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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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Hände: überall auf meinem Körper, seine Lippen auf meiner Kehle. Vor allem aber wusste ich, dass ich gerade in purer, ekstatischer Süße ertrank. Ich war vollkommen high.
    Als er sich von mir löste, war es, als verlöre ich einen Teil meiner selbst. Als wäre ich nicht mehr vollständig. Verwirrt und von dem Verlangen erfüllt, ihn wieder an mich zu ziehen, streckte ich die Hände nach ihm aus. Er schob meine Hände sanft weg und lächelte, während er sich die Lippen leckte.
    „Vorsicht, kleiner Dhampir. Ich habe länger getrunken, als ich es hätte tun sollen. Im Augenblick könnten dir wahrscheinlich Flügel wachsen, und du würdest davonfliegen.“
    Das klang tatsächlich so gar nicht nach einer schlechten Idee. Doch in wenigen weiteren Sekunden verblasste der intensive, verrückte Teil des Rausches, und ich konnte wieder klarer denken. Ich fühlte mich noch immer wunderbar und schwindlig: Die Endorphine hatten das Verlangen meines Körpers angefacht. Langsam kehrte meine Vernunft zurück und ermöglichte es (halbwegs) zusammenhängenden Gedanken, den glücklichen Nebel zu durchdringen. Als sich Adrian davon überzeugt hatte, dass ich nüchtern genug war, entspannte er sich und legte sich aufs Bett. Ich schmiegte mich einen Moment später an ihn. Er schien genauso zufrieden, wie ich es war.
    „Das“, überlegte er laut, „war der beste Nicht-Sex aller Zeiten.“
    Meine einzige Reaktion war ein schläfriges Lächeln. Es war spät, und je mehr ich mich von dem Endorphinrausch entfernte, umso müder wurde ich. Ein winziger Teil von mir sagte, dass der ganze Akt falsch gewesen war, obwohl ich es ja gewollt hatte und Adrian mir viel bedeutete. Ich hatte es aber nicht aus den richtigen Gründen getan, sondern mich stattdessen von meiner Trauer und Verwirrung mitreißen lassen.
    Der Rest von mir befand, dass dies nicht wahr sei, und die nörgelnde Stimme verklang schon bald. An Adrian gedrückt, schlief ich ein, und ich schlief so gut wie schon seit sehr langer Zeit nicht mehr.
    Es überraschte mich wirklich nicht, dass ich aus dem Bett aufstehen, duschen, mich anziehen und mir sogar das Haar fönen konnte, ohne dass Adrian aufwachte. Meine Freunde und ich hatten so manchen Morgen damit verbracht zu versuchen, ihn aus dem Bett zu zerren. Verkatert oder nüchtern, er hatte immer einen tiefen Schlaf.
    Ich verwandte mehr Zeit auf mein Haar, als ich es seit einer ganzen Zeit getan hatte. Der verräterische Abdruck eines Vampirbisses befand sich frisch auf meinem Hals. Also trug ich das Haar offen und fönte es mit Bedacht so, dass ein Teil der langen Locken über den Biss fiel. Nachdem ich mich davon überzeugt hatte, dass der blaue Fleck verborgen bleiben würde, grübelte ich darüber nach, was ich als Nächstes tun sollte. In ungefähr einer Stunde würde der Rat Argumente von verschiedenen Gruppen mit unterschiedlichen Ideen zu dem neuen Alterserlass, zur aktiven Kampfbeteiligung der Moroi und zum Abstimmungsrecht für Lissa anhören. Vorausgesetzt, man ließ mich in den Saal, hatte ich nicht die Absicht, die Debatten über die heißesten Themen zu versäumen, die zurzeit in unserer Welt diskutiert wurden.
    Aber ich wollte Adrian nicht wecken. Er lag verheddert in meinen Laken und schlief friedlich weiter. Wenn ich ihn weckte, würde ich mich verpflichtet fühlen dazubleiben, während er sich fertig machte. Durch das Band spürte ich, dass Lissa allein an einem Tisch in einem Café saß. Ich wollte mit ihr sprechen und frühstücken, daher kam ich zu dem Schluss, dass Adrian schon allein zurechtkommen werde. Ich hinterließ ihm eine Notiz, wo ich war, erklärte ihm, dass sich die Tür verschlösse, wenn er den Raum verließ, und zeichnete jede Menge X und Os.
    Als ich jedoch die halbe Strecke bis zum Café zurückgelegt hatte, spürte ich etwas, das meinen Frühstücksplan ruinierte. Christian hatte sich zu Lissa gesetzt.
    „Na ja“, murmelte ich. Bei all den anderen Dingen, die im Gange waren, hatte ich nicht besonders auf Lissas Privatleben geachtet. Nach den Ereignissen im Lagerhaus überraschte es mich auch nicht besonders, sie zusammen zu sehen, obwohl Lissas Gefühle mir verrieten, dass es keine romantische Versöhnung gegeben hatte … noch nicht. Dies war der befangene Versuch einer Freundschaft, eine Chance für beide, über ihre ständige Eifersucht und das Misstrauen hinwegzukommen.
    Fern sei es mir, der Liebe in die Quere zu kommen. Ich kannte ein anderes Lokal in der Nähe des Wächtergebäudes,

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