Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Titel: Vampire Academy 02 ● Blaues Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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durchbrochene Schutzzauber. Und die Art, wie das Ganze durchgeführt wurde .... genau wie bei dem Überfall auf die Badicas.”
    Ihre Stimme war schroff, aber es lag auch eine Art von Müdigkeit darin. Es war jedoch keine körperliche Erschöpfung. Es war eine geistige Müdigkeit, begriff ich. Anspannung und Kummer wegen der Ereignisse. Ich dachte immer, meine Mutter sei eine Art gefühllose Tötungsmaschine, aber dieser Vorfall ging ihr offenbar ziemlich an die Nieren. Es war ein hartes, hässliches Thema - aber gleichzeitig ging sie es ohne Zögern an. Das war ihre Pflicht.
    In meiner Kehle bildete sich ein Kloß, den ich hastig herunter-schluckte. Menschen. Genau wie bei dem Angriff auf die Badicas.
    Seit jenem Massaker hatten wir die Merkwürdigkeit, dass eine so große Gruppe von Strigoi sich zusammengefunden und Menschen für ihre Zwecke rekrutiert hatte, ausgiebig analysiert. Wir hatten vage Äußerungen getroffen wie: „Falls so etwas jemals wieder vorkommen sollte .... ” Aber niemand hatte ernsthaft darüber geredet, dass diese Gruppe - die Mörder der Badicas - noch einmal in Erscheinung treten könnte. Ein einziges Mal war ein Ausreißer - vielleicht hatten sich einige Strigoi zufällig zusammengefunden und impulsiv beschlossen, auf Raubzug zu gehen. Es war schrecklich, aber so ließ es sich bedenkenlos zu den Akten legen.
    Doch jetzt .... jetzt sah es so aus, als sei diese Gruppe von Strigoi nicht zufällig zusammengekommen. Sie hatten sich mit einem bestimmten Ziel zusammengetan, Menschen strategisch benutzt und wieder angegriffen. Jetzt hatten wir es mit so etwas wie einem Muster zu tun: Strigoi, die sich bewusst große Gruppen von Opfern vor-nahmen. Serienmorde. Wir konnten der schützenden Magie der Zauber nicht länger vertrauen. Wir konnten nicht einmal mehr auf das Sonnenlicht bauen. Menschen konnten sich bei Tag bewegen, konnten Dinge auskundschaften und sabotieren. Die Tagesstunden waren nicht länger sicher.
    Ich erinnerte mich daran, was ich im Haus der Badicas zu Dimitri gesagt hatte: Das ändert alles, nicht wahr?
    Meine Mutter blätterte einige Papiere auf einem Klemmbrett durch. „Es liegen noch keine forensischen Einzelheiten vor, aber es ist unmöglich, dass die gleiche Anzahl von Strigoi für diesen Angriff verantwortlich sein kann. Nicht ein einziger der Drozdovs oder ihrer Angestellten ist entkommen. Mit fünf Wächtern wären sieben Strigoi - zumindest vorübergehend - so beschäftigt gewesen, dass einige Leute hätten fliehen können. Wir haben es hier mit neun oder vielleicht mehr Strigoi zu tun.”
    „Janine hat recht”, sagte Dimitri. „Und wenn ihr euch den Schauplatz anseht .... er ist zu groß. Sieben Leute hätten das nicht fertig-gebracht.”
    Die Drozdovs waren eine der zwölf königlichen Familien. Die Familie war groß und wohlhabend, anders als Lissas fast erloschener Clan. Sie hatten jede Menge Familienmitglieder, um über die Runden zu kommen, aber natürlich war ein Angriff wie dieser trotzdem furchtbar. Außerdem war da noch etwas, etwas, das an mir nagte. Da war irgendetwas, an das ich mich erinnern sollte .... etwas, das ich über die Drozdovs wissen sollte.
    Während ein Teil meines Verstandes darüber nachgrübelte, beobachtete ich voller Faszination meine Mutter. Ich hatte ihr zugehört, wenn sie Geschichten erzählte. Ich hatte sie kämpfen sehen und ihre Kampfkraft am eigenen Leib zu spüren bekommen. Aber ich hatte sie niemals in einer realen Krise erlebt. Sie zeigte die gleiche harte Selbstbeherrschung, mit der sie auch mir begegnete, aber hier konnte ich erkennen, wie notwendig sie war. Eine Situation wie diese schuf Panik. Selbst unter den Wächtern konnte ich spüren, dass einige von ihnen so in Rage waren, dass sie am liebsten etwas Drastisches unternommen hätten. Meine Mutter war eine Stimme der Vernunft, eine Erinnerung daran, dass sie sich konzentrieren und die Situation zur Gänze abwägen mussten. Ihre Gelassenheit beruhigte alle; ihre Stärke inspirierte sie. Dies war, durchzuckte es mich, das Verhalten einer Anführerin.
    Dimitri war genauso konzentriert wie sie, aber er überließ es ihr, die Dinge zu organisieren. Ich musste mir manchmal ins Gedächtnis rufen, dass er für einen Wächter noch recht jung war. Sie diskutierten noch eine Weile über den Angriff und sprachen darüber, dass die Drozdovs in einem Festsaal eine verspätete Weihnachtsparty abgehalten hatten, als sie überfallen wurden.
    „Zuerst die Badicas, jetzt die

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