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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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hatte. Und meine Antwort fiel auch ähnlich aus. „Ich wüsste nicht, was ich tun sollte, wenn ich bliebe.“
    „Besorgen Sie sich einen Job. Leben Sie bei den Belikovs. Sie werden dort von allen geliebt, wissen Sie. Sie passen ganz wunderbar in diese Familie.“
    Dieses warme Gefühl des Geliebtwerdens kehrte zurück, und einmal mehr versuchte ich mir vorzustellen, wie ich mich bei ihnen niederließ und in einem Laden wie diesem arbeitete oder als Kellnerin. „Ich weiß nicht“, sagte ich. Ich klang, als hätte meine Platte einen Sprung. „Ich weiß einfach nicht, ob es das Richtige für mich wäre.“
    „Jedenfalls besser als die Alternative“, erwiderte er warnend. „Besser als ohne klares Ziel einfach davonzulaufen und sich mitten in die Gefahr hineinzustürzen. Es ist im Grunde überhaupt keine Alternative.“
    Und doch war genau das der Grund, warum ich überhaupt nach Sibirien gekommen war. Meine innere Stimme tadelte mich. Dimitri, Rose. Hast du Dimitri vergessen? Hast du etwa vergessen, dass du hierhergekommen bist, um ihn zu befreien, so wie er es gewollt hätte? Aber war das denn eigentlich wirklich das, was er gewollt hätte? Vielleicht hätte er gewollt, dass ich in Sicherheit blieb. Ich wusste es einfach nicht, und ohne weitere Hilfe von Mason waren meine Möglichkeiten noch undurchsichtiger. Der Gedanke an Mason erinnerte mich plötzlich an etwas, das ich vollkommen vergessen hatte.
    „Als wir uns neulich unterhalten haben … na ja, wir haben zwar darüber gesprochen, was Lissa und Oksana tun können. Aber was ist mit Ihnen?“
    Mark kniff die Augen zusammen. „Wie meinen Sie das?“
    „Sind Ihnen jemals … sind Ihnen jemals, äh, Geister über den Weg gelaufen?“
    Mehrere Sekunden verstrichen, dann stieß er den Atem aus. „Ich hatte gehofft, dass Ihnen das nicht widerfahren würde.“
    Es erstaunte mich, wie erleichtert ich darüber war, mit meinen geisterhaften Erfahrungen nicht allein dazustehen. Obwohl ich inzwischen begriffen hatte, dass ich durch meinen Tod und meinen kurzen Aufenthalt in der Welt der Toten zu einer Art Zielscheibe für Geister geworden war, empfand ich es trotzdem als eines der unheimlichsten Dinge, die meine Existenz als Schattengeküsste mit sich brachte.
    „Geschah es, ohne dass Sie es wollten?“, erkundigte ich mich.
    „Zuerst, ja. Dann habe ich gelernt, es zu kontrollieren.“
    „Ich auch.“ Plötzlich erinnerte ich mich an die Scheune. „Na ja, das ist nicht die ganze Wahrheit.“
    Ich senkte meine Stimme noch weiter und berichtete hastig, was während meiner Reise mit Sydney geschehen war. Ich hatte noch nie mit irgendjemandem darüber gesprochen.
    „Sie dürfen das nie, nie wieder tun“, sagte er streng.
    „Aber ich wollte das doch gar nicht! Es ist einfach passiert.“
    „Sie sind in Panik geraten. Sie brauchten Hilfe, und irgendein Teil von Ihnen rief nach den Geistern um Sie herum. Tun Sie das nicht. Es ist nicht richtig, und Sie könnten sehr schnell die Kontrolle darüber verlieren.“
    „Ich weiß nicht einmal, wie ich es gemacht habe.“
    „Wie gesagt, Kontrollverlust. Lassen Sie niemals zu, dass Ihre Panik die Oberhand gewinnt.“
    Eine ältere Frau mit einem Kopftuch und einem Korb Gemüse in den Armen kam an uns vorbei. Ich wartete, bis sie fort war, bevor ich Mark fragte: „Warum haben sie für mich gekämpft?“
    „Weil die Toten Strigoi hassen. Die Strigoi sind unnatürlich, weder lebendig noch tot – sie existieren in einem Zustand dazwischen. Geradeso wie wir das Böse spüren, tun es die Geister auch.“
    „Scheint so, als könnten sie eine gute Waffe sein.“
    Der Mann, dessen Miene normalerweise so umgänglich und offen war, legte die Stirn in tiefe Falten. „Es ist gefährlich. Leute wie Sie und ich wandeln ohnehin schon sehr nah am Abgrund der Dunkelheit und des Wahnsinns. Wenn wir unverhohlen nach den Toten rufen, erhöht sich die Gefahr eines Sturzes in diesen Abgrund und des Verlusts unseres Verstandes nur umso mehr.“ Er schaute auf seine Armbanduhr und seufzte. „Hören Sie, ich muss jetzt los, aber es ist mir sehr ernst, Rose. Bleiben Sie hier. Halsen Sie sich keinen Ärger auf. Kämpfen Sie gegen Strigoi, wenn welche zu Ihnen kommen, aber begeben Sie sich nicht blindlings auf die Suche nach ihnen. Und lassen Sie auf jeden Fall die Geister in Ruhe.“
    Das waren ziemlich viele Ratschläge für ein zufälliges Treffen in einem Lebensmittelladen, eine Menge Ratschläge, von denen ich nicht wusste, ob ich sie alle

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