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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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in dem man ebenfalls Kaffee und Donuts bekam. Es würde genügen, vorausgesetzt, niemand erinnerte sich dort daran, dass ich eigentlich noch auf Bewährung war und in einem königlichen Saal eine Szene heraufbeschworen hatte.
    Die Chancen standen wahrscheinlich nicht gut.
    Trotzdem beschloss ich, es zu versuchen, und machte mich auf den Weg, wobei ich beklommen den bewölkten Himmel betrachtete. Regen würde meine Stimmung jetzt ganz und gar nicht aufhellen. Als ich das Café erreichte, stellte ich fest, wie unnötig meine Sorge gewesen war, irgendjemand könne mich beachten. Da gab es einen größeren Fisch: Dimitri.
    Er war mit seiner persönlichen Wache dort, und obwohl ich froh darüber war, dass er eine gewisse Freiheit genoss, ärgerte mich die Einstellung, dass er engmaschig überwacht werden müsse, noch immer. Zumindest gab es heute kein riesiges Publikum. Die Leute, die zum Frühstück kamen, konnten nicht umhin, ihn anzustarren. Aber nur wenige verweilten. Diesmal hatte er fünf Wächter bei sich, was eine erhebliche Verringerung gegenüber den letzten Malen darstellte. Das war ein gutes Zeichen. Er saß allein an einem Tisch, vor sich einen Becher Kaffee und einen halb gegessenen, glasierten Donut. Er las ein Taschenbuch, und ich hätte mein Leben darauf verwettet, dass es ein Western war.
    Niemand saß bei ihm. Seine Eskorte hielt lediglich einen schützenden Ring aufrecht, zwei Männer in der Nähe der Wände, einer am Eingang und zwei an den Tischen in der Nähe. Die Sicherheitsvorkehrungen erschienen mir allerdings sinnlos. Dimitri war vollkommen in sein Buch vertieft und nahm weder die Wachen noch gelegentliche Zuschauer wahr – oder er war lediglich ein guter Schauspieler und tat nur so, als interessiere es ihn nicht. Er wirkte zwar sehr harmlos, aber mir fielen Adrians Worte wieder ein. War vielleicht doch noch etwas von einem Strigoi in ihm? Irgendein dunkler Teil? Dimitri selbst behauptete ja auch, er trage noch immer den Teil in sich, der ihn daran hindere, jemals wieder jemanden wirklich lieben zu können.
    Er und ich, wir hatten schon immer die unheimliche Gabe besessen, einander wahrzunehmen. In einem überfüllten Raum konnte ich ihn jederzeit finden. Und obwohl er mit seinem Buch beschäftigt war, schaute er gleich auf, als ich zur Theke des Cafés ging. Für eine Millisekunde trafen sich unsere Blicke. Sein Gesicht war zwar vollkommen ausdruckslos … und doch hatte ich das Gefühl, dass er auf etwas wartete.
    Auf mich, begriff ich sofort. Trotz allem, trotz unseres Streits in der Kirche … Er dachte noch immer, ich würde ihm nachlaufen und ihm meine Liebe schwören. Warum? Hatte er einfach erwartet, ich würde derart unvernünftig sein? Oder war es möglich … war es möglich, dass er doch wollte, dass ich mich ihm näherte?
    Also, was auch immer der Grund war, ich befand jedenfalls, dass ich es ihm nicht geben würde. Er hatte mich schon zu viele Male verletzt. Er hatte mir gesagt, ich solle mich von ihm fernhalten, und wenn das alles Teil irgendeines kunstvollen Spiels mit meinen Gefühlen war, dann würde ich da nicht mitspielen. Ich bedachte ihn mit einem hochmütigen Blick und wandte mich scharf ab, während ich auf die Theke zuging. Ich bestellte Tee und ein Schokoladeneclair. Nach einer kurzen Bedenkzeit bestellte ich noch ein zweites Eclair. Ich hatte das Gefühl, es würde einer von diesen Tagen werden …
    Ursprünglich hatte ich beabsichtigt, draußen zu essen, aber als ich zu den eingefärbten Fenstern hinblickte, konnte ich gerade eben das Muster der Regentropfen erkennen, die auf die Scheiben schlugen. Verdammt. Für einen Moment erwog ich es, dem Wetter zu trotzen und mit meinem Essen irgendwo anders hinzugehen, aber dann kam ich zu dem Schluss, dass ich mich von Dimitri nicht vergraulen lassen würde. Ich entdeckte einen Tisch weit entfernt von seinem, ging darauf zu und gab mir die größte Mühe, ihn nicht anzusehen.
    „He, Rose, gehen Sie heute zu der Ratsversammlung?“
    Ich blieb stehen. Einer von Dimitris Wächtern hatte mich angesprochen, jetzt lächelte er mir freundlich zu. Ich konnte mich nicht an den Namen des Mannes erinnern, aber wann auch immer wir uns gesehen hatten, hatte er recht nett gewirkt. Ich wollte nicht unhöflich sein, also antwortete ich widerstrebend – obwohl das bedeutete, dass ich in Dimitris Nähe bleiben musste.
    „Yep“, sagte ich und richtete meine Aufmerksamkeit bewusst nur auf den Wächter. „Ich wollte vorher nur noch einen

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