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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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hatte sich die ganze Geschichte von der Rettung eines Strigoi sicher nur in einem Anfall von Wahnsinn ausgedacht. Dimitri war tot. Dieser Teil meines Lebens war abgeschlossen. Ich musste zu Lissa zurückkehren.
    Dann fiel mir auf, dass Abe sehr still geworden war.
    „Kennen Sie ihn?“, fragte ich.
    „Nein. Sie vielleicht ?“
    „Nein.“ Ich musterte Abe. „Sie sehen aber ganz so aus, als wüssten Sie etwas, Zmey.“
    „Ich habe bisher nur von ihm gehört“, erklärte Abe. „Er ist ein unehelicher Royal. Sein Vater hatte eine Affäre, und Robert war das Ergebnis. Er wurde von seinem Vater sogar in die Familie aufgenommen. Robert und sein Halbbruder standen sich sehr nah, wovon aber nur wenige wussten.“ Doch Abe, wie sollte es auch anders sein, wusste natürlich darüber Bescheid. „Doru ist der Familienname seiner Mutter.“
    Das war keine Überraschung. Doru war kein königlicher Name. „Wie lautet der Nachname seines Vaters?“
    „Dashkov. Trenton Dashkov.“
    „Das“, stellte ich fest, „ist allerdings ein Name, den ich kenne.“
    Ich hatte Trenton Dashkov vor einigen Jahren kennengelernt, als ich Lissa und ihre Familie zu einer königlichen Geburtstagsfeier begleitete. Trenton war damals ein alter, gebeugter Mann gewesen, freundlich, aber dem Tode nah. Moroi wurden häufig über hundert Jahre alt, doch er ging bereits auf die hundertzwanzig zu – was selbst nach ihren Maßstäben uralt war. Es kursierten keinerlei Gerüchte über einen unehelichen Sohn, aber dafür war sein ehelicher Sohn dort gewesen. Dieser Sohn hatte sogar mit mir getanzt und sich damit einem niederen Dhampir-Mädchen gegenüber ausgesprochen höflich verhalten.
    „Trenton ist Victor Dashkovs Vater“, erklärte ich. „Und Sie sagen, Robert Doru sei Victor Dashkovs Halbbruder.“
    Abe nickte, wobei er mich immer noch eingehend beobachtete. Wie mir auffiel, wusste Abe anscheinend alles. Er kannte wahrscheinlich auch die ganze Vorgeschichte mit Victor.
    Oksana runzelte die Stirn. „Victor Dashkov ist jemand Wichtiges, nicht wahr?“ Weit draußen in ihrem sibirischen Cottage war sie ganz und gar abgeschnitten von dem Wirrwarr der Moroi-Politik und wusste nicht, dass der Mann, der beinahe König geworden wäre, nun im Gefängnis saß.
    Ich fing an zu lachen – aber nicht etwa, weil ich der Situation irgendwelche Komik abgewinnen konnte. Das Ganze war einfach unglaublich, und mein hysterischer Lachanfall war für mich die einzige Möglichkeit, all den verrückten Gefühlen in mir Luft zu machen. Verzweiflung. Resignation. Ironie.
    „Was ist denn so witzig?“, fragte Mark verblüfft.
    „Nichts“, antwortete ich. Wenn ich nicht gleich zu lachen aufhörte, würde ich wahrscheinlich zu weinen anfangen. „Das ist es ja gerade. An der ganzen Geschichte ist überhaupt nichts witzig.“
    Was für eine wunderbare Wendung in meinem Leben … Die einzige Person, die möglicherweise etwas darüber wusste, wie man Strigoi rettete, war der Halbbruder meines größten lebenden Feindes, Victor Dashkov. Und die einzige Person, die möglicherweise wusste, wo Robert sich aufhielt, war ausgerechnet Victor. Damals hatte Victor eine Menge über das Geistelement gewusst, und jetzt konnte ich mir auch gut vorstellen, von wem diese Informationen ursprünglich stammten.
    Nicht dass es eine Rolle gespielt hätte. Nichts von alldem spielte noch eine Rolle. Auch wenn Victor selbst in der Lage gewesen wäre, einen Strigoi ins Leben zurückholen, so hätte es mir nichts genutzt. Dimitri war durch meine Hand gestorben. Er war tot, auf die einzige Weise gerettet, die ich kannte. Ich hatte schon einmal zwischen ihm und Lissa wählen müssen und mich für ihn entschieden. Jetzt stand außer Frage, auf wen meine Wahl fiel. Ich entschied mich für Lissa. Sie war real. Sie lebte. Dimitri gehörte der Vergangenheit an.
    Ich hatte geistesabwesend auf die Wand gestarrt, aber jetzt blickte ich auf und sah Abe direkt in die Augen. „Also gut, alter Mann“, sagte ich. „Schicken Sie mich nach Hause.“

 
    29
    Letztendlich betrug die Flugzeit wohl eher dreißig Stunden.
    Es war gar nicht so leicht, aus dem Herzen Sibiriens in das Herz Montanas zu gelangen. Ich flog von Nowosibirsk über Moskau, Amsterdam und Seattle nach Missoula. Vier verschiedene Flüge. Fünf verschiedene Flughäfen. Eine Menge Hin und Her. Es war anstrengend, doch als ich meinen Pass vorlegte, um in Seattle wieder in die USA einzureisen, wallten seltsame Gefühle in mir auf … Glück und

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