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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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überraschend schnell ein, obwohl ich mir Sorgen machte, dass Sydney die ganze Nacht draußen im Flur stehen würde. Doch als ich am Morgen erwachte, lag sie tief schlafend zusammengerollt auf ihrem Bett. Anscheinend war ihre Erschöpfung so groß gewesen, dass das Verlangen nach Ruhe sogar ihre Angst vor mir überwunden hatte. Ich stand leise auf und schlüpfte aus meinem T-Shirt und der Jogginghose, die ich zum Schlafen angehabt hatte. Ich hatte einen gesunden Frühstückshunger und vermutete, dass Sydney vielleicht länger schlafen würde, wenn ich mich nicht im Abteil aufhielt.
    Das Restaurant befand sich im nächsten Waggon und sah aus wie in einem alten Film. Auf den Tischen lagen elegante burgunderfarbene Leinendecken, und Messingbeschläge und dunkles Holz sowie farbenfrohe Kunstwerke aus Buntglas verliehen dem Ganzen einen antiken Anstrich. Ich hätte eher damit gerechnet, so etwas in Sankt Petersburg zu finden, nicht aber in einem Speisewagen. Ich bestellte etwas, das mich vage an French Toast erinnerte, nur dass es mit Käse überbacken war. Dazu gehörte auch noch eine Wurst, was bisher immer der Fall gewesen war, wohin ich auch kam.
    Ich war fast fertig, als Sydney hereinschlenderte. Nachdem wir uns in jener Nacht zum ersten Mal begegnet waren, hatte ich angenommen, dass sie die Anzughose und die Bluse wegen ihres Besuchs in der Nachtigall trug. Jedenfalls fand ich nun heraus, dass es einfach ihr Stil war. Sie kam mir vor wie eine von den Personen, die weder Jeans noch T-Shirts besitzen. Als sie gestern Nacht im Flur gestanden hatte, war sie ziemlich verstrubbelt gewesen, aber jetzt trug sie eine adrette schwarze Leinenhose und einen dunkelgrünen Pullover. Ich hatte Jeans an und ein langärmeliges graues Thermoshirt und fühlte mich neben ihr irgendwie schlampig. Ihr Haar war gebürstet und frisiert, machte aber einen leicht wirren Eindruck, der, wie ich vermutete, niemals verschwinden würde, so sehr sie sich auch bemühte. Zumindest sprach heute mein gepflegter Pferdeschwanz für mich.
    Sie glitt auf den Stuhl mir gegenüber, und als der Kellner kam, bestellte sie wiederum in fließendem Russisch ein Omelett.
    „Woher kannst du das?“, fragte ich.
    „Was, Russisch?“ Sie zuckte die Achseln. „Ich musste es schon als Kind lernen. Und noch einige andere Sprachen.“
    „Wow.“ Ich hatte auch Einführungskurse für einige Sprachen belegt, war aber in allen Fällen kläglich gescheitert. Damals hatte ich mir nicht viel dabei gedacht, aber jetzt wünschte ich mir – wegen dieser Reise und wegen Dimitri – wirklich, ich hätte Russisch gelernt. Wahrscheinlich wäre es dafür noch nicht zu spät, und ich hatte während meines Aufenthaltes hier sogar schon einige Sätze aufgeschnappt, aber trotzdem … es war eine entmutigende Aufgabe.
    „Für diesen Job muss man eine ganze Menge lernen“, überlegte ich laut und grübelte darüber nach, was es wohl bedeuten musste, Teil einer geheimen Gruppe zu sein, die internationale Grenzen überquerte und mit allen möglichen Regierungen zu tun hatte. Dann kam mir etwas anderes in den Sinn. „Und was ist mit diesem Zeug, das du bei dem Strigoi benutzt hast? Das den Leichnam hat verfallen lassen?“
    Sie lächelte. Fast. „Nun, ich habe dir doch erzählt, dass die Alchemistengilde ihren Anfang nahm, als eine Gruppe von Leuten versuchte, besondere Tränke herzustellen, richtig? Das Zeug ist eine Chemikalie, die wir entwickelt haben, um Strigoi-Leichen schnell loszuwerden.“
    „Könntest du es auch benutzen, um einen zu töten?“, fragte ich. Es wäre so viel leichter, einen Strigoi mit einer zersetzenden Flüssigkeit zu besprenkeln, als die gewohnten Dinge zu tun: enthaupten, pfählen oder verbrennen.
    „Ich fürchte, nein. Funktioniert nur bei Leichen.“
    „Mist“, sagte ich. Ich fragte mich, ob sie noch andere Zaubertränke im Ärmel hatte, überlegte dann aber, dass ich meine Anzahl an Sydney-Fragen besser über den ganzen Tag verteilen sollte. „Was werden wir tun, wenn wir nach Omsch kommen?“
    „Omsk“, verbesserte sie mich. „Wir werden uns einen Wagen besorgen und den Rest des Weges fahren.“
    „Warst du schon mal da? In diesem Dorf?“
    Sie nickte. „Einmal.“
    „Wie ist es da?“, erkundigte ich mich, überrascht, einen sehnsüchtigen Unterton in meiner Stimme zu hören. Abgesehen von meiner Suche nach Dimitri, wollte ein Teil von mir sich einfach an alles klammern, was mit ihm zu tun hatte. Ich wollte alles über ihn wissen, was ich

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