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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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konnte ich mir später noch Gedanken machen.
    Hinter mir tobte die Schlacht. Die beiden Strigoi kämpften ächzend und unter gedämpften Ausrufen unerbittlich weiter, und gelegentlich hörte ich, wie ein Möbelstück zerbrach. Ich hätte mich so gern umgedreht und nachgesehen, was da genau vor sich ging, aber das konnte ich nicht. Stattdessen schnappte ich mir abermals den Stuhl und zerschmetterte den Rest des Fensters. Jetzt war das riesige Loch wie geschaffen für mich, um hindurchzuklettern.
    „Rose!“
    Dimitris Stimme löste eine instinktive Reaktion in mir aus. Ich drehte mich um und sah, dass er immer noch mit Galina rang. Sie waren beide erschöpft, doch ihre Überlegenheit war unverkennbar. Trotzdem versuchte er sie so festzuhalten, dass sie mir die Brust zukehrte. Unsere Blicke trafen sich. Damals, als er noch ein Dhampir gewesen war, hatten wir kaum Worte gebraucht, um einander zu verstehen. Das war jetzt auch der Fall. Ich wusste, was er von mir wollte. Er wollte, dass ich sie pfählte.
    Ich wusste auch, dass ich es nicht tun sollte. Ich sollte sofort aus diesem Fenster springen. Ich musste sie weiter kämpfen lassen, obwohl es offensichtlich schien, dass Galina den Sieg davontragen würde. Und doch … trotz meiner Befürchtungen zog mich irgendeine Kraft mit erhobenem Pflock quer durch den Raum. Womöglich lag das daran, dass ich mich wohl immer irgendwie zu Dimitri hingezogen fühlen würde, ganz gleich, zu welchem Ungeheuer er geworden war. Vielleicht war es aber auch ein unbewusstes Pflichtgefühl, da mir klar war, dass er mir gerade das Leben gerettet hatte. Oder vielleicht lag es einfach an dem Wissen, dass heute Nacht mindestens ein Strigoi sterben würde, und sie war der gefährlichere von beiden.
    Aber es war nicht leicht, sie zu fassen zu bekommen. Sie war schnell und stark, und er hatte alle Hände voll mit ihr zu tun. Sie wand sich in seinen Armen und versuchte, immer wieder von Neuem anzugreifen. Sie musste ihn lediglich kampfunfähig machen, genau wie ich es getan hatte, und dann brauchte sie ihn nur noch zu enthaupten oder zu verbrennen, um ihm den Rest zu geben. Ich hatte keinen Zweifel daran, dass sie beides ohne Weiteres veranlassen konnte.
    Es gelang ihm, sie leicht zu drehen, sodass ich einen freien Blick auf ihre Brust hatte. Ich rückte vor, aber dann prallte Dimitri gegen mich. Ich war für einen Moment verwirrt und fragte mich, warum er mich attackierte, nachdem er mich doch gerade erst gerettet hatte, bis mir klar wurde, dass er gestoßen worden war – von Nathan. Nathan hatte, zusammen mit Marlen, die Bibliothek betreten. Ihr Erscheinen lenkte Dimitri ab, mich aber nicht. Galinas Brust war immer noch ungeschützt, und ich rammte ihr meinen Pflock ins Herz. Er ging nicht so tief hinein, wie ich es gern gehabt hätte, und heftig buckelnd gelang es ihr, mich abzuwehren. Ich verzog das Gesicht und drängte vorwärts, wohl wissend, dass das Silber seine Wirkung auf sie nicht verfehlen konnte. Einen Moment später sah ich dann auch ihre schmerzverzerrte Miene. Sie stockte, und ich nutzte die Gelegenheit, um ihr den Pflock tief ins Herz zu stoßen. Es dauerte einige Sekunden, aber schließlich hörte sie auf sich zu winden und sackte zu Boden.
    Falls die anderen Strigoi ihren Tod bemerkt hatten, achteten sie jedenfalls nicht weiter darauf. Nathan und Marlen waren ganz und gar auf Dimitri fixiert. Ein weiterer Strigoi – eine Frau, die ich nicht kannte – schloss sich der Kraftprobe bald an. Ich riss meinen Pflock aus Galina heraus und wich, in der Hoffnung, möglichst wenig Aufmerksamkeit zu erregen, langsam in Richtung Fenster zurück. Es tat mir so leid für Dimitri. Er war doch in der Minderheit. Möglicherweise konnte ich ihm meine Kraft leihen und ihm helfen …
    Natürlich schwanden auch meine Kräfte. Der Blutverlust nach Tagen voller Vampirbisse machte mir zu schaffen. Und heute Nacht hatte ich bereits gegen zwei Strigoi gekämpft und einen mächtigen Strigoi getötet. Die Welt von Galina zu befreien, war meine gute Tat gewesen. Das Nächstbeste, was ich tun konnte, bestand darin, zu fliehen und diese Strigoi Dimitri erledigen zu lassen. Die überlebenden Strigoi würden keinen Anführer mehr haben und daher eine geringere Gefahr darstellen. Dimitri würde von diesem charakterlosen Zustand erlöst sein, und seine Seele würde endlich an einen besseren Ort ziehen können. Und ich würde (hoffentlich) weiterleben und der Welt geholfen haben, indem ich noch ein paar Strigoi

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