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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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ihres Rückens leiden lässt.“
    Ich erinnerte mich daran, wie schnell Jewa gegangen war, während ich mich abgemüht hatte, mit meiner Last Schritt zu halten. Ihr Rücken hatte auf mich eigentlich gar keinen schlechten Eindruck gemacht, aber andererseits wusste ich, dass Paul nur der Bote war, und ersparte ihm daher meinen Kommentar.
    „In Ordnung. Ich komme gleich.“ Als er fort war, schüttelte ich den Kopf. „Es ist nicht immer leicht, eine würdige Partnerin zu sein.“ Ich ging auf die Tür zu, als mir plötzlich ein Gedanke kam und ich mich noch einmal zu Mark umdrehte. „Sie sagen, es sei schlecht, sich allein aufzumachen … aber Sie sind doch auch kein Wächter.“
    Er lächelte mich abermals an, ein trauriges, schiefes Lächeln. „Ich war mal einer. Dann rettete Oksana mir das Leben. Unser Band entstand, und irgendwann haben wir uns ineinander verliebt. Danach konnte ich es nicht mehr ertragen, von ihr getrennt zu sein, und die Wächter hätten mich einer anderen Person zugewiesen. Ich musste gehen.“
    „War es schwer, die Wächter zu verlassen?“
    „Sehr. Unser Altersunterschied hat den Skandal natürlich noch vergrößert.“ Ein seltsames Frösteln lief durch mich hindurch. Mark und Oksana waren die Verkörperung der beiden Hälften meines Lebens. Sie kämpften gegen ein schattengeküsstes Band, wie Lissa und ich es taten, und mussten mit der gleichen Verurteilung ihrer Beziehung leben, die Dimitri und ich hatten aushalten müssen. Mark fuhr fort: „Aber manchmal müssen wir einfach auf unser Herz hören. Und auch wenn ich die Wächter verließ, so bin ich jedoch nicht dort draußen, um tollkühn Jagd auf Strigoi zu machen. Ich bin ein alter Mann, der mit der Frau zusammenlebt, die er liebt, und sich um seinen Garten kümmert. Das ist ein großer Unterschied – vergessen Sie das nicht.“
    Als ich in das Haus der Belikovs zurückkehrte, schwirrte mir der Kopf. Ohne die Steine war der Rückweg erheblich angenehmer gewesen. Er hatte mir die Gelegenheit gegeben, über Marks Worte nachzugrübeln. Ich hatte das Gefühl, als wären mir in einem einstündigen Gespräch Informationen für ein ganzes Leben zuteil geworden.
    Olena wirbelte im Haus herum und erledigte ihre alltäglichen Arbeiten wie Kochen und Putzen. Obwohl ich persönlich meine Tage niemals mit dergleichen häuslichen Pflichten hätte verbringen wollen, musste ich zugeben, dass es etwas Wohltuendes hatte, immer jemanden in der Nähe zu haben, der bereit war, sich tagein, tagaus um mich zu kümmern und für mich zu kochen. Ich wusste, das war ein sehr selbstsüchtiger Wunsch, geradeso wie ich wusste, dass meine eigene Mom in ihrem Leben wichtigere Dinge vorhatte. Ich sollte sie nicht verurteilen. Trotzdem fühlte ich mich wunderbar umsorgt, weil Olena mich wie eine Tochter behandelte, obwohl sie mich kaum kannte.
    „Hast du Hunger?“, fragte sie automatisch. Ich glaube, eine der größten Ängste in ihrem Leben war, dass jemand in ihrem Haus Hunger leiden könnte. Sydneys permanenter Mangel an Appetit hatte Olena ständig Sorge bereitet.
    Ich verkniff mir ein Lächeln. „Nein, danke, wir haben bei Mark und Oksana gegessen.“
    „Ah, dort seid ihr gewesen? Das sind gute Leute.“
    „Wo sind denn die anderen alle?“, fragte ich. Im Haus war es ungewöhnlich still.
    „Sonja und Karolina sind bei der Arbeit. Viktoria ist bei einer Freundin, aber sie wird sich freuen, dass du wieder da bist.“
    „Und was ist mit Sydney?“
    „Sie ist vor Kurzem aufgebrochen. Sie sagte, sie wolle nach Sankt Petersburg zurück.“
    „Was?“, rief ich aus. „Für immer? Einfach so?“ Sydney war von Natur aus unverblümt, aber das kam jetzt selbst für ihre Verhältnisse ziemlich plötzlich.
    „Die Alchemisten … nun, sie sind immer in Bewegung.“ Olena reichte mir ein Blatt Papier. „Sie hat dir diesen Brief dagelassen.“
    Ich nahm den Brief entgegen und öffnete ihn sofort. Sydneys Handschrift war adrett und präzise. Irgendwie überraschte mich das nicht.
    Rose ,
    es tut mir leid, dass ich so schnell aufbrechen musste, aber wenn die Alchemisten mir befehlen zu springen … nun, dann springe ich. Ich habe eine Mitfahrgelegenheit zu dem Dorf gefunden, in dem wir auf halber Strecke untergekommen sind, sodass ich den Roten Orkan abholen kann, und dann geht es weiter nach Sankt Petersburg. Da ich dich jetzt in Baja abgeliefert habe, wollen sie anscheinend nicht, dass ich noch länger bleibe.
    Ich wünschte, ich könnte dir mehr über Abe sagen

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