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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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Hoffnungsschimmer. „Das ist das Optimistischste, was ich bisher von dir zu hören bekommen habe.“
    „Interpretiere bloß nicht zu viel da hinein. ‚Ich weiß es nicht‘ könnte einen Tag bedeuten oder ein Jahr. Oder niemals.“
    Sein schelmisches Grinsen kehrte zurück, und selbst ich musste zugeben, dass es wirklich süß war. „Dann werde ich hoffen, dass es ein Tag ist.“
    Bei dem Gedanken an Sydney fiel mir eine Frage ein. „He, hast du jemals von den Alchemisten gehört?“
    „Klar“, sagte er.
    Typisch. „Natürlich hast du.“
    „Warum? Bist du ihnen über den Weg gelaufen?“
    „Irgendwie schon.“
    „Was hast du angestellt?“
    „Warum denkst du, ich hätte etwas angestellt?“
    Er lachte. „Alchemisten tauchen nur dann auf, wenn es Ärger gibt, und du ziehst Ärger förmlich an, egal wo du hingehst. Aber sei besser vorsichtig. Das sind fromme Spinner.“
    „Das ist aber ziemlich hart“, meinte ich. Sydneys Glaube schien mir nichts Schlechtes zu sein.
    „Lass dich nur nicht von ihnen bekehren.“ Er zwinkerte mir zu. „Du gefällst mir als die Sünderin, die du bist.“
    Ich wollte ihm gerade erklären, dass Sydney wahrscheinlich dachte, ich sei nicht mehr zu retten, aber er beendete den Traum und schickte mich zurück in den Schlaf.
    Nur, statt zu meinen eigenen Träumen zurückzukehren, wachte ich auf. Um mich herum gab der Zug ein tröstliches Rauschen von sich, während wir durch die russische Landschaft ratterten. Meine Leselampe brannte noch, und ihr Licht war zu grell für meine schläfrigen Augen. Ich streckte die Hand aus, um die Lampe auszuschalten, und bemerkte dabei, dass Sydneys Bett leer war. Wahrscheinlich im Badezimmer, dachte ich. Trotzdem war mir unbehaglich zumute. Sie und ihre Gruppe von Alchemisten blieben mir noch immer ein Rätsel, und plötzlich machte ich mir Sorgen, dass sie womöglich einen finsteren Plan verfolgen könnte. Traf sie sich etwa just in diesem Augenblick mit einem verdeckten Ermittler? Ich beschloss, mich auf die Suche nach ihr zu machen.
    Zugegeben, ich hatte keine Ahnung, wo sie sich in einem Zug dieser Größe aufhalten konnte, aber Logik hatte mich noch nie wirklich von irgendetwas abgehalten. Und es gab keinen Grund, warum das jetzt anders sein sollte. Nachdem ich in meine Schuhe geschlüpft und in den Flur vor unserem Abteil getreten war, stellte ich erleichtert fest, dass ich nicht lange zu suchen brauchte.
    Die Fenster entlang des Flures waren mit schweren Stoffen verhängt, und Sydney stand mit dem Rücken zu mir in eine Decke gehüllt und schaute hinaus. Ihr Haar war vom Schlaf ganz zerwühlt und sah bei schlechter Beleuchtung weniger golden aus.
    „He …“, begann ich zögernd. „Ist mit dir alles in Ordnung?“
    Sie drehte sich halb zu mir um. Mit einer Hand hielt sie die Decke fest, mit der anderen befingerte sie das Kreuz an ihrem Hals. Ich musste an Adrians Bemerkungen zum Thema Religion denken.
    „Ich kann nicht schlafen“, sagte sie geradeheraus.
    „Liegt es … liegt es an mir?“
    Ihre einzige Antwort bestand darin, dass sie sich wieder dem Fenster zuwandte.
    „Hör mal“, begann ich hilflos. „Wenn ich irgendetwas tun kann … ich meine, abgesehen davon, umzukehren und diese Reise abzusagen …“
    „Ich werde schon damit fertig“, erwiderte sie. „Das Ganze ist einfach, nun ja, es ist wirklich seltsam für mich. Ich habe ständig mit euch zu tun, aber ich habe nicht wirklich mit euch zu tun, verstehst du?“
    „Wir könnten dir bestimmt ein eigenes Abteil besorgen, wenn das helfen würde. Wir können einen Schaffner suchen. Ich habe genug Geld dafür.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Es ist ja nur für ein paar Tage, wenn überhaupt.“
    Ich wusste nicht, was ich sonst noch sagen sollte. Sydneys Anwesenheit war im Gesamtplan meiner Mission zwar unbequem, aber ich wollte auch nicht, dass sie leiden musste. Während ich beobachtete, wie sie mit ihrem Kreuz herumspielte, suchte ich nach etwas Tröstlichem, das ich ihr hätte sagen können. Wir wären uns vielleicht nähergekommen, wenn wir unsere Ansichten über Gott ausgetauscht hätten, aber irgendwie glaubte ich nicht, dass es mich von meinem Ruf als böse Kreatur der Nacht reinwaschen würde, wenn ich ihr von meinen täglichen Kämpfen mit Gott erzählte und dass ich dessen Existenz in letzter Zeit eher anzweifelte.
    „Okay“, erwiderte ich schließlich. „Lass es mich wissen, falls du deine Meinung änderst.“
    Ich kehrte in mein Bett zurück und schlief

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