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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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sah sich prüfend meinen Nacken an. „Genau wie ich es mir gedacht habe. Sie sind unversprochen.“
    Ich riss den Kopf zurück. „Warum ist das so eine große Sache? Diese ganze Stadt dahinten ist voller Dhampire, die keine Wächter sind.“ Ich fand immer noch, dass Mark ein netter Kerl war, aber es machte mich einfach jedes Mal wütend, wenn man mir eine Predigt hielt.
    „Ja, aber die haben sich dafür entschieden, sich niederzulassen. Sie … und andere wie Sie … sind zu einer Art selbsternannter Bürgerwehr von Killern geworden. Sie sind besessen von dem Gedanken, allein auf die Jagd nach Strigoi zu gehen, höchstpersönlich das Unrecht ungeschehen zu machen, das eine ganze Rasse über uns gebracht hat. Das kann nur zu Problemen führen. Ich erlebe es ständig.“
    „Ständig?“, fragte ich verblüfft.
    „Was meinen Sie, warum die Wächterzahlen schwinden? Viele gehen fort, um Häuser zu bauen und Familien zu gründen. Oder sie machen es wie Sie und kämpfen, sind jedoch niemandem verpflichtet – es sei denn, sie werden dafür bezahlt, Leibwächter oder Strigoi-Jäger zu sein.“
    „Dhampire, deren Dienste man käuflich erwerben kann …“ Plötzlich begann ich zu verstehen, wie ein nicht königlicher Moroi wie Abe an seine Leibwächter gekommen war. Mit Geld war offenbar alles möglich. „So etwas habe ich noch nie gehört.“
    „Natürlich nicht. Oder glauben Sie etwa, die Moroi und die anderen Wächter wollen, dass das überall bekannt wird? Dass sie das jedem unter die Nase reiben, damit allen diese Möglichkeit bewusst wird?“
    „Ich verstehe einfach nicht, was so falsch daran sein soll, Strigoi zu jagen. Wir verteidigen uns immer gegen sie, greifen sie aber nie an. Wenn mehr Dhampire auf die Jagd nach ihnen gingen, würden die Strigoi vielleicht kein so großes Problem mehr darstellen.“
    „Mag sein, aber es gibt verschiedene Methoden, das zu bewerkstelligen, und einige sind besser geeignet als andere. Und wenn Sie in Ihrer derzeitigen Verfassung ausziehen – mit einem Herzen voller Kummer und Rache –, ist das sicher keine der besseren Methoden. Sie würden nachlässig werden. Und die schattengeküsste Dunkelheit wird alles noch zusätzlich verkomplizieren.“
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust und starrte mit versteinerter Miene vor mich hin. „Tja, nur leider kann ich kaum etwas dagegen tun.“
    Er drehte sich zu mir um und sah mich überrascht an. „Warum lassen Sie Ihre Bundgefährtin diese Dunkelheit nicht einfach heilen?“

 
    11
    Ich starrte Mark einige lange Sekunden fassungslos an. Schließlich fragte ich töricht: „Haben Sie gesagt … heilen?“
    Mark erwiderte meinen Blick erstaunt. „Ja, natürlich. Sie kann doch auch andere Dinge heilen, oder? Warum also nicht das?“
    „Weil …“ Ich runzelte die Stirn. „Das ergibt überhaupt keinen Sinn. Die Dunkelheit … all die schlimmen Nebenwirkungen … die kommen von Lissa. Wenn sie das einfach heilen könnte, warum heilt sie sich dann nicht gleich selbst?“
    „Solange es sich in ihr selbst befindet, ist es zu tief verwurzelt. Einfach zu fest an ihr Dasein geknüpft. Sie kann es nicht auf die gleiche Weise heilen, wie sie alles andere heilt. Aber sobald das Band es in Sie hineingezogen hat, ist es wie jede andere Krankheit auch.“
    Mein Herz raste. Was er da andeutete, war geradezu lächerlich einfach. Nein, es war einfach nur lächerlich. Punkt. Nach allem, was wir durchgemacht hatten, war es schlichtweg unmöglich, dass Lissa diesen Zorn und die Depressionen auf die gleiche Weise heilen konnte wie einen Schnupfen oder ein gebrochenes Bein. Victor Dashkov hatte trotz seiner üblen Machenschaften erstaunlich viel über das Element Geist gewusst, und er hatte es uns erklärt. Die vier anderen Elemente waren eher körperlicher Natur, aber das Geistelement kam aus dem Verstand und der Seele. Wenn man so viel mentale Energie benutzte – wenn man in der Lage war, solch mächtige Dinge zu tun –, dann ging das nicht ohne verheerende Nebenwirkungen. Gegen diese Nebenwirkungen hatten wir von Anfang an kämpfen müssen, zuerst in Lissa und dann in mir. Sie konnten eben nicht einfach so verschwinden.
    „Wenn das möglich wäre“, sagte ich leise, „dann hätten es doch alle längst getan. Ms Karp hätte nicht den Verstand verloren; Anna hätte nicht Selbstmord begangen. Was Sie sagen, ist zu einfach.“ Mark wusste zwar nicht, wovon ich sprach, aber offensichtlich spielte es für das, was er ausdrücken wollte,

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