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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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beherzigen konnte. Doch ich bedankte mich bei ihm und bestellte Oksana liebe Grüße, bevor ich bezahlte und den Laden ebenfalls verließ. Als ich auf dem Rückweg zu Olenas Viertel um eine Ecke bog, wäre ich beinahe mit Abe zusammengestoßen.
    Er war auf seine gewohnt auffällige Art und Weise bekleidet, mit dem teuren Mantel und einem gelbgoldenen Schal, der zu dem Gold seines Schmucks passte. Seine Wächter hielten sich dicht neben ihm, und er lehnte lässig an einer Hausmauer.
    „Das ist also der Grund, warum Sie nach Russland gekommen sind. Um wie eine Bäuerin auf den Markt zu gehen.“
    „Nein“, widersprach ich. „Natürlich nicht.“
    „Dann haben Sie sich nur Sehenswürdigkeiten angeschaut?“
    „Nein. Ich bin nur hilfsbereit. Hören Sie auf mit Ihren lästigen Versuchen, Informationen aus mir herauszubekommen. Sie sind nicht so klug, wie Sie denken.“
    „Das denken Sie “, erwiderte er.
    „Hören Sie, ich habe es Ihnen schon mal gesagt. Ich bin hergekommen, um den Belikovs die traurige Botschaft zu überbringen. Also, kehren Sie zurück und sagen Sie Ihrem Auftraggeber, wer immer das auch sein mag, dass der Fall damit erledigt ist.“
    „Und ich habe Ihnen bereits gesagt, dass Sie mich nicht anlügen sollen“, betonte er. Einmal mehr erkannte ich diese seltsame Mischung von Gefahr und Humor. „Sie haben nicht die leiseste Ahnung, wie viel Geduld ich mit Ihnen hatte. Von jedem anderen hätte ich die Informationen, die ich brauchte, gleich in jener ersten Nacht bekommen.“
    „Na, da habe ich ja noch mal Glück gehabt“, blaffte ich zurück. „Und was jetzt? Werden Sie mich in eine Gasse zerren und zusammenschlagen, bis ich Ihnen sage, warum ich hier bin? So langsam verliere ich nämlich das Interesse an dieser ganzen Bandenboss-Drohkulisse.“
    „Und ich verliere langsam die Geduld mit Ihnen“, gab er zurück. Verschwunden war der Humor, und als er direkt vor mir stand, musste ich mit Unbehagen feststellen, dass er viel besser gebaut war als die meisten Moroi. Viele Moroi gingen einem Kampf lieber aus dem Weg, aber es hätte mich nicht gewundert, wenn Abe mindestens genauso viele Leute verprügelt hatte wie seine Leibwächter. „Und ganz ehrlich: Es interessiert mich nicht mehr, warum Sie hier sind. Sie haben einfach nur zu verschwinden. Sofort.“
    „Drohen Sie mir gefälligst nicht, alter Mann. Ich werde verdammt noch mal gehen, wann ich will.“ Es war fast schon komisch, weil ich Mark gerade versichert hatte, dass ich nicht wüsste, ob ich in Baja bleiben konnte, aber von Abe unter Druck gesetzt, stellte ich mich einfach stur. „Ich weiß zwar nicht, wovon Sie mich abhalten wollen, aber ich habe bestimmt keine Angst vor Ihnen.“ Auch das entsprach nicht ganz der Wahrheit.
    „Sie sollten aber Angst haben“, erwiderte er liebenswürdig. „Ich kann ein sehr guter Freund sein oder aber ein sehr übler Feind. Wenn Sie wieder abreisen, kann ich dafür sorgen, dass es sich für Sie lohnt. Wir werden uns bestimmt einig.“
    Während er sprach, funkelte ein beinahe erregtes Leuchten in seinen Augen. Ich erinnerte mich daran, dass Sydney ihn als jemanden beschrieben hatte, der andere manipulierte, und ich gewann den Eindruck, dass das sogar alles war, wofür er lebte – verhandeln und Geschäfte machen, um zu bekommen, was er wollte.
    „Nein“, sagte ich. „Ich werde erst gehen, wenn ich so weit bin. Und es gibt nichts, was Sie oder Ihr Auftraggeber dagegen tun können.“
    In der Hoffnung, kühn zu wirken, drehte ich mich um. Abe beugte sich vor, packte mich an der Schulter und riss mich zurück, sodass ich um ein Haar die Einkäufe verloren hätte. Ich wollte mich sofort im Angriffsmodus auf ihn stürzen, doch seine Wächter waren blitzschnell zur Stelle. Ich wusste, ich würde nicht weit kommen.
    „Ihre Zeit hier ist abgelaufen“, zischte Abe. „In Baja. In Russland. Kehren Sie nach Amerika zurück. Ich gebe Ihnen, was Sie brauchen – Geld, Erste-Klasse-Tickets –, was auch immer.“
    Vorsichtig ging ich ein paar Schritte rückwärts, bis ich außer Reichweite war. „Ich brauche weder Ihre Hilfe noch Ihr Geld – Gott allein weiß, wo das herkommt.“ Eine Gruppe von Leuten kam lachend und schwatzend auf der anderen Straßenseite um die Ecke, und ich trat noch weiter zurück, fest davon überzeugt, dass Abe in Anwesenheit von Zeugen bestimmt keine Szene machen würde. Dadurch fühlte ich mich mutiger, was sich aber auch als Dummheit erweisen konnte. „Und ich habe es Ihnen

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