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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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blieben, entdeckte ich Donovan. Er war der Größte – ein ehemaliger Moroi – mit dunklem Haar und einem Bart, der mich an den von Abe erinnerte. Dimitri hatte ihn mir schon beschrieben, damit ich ihn (hoffentlich) nicht tötete. Donovans Handlanger hielten sich hinter ihm, allesamt wachsam und auf der Hut. Ich spannte mich an und hielt meinen Pflock fest in der rechten Hand.
    „Belikov?“, fragte Donovan schroff. „Wo steckst du?“
    „Ich bin hier“, kam Dimitris Antwort – mit dieser kalten, schrecklichen Strigoistimme. Er tauchte hinter der gegenüberliegenden Ecke des Gebäudes auf, wobei er sich im Schatten hielt.
    Donovan entspannte sich leicht, als er Dimitri erkannte – aber selbst in der Dunkelheit materialisierte sich Dimitris wahres Erscheinungsbild. Donovan versteifte sich – denn er sah ganz plötzlich eine Bedrohung vor sich, selbst wenn es eine war, die ihn verwirrte und zugleich allem widersprach, was er wusste. Genau im selben Moment fuhr einer seiner Männer mit dem Kopf herum. „Dhampire!“, rief er. Nicht die Gesichtszüge hatten Dimitri verraten. Es war eher unser Geruch gewesen, und ich hauchte ein stummes Dankgebet, dass sie so lange gebraucht hatten, bis er ihnen aufgefallen war.
    Dann sprang ich vom Dach. Es war keine Höhe, die man mal so eben zumutete herabzuspringen – aber auch keine, die mich umbringen würde. Außerdem wurde mein Sturz durch einen Strigoi gebremst.
    Ich landete auf einem von Donovans Männern und warf ihn zu Boden. Dann zielte ich mit meinem Pflock auf sein Herz, aber er reagierte verdammt schnell. Weil ich wesentlich leichter war als er, konnte er mich mühelos wegschieben. Das hatte ich allerdings erwartet, daher blieb ich auf den Beinen. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Sydney sich duckte und, unseren Anweisungen folgend, die Beine in die Hand nahm. Wir wollten sie aus dem Kreuzfeuer heraushalten und hatten ihr aufgetragen, zum Wagen zu rennen und das Weite zu suchen, falls es schlecht laufen sollte.
    Natürlich lief es bei Strigoi grundsätzlich schlecht. Donovan und sein zweiter Mann hatten sich beide auf Dimitri gestürzt, weil sie in ihm die größere Bedrohung sahen. Mein Gegner schien mich, seinem breiten Lächeln nach zu urteilen, das die Reißzähne entblößte, überhaupt nicht für eine Bedrohung zu halten. Er stürzte sich auf mich, und ich wich zur Seite aus, jedoch erst, nachdem ich ihm einen heftigen Tritt aufs Knie versetzt hatte. Er schien den Tritt weiter nicht zu spüren, allerdings brachte er ihn aus dem Gleichgewicht. Ich unternahm einen weiteren Versuch mit dem Pflock und wurde erneut abgeschüttelt, und diesmal schlug ich hart auf dem Boden auf. Dabei riss mir der raue Zement die Haut an den nackten Beinen auf. Weil meine Jeans zu schmutzig und zerrissen waren, hatte ich mich gezwungen gesehen, die Shorts aus dem Rucksack anzuziehen, den mir Sydney mitgebracht hatte. Ich ignorierte den Schmerz und kam schneller, als es der Strigoi erwartet hatte, wieder hoch. Mein Pflock fand sein Herz. Ich traf ihn zwar nicht so heftig, wie es mir lieb gewesen wäre, aber es reichte doch aus, ihn zurückzuschleudern, und danach konnte ich ihm den Pflock tiefer ins Fleisch rammen und ihn ganz erledigen. Ich wartete nicht einmal ab, bis er am Boden lag, sondern riss meinen Pflock aus seinem Herzen heraus und wandte mich den anderen zu.
    Ich hatte in der Schlacht, die ich soeben geschlagen hatte, nicht ein einziges Mal gezögert, aber jetzt stutzte ich angesichts dessen, was ich sah. Dimitris Gesicht. Es konnte .... Entsetzen erregen. Wild war es. Einen ähnlichen Ausdruck hatte er auch schon gezeigt, als er mich bei meiner Verhaftung verteidigt hatte – den Ausdruck eines knallharten Kriegsgottes, der es mit der Hölle selbst aufnehmen konnte. Und sein gegenwärtiger Ausdruck .... na ja, das war eine völlig neue Dimension dieser Wildheit. Das war etwas Persönliches, begriff ich. Beim Kampf gegen diese Strigoi ging es nicht nur darum, Sonya zu finden und Lissa zu helfen. Hier ging es vor allem um Erlösung, um einen Versuch, seine Vergangenheit zu zerstören, indem er das Böse zerstörte, das er direkt vor Augen hatte.
    Ich trat ihm zur Seite, als er gerade den zweiten Handlanger pfählte. In diesem Schlag lag Kraft, viel mehr Kraft, als nötig gewesen wäre. Dimitri schob den Strigoi gegen die Ziegelsteinmauer und stach ihm durchs Herz. Natürlich war es unmöglich, aber ich konnte mir durchaus vorstellen, dass er diesen Pflock direkt durch den

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