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Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Titel: Vampire Academy 03 ● Schattenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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war schnell. Oh, so schnell. Es war, als wüsste er noch vor mir, was ich tun würde. Er hielt meinen Angriff mit einem Schlag auf, der mich an der Schläfe streifte. Ich wusste, dass es später wehtun würde, aber ich war so vollgepumpt mit Adrenalin, dass ich jetzt nicht darauf achtete.
    Undeutlich wurde mir bewusst, dass einige andere Leute herbeigekommen waren, um uns zu beobachten. Dimitri und ich waren hier auf unterschiedliche Weise Berühmtheiten, und dass er gewissermaßen mein persönlicher Trainer war, ließ das Ganze noch dramatischer wirken. Dies war Unterhaltung der allerbesten Sorte.
    Aber mein Blick war einzig auf Dimitri gerichtet. Während wir einander testeten, angriffen und blockierten, versuchte ich mich an alles zu erinnern, was er mir beigebracht hatte. Ich versuchte auch, mich an alles zu erinnern, was ich über ihn wusste. Ich hatte monatelang mit ihm trainiert. Ich kannte ihn, kannte seine Schritte, genauso wie er meine kannte. Ich konnte sein Verhalten auf die gleiche Weise v oraus sehen. Sobald ich anfing, dieses Wissen zu benutzen, wurde der Kampf heikel. Wir waren einander zu ebenbürtig, waren beide zu schnell. Das Herz hämmerte in meiner Brust, Schweiß bedeckte meine Haut.
    Dann kam Dimitri schließlich durch. Er griff an und warf sich mit der vollen Wucht seines Körpers gegen mich. Ich wich aus, so gut ich konnte, aber er war so stark, dass ich dennoch stolperte. Er nutzte die Gelegenheit und riss mich zu Boden, wo er versuchte, mich festzuhalten. Wenn mich ein Strigoi auf solche Weise niederdrückte, würde das höchstwahrscheinlich dazu führen, dass er mir in den Hals biss, wenn er mir nicht lieber gleich das Genick brach. Das konnte ich nicht zulassen.
    Also gelang es mir, obwohl er den größten Teil meines Körpers auf dem Boden festhielt, den Ellbogen hochzureißen und ihn im Gesicht zu treffen. Er zuckte zusammen. Das war alles, was ich brauchte. Ich rollte ihn zur Seite und hielt ihn meinerseits fest. Er versuchte mich wegzustoßen, und ich stieß zurück, während ich gleichzeitig meinen Pflock benutzen wollte. Aber er war so stark. Ich würde gewiss nicht imstande sein, ihn festzuhalten. Dann, gerade als ich dachte, dass ich ihn loslassen musste, bekam ich den Pflock gut zu fassen. Und im nächsten Moment war der Pflock über seinem Herzen. Es war geschafft.
    Hinter mir applaudierten die Leute, aber alles, was ich wahrnahm, war Dimitri. Unsere Blicke fanden sich. Ich saß immer noch rittlings auf ihm, die Hände auf seine Brust gepresst. Wir beide waren verschwitzt und atmeten schwer. Als er mich ansah, lag Stolz in seinen Augen - und noch verdammt viel mehr. Er war so nah, und mein ganzer Körper verzehrte sich nach ihm, und einmal mehr dachte ich, dass er ein Teil von mir war, der Teil, den ich brauchte, um vollständig zu sein. Die Luft zwischen uns wirkte warm und berauschend, und in diesem Augenblick hätte ich alles dafür gegeben, mich neben ihn legen zu können und seine Arme um mich zu spüren. Sein Gesichtsausdruck verriet mir, dass er das Gleiche dachte. Der Kampf war zu Ende, aber die Überreste des Adrenalins und die animalische Leidenschaft waren noch da.
    Dann erschien eine Hand in meinem Gesichtsfeld, und Jean half mir aufzustehen. Sie und Yuri strahlten, ebenso wie die Zuschauer, die inzwischen herbeigeschlendert waren. Selbst Lissa wirkte beeindruckt. Dean sah verständlicherweise elend aus. Ich hoffte, die Kunde von meinem verblüffenden Sieg möge sich ebenso schnell auf dem Campus verbreiten wie damals die Nachricht über mein Versagen. Aber das würde wahrscheinlich nicht geschehen.
    „Gut gemacht”, bemerkte Yuri. „Sie haben uns alle drei überwältigt. Das war glänzend, wie aus dem Lehrbuch.”
    Dimitri war jetzt auch wieder auf den Beinen. Ich sah bewusst zu den beiden anderen Wächtern hinüber, weil ich mir ziemlich sicher war, dass mein Gesichtsausdruck alles verraten würde, wenn ich ihn ansah. Mein Atem ging noch immer schwer. „Ich hoffe.... ich hoffe, ich habe keinem von Ihnen wehgetan”, sagte ich.
    Das brachte sie alle zum Lachen. „Das ist doch unser Job”, erwiderte Jean. „Machen Sie sich um uns keine Sorgen. Wir sind hart im Nehmen.” Sie blickte Dimitri an. „Sie hat Sie mit dem Ellbogen ziemlich gut erwischt.”
    Dimitri rieb sich das Gesicht in der Nähe seines Auges, und ich hoffte wir kl ich, dass ich ihm keinen allzu großen Schaden zugefügt hatte. „Die Schülerin übertrifft den Meister”, witzelte er. „Oder

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