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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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dass mir übel geworden wäre, und wegen des klebrigen Duftes der Blumen bezweifelte ich, dass er mich schon wittern konnte – auch wenn ich stark schwitzte. Er wollte mich nur dazu verleiten, meinen Standort zu verraten.
    Mit neuer Entschlossenheit nahm ich die nächste Biegung in den Büschen und betete um einen Ausgang. Okay, Gott, dachte ich. Bring mich hier raus, und ich werde in Zukunft nicht mehr nur halbherzig in die Kirche gehen. Du hast mich heute Nacht an einem Rudel Strigoi vorbeigebracht. Ich meine, dass ich diesen Strigoi in dem Zwischenflur festgesetzt habe, hätte eigentlich gar nicht funktionieren dürfen, also bist du offensichtlich mit an Bord. Lass mich hier raus, und ich werde … ich weiß nicht. Adrians Geld den Armen spenden. Mich taufen lassen. Einem Kloster beitreten. Hm, nein. Letzteres lieber doch nicht.
    Dimitri ließ nicht locker. „Ich werde dich nicht töten, nicht wenn du freiwillig aufgibst. Ich schulde dir was. Du hast Galina für mich erledigt, und jetzt habe ich hier das Sagen. Der Machtwechsel kam ein wenig früher als geplant, aber das ist kein Problem. Momentan sind natürlich nicht mehr allzu viele Leute da, über die ich meine Macht ausüben könnte, jetzt, da Nathan und die anderen tot sind. Doch dieses Manko lässt sich leicht korrigieren.“
    Unglaublich. Allen Widrigkeiten zum Trotz hatte er überlebt. Aber ich wusste es ja auch schon vorher: lebendig oder untot, die Liebe meines Lebens war ein knallharter Typ. Auf keinen Fall hätte er diese drei besiegen können … und doch, nun … ich hatte schon früher erlebt, wie er die verrücktesten Herausforderungen angenommen und bestanden hatte. Und sein Auftauchen hier war eindeutig ein Beweis seiner herausragenden Fähigkeiten.
    Der Weg vor mir teilte sich, und ich wählte aufs Geratewohl die rechte Abzweigung. Sie führte in die Dunkelheit hinein, und ich stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Treffer. Trotz seiner unbekümmerten Kommentare wusste ich, dass auch er durch das Labyrinth lief und immer näher kam. Aber im Gegensatz zu mir kannte er den Irrgarten und insbesondere die Wege, die nach draußen führten.
    „Ich bin auch nicht verärgert, weil du mich angegriffen hast. Ich hätte es an deiner Stelle genauso gemacht. Das ist einfach nur noch ein Grund mehr, warum wir zusammen sein sollten.“
    Meine nächste Abzweigung führte mich in eine Sackgasse voll rankender Mondblumen. Ich behielt meine Schimpftirade für mich und kehrte auf demselben Weg zurück.
    „Du bist jedoch immer noch gefährlich. Wenn ich dich finde, werde ich dich wahrscheinlich töten müssen. Ich will es nicht tun, aber ich glaube langsam, dass wir unmöglich beide in dieser Welt leben können. Komm freiwillig zu mir, und ich werde dich erwecken. Wir werden gemeinsam über Galinas Imperium herrschen.“
    Ich musste beinahe laut lachen. Selbst wenn ich es gewollt hätte, würde ich ihn in diesem Chaos gar nicht finden können. Wenn ich diese Art von Fähigkeiten besäße, hätte ich …
    Mir wurde ein wenig schummerig. Oh nein. Er kam näher. Wusste er es schon? Ich hatte noch nicht so ganz verstanden, wie sich die Übelkeit zur Entfernung eines Strigoi verhielt, aber das spielte jetzt auch keine Rolle. Er kam mir zu nah. Punkt. Wie weit musste er an mich herankommen, um mich wirklich riechen zu können? Um meine Schritte auf dem Gras hören zu können? Jede Sekunde brachte ihn dem Triumph näher. Sobald er meine Spur aufnahm, wäre ich erledigt. Mein Herz begann noch heftiger zu rasen – falls das an dieser Stelle überhaupt möglich war –, und das Adrenalin in meinen Adern betäubte den Schmerz in meinem Knöchel, obwohl er mich nach wie vor behinderte.
    Die nächste Sackgasse ließ mich verzweifelt herumwirbeln, und ich versuchte, mich zu beruhigen, wohl wissend, dass Panik mich nachlässig machen würde. Und meine Übelkeit nahm die ganze Zeit unaufhaltsam zu.
    „Selbst wenn du hier herauskommen solltest, wohin willst du dann gehen?“, rief er. „Wir sind hier am Arsch der Welt.“ Seine Worte wirkten wie Gift und durchdrangen meine Haut. Wenn ich mich auf sie konzentrierte, würde meine Furcht die Oberhand gewinnen und ich würde aufgeben. Ich würde mich einfach nur irgendwo hinkauern und zusammenrollen und darauf warten, dass er mich fand, und ich hatte keinen Grund zu glauben, dass er mich verschonen würde. Mein Leben konnte innerhalb der nächsten paar Minuten zu Ende sein.
    Eine Biegung nach links führte zu einer weiteren

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