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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Körper in die Mauer rammte. Dimitri legte mehr Aufmerksamkeit und Anstrengung in diese Tötung, als nötig gewesen wäre. Er hätte so reagieren sollen wie ich und sich auf der Stelle der nächsten Bedrohung zuwenden müssen, sobald der Strigoi tot war. Stattdessen war Dimitri aber so auf sein Opfer fixiert, dass ihm gar nicht auffiel, wie sehr Donovan die Situation ausnutzte. Zu seinem Glück gab ich ihm Deckung.
    Ich warf mich gegen Donovan und schob ihn von Dimitri weg. Dabei sah ich, wie Dimitri seinen Pflock herauszog und den leblosen Strigoi dann abermals gegen die Wand schleuderte. Unterdessen hatte ich Donovans Aufmerksamkeit erfolgreich auf mich gelenkt und hatte jetzt meine liebe Not, ihm auszuweichen, ohne ihn zu töten.
    „Dimitri!“, brüllte ich. „Komm und hilf mir! Ich brauche dich!“
    Ich sah zwar nicht, was Dimitri tat, aber einige Sekunden später war er an meiner Seite. Fast brüllend sprang er, seinen Pflock in der Hand, auf Donovan zu und warf ihn zu Boden. Ich stieß einen Seufzer der Erleichterung aus und wollte ihm schon helfen, den Mann festzuhalten. Da sah ich, wie Dimitri seinen Pflock auf Donovans Herz richtete.
    „Nein!“ Ich ließ mich zu Boden fallen und versuchte, gleichzeitig Donovan festzuhalten und Dimitris Arm wegzudrücken. „Wir brauchen ihn doch noch! Bring ihn nicht um!“
    Dimitris Gesichtsausdruck verriet nicht einmal, ob er mich überhaupt hörte. In seinen Augen stand Tod. Er wollte Donovan töten. Dieses Verlangen hatte ganz plötzlich die Oberhand gewonnen.
    Während ich nach wie vor versuchte, Donovan mit einem Arm festzuhalten, schlug ich Dimitri mit der anderen Hand ins Gesicht – wobei ich auf die Seite zielte, die neulich nachts nichts von mir abbekommen hatte. Ich glaube zwar nicht, dass er den Schmerz in seinem Adrenalinzorn spürte, aber durch den Schlag errang ich immerhin seine Aufmerksamkeit. „Bring ihn auf keinen Fall um!“, wiederholte ich.
    Der Befehl drang zu Dimitri durch. Unser Kampf hatte Donovan jedoch unglücklicherweise etwas Spielraum gegeben. Er war schon dabei, sich von uns loszureißen, aber dann warfen Dimitri und ich uns gleichzeitig auf ihn und hielten ihn fest. Ich fühlte mich an die Zeit erinnert, als ich in Russland Strigoi befragt hatte. Es hatte zwar einer ganzen Schar von Dhampiren bedurft, um einen einzigen Strigoi festzuhalten, aber Dimitri schien übernatürliche Kräfte zu besitzen.
    „Bei unseren Verhören der Strigoi haben wir immer .... “
    Ich konnte nicht weiterreden, weil Dimitri beschloss, seine eigene Verhörmethode anzuwenden. Er packte Donovan an den Schultern und schüttelte ihn hart, wobei der Strigoi mit dem Kopf immer wieder auf den Zement schlug.
    „Wo ist Sonya Karp?“, brüllte Dimitri.
    „Ich weiß nicht .... “, setzte Donovan an. Aber Dimitri hatte keine Geduld für irgendwelche Ausflüchte.
    „Wo ist sie? Ich weiß, dass du sie kennst!“
    „Ich .... “
    „Wo ist sie?“
    Ich sah etwas auf Donovans Gesicht, das ich noch nie zuvor auf dem Gesicht eines Strigoi gesehen hatte: Angst. Bislang hatte ich immer geglaubt, dass sie dieses Gefühl einfach nicht kannten. Oder falls doch, dass es sich nur in den Kämpfen zeigte, die sie untereinander ausfochten. Bei kleinen Dhampiren würden sie jedoch keine Zeit mit Angst verschwenden.
    Aber .... oh doch! Donovan hatte jetzt Angst vor Dimitri. Und um ehrlich zu sein, mir ging es genauso. Diese rot geränderten Augen waren groß – groß, verzweifelt und voller Furcht. Als Donovan seine nächsten Worte hervorstieß, sagte mir etwas, dass sie der Wahrheit entsprachen. Seine Furcht gab ihm gar keine Chance zu lügen. Er war zu schockiert und zu wenig auf das alles vorbereitet gewesen.
    „Paris“, stieß er hervor. „Sie ist in Paris!“
    „Lieber Gott!“, rief ich aus. „Wir können doch nicht mit dem Auto nach Paris fahren.“
    Donovan schüttelte den Kopf (soweit er das konnte, während Dimitri ihn dermaßen schüttelte). „Es ist eine kleine Stadt – eine Stunde entfernt. Mit einem winzigen See. Kennt kaum wer. Blaues Haus.“
    Vage Hinweise. Wir brauchten aber mehr. „Hast du eine Adr…“
    Dimitri teilte mein Bedürfnis nach weiteren Informationen offenbar nicht. Bevor ich meinen Satz beenden konnte, war sein Pflock heraus – und steckte schon in Donovans Herzen. Der Strigoi stieß einen schrecklichen, grauenerregenden Schrei aus, der jedoch sofort erstarb, als ihn der Tod holte. Ich fuhr zusammen. Wie lange würde es dauern, bis

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