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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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dass ich den kleinen Sieg, den ich errungen hatte, nicht überstrapazieren sollte. Den Sieg, von dem ich zumindest glaubte, dass ich ihn errungen hatte. Ich war mir nicht ganz sicher, ob Sydney zu hundert Prozent mit dabei war, glaubte aber fest daran, dass ich Dimitri überzeugt hatte. Es war das Beste, Sydney im Augenblick nicht weiter aufzuregen. Ich betrachtete das Navi. Fast eine Stunde. Genug Zeit, um noch einmal nach Lissa zu sehen.
    Ich brauchte einen Augenblick, bis ich erkannt hatte, wo sich Lissa aufhielt, wahrscheinlich, weil ich erwartet hatte, dass sie in ihr Zimmer zurückkehren würde. Aber nein, sie befand sich an einem Ort, wo ich nur ein einziges Mal gewesen war: in Adrians Elternhaus. Das war überraschend. Jedoch las ich binnen weniger Sekunden die Gründe dafür in ihrem Bewusstsein. Ihre gegenwärtige Suite befand sich in den Gästequartieren, und in der Panik nach meiner Flucht wimmelte es in ihrem Gebäude nun von Besuchern, die aufzubrechen versuchten. Im Stadthaus der Ivashkovs, in einem Gebiet gelegen, dessen Bewohner auf Dauer dort lebten, ging es etwas weniger lebhaft zu – natürlich waren auch dort einige Nachbarn auf der Flucht.
    Adrian saß in einem Armsessel, die Füße achtlos auf einen teuren Couchtisch gelegt, bei dessen Auswahl seine Mutter wahrscheinlich von einem Innenarchitekten beraten worden war. Lissa und Christian waren soeben eingetroffen, und sie entdeckte einen leichten Geruch nach Rauch in der Luft, der sie auf den Gedanken brachte, dass Adrian zuvor wieder in schlechte Angewohnheiten zurückgefallen war.
    „Wenn wir Glück haben“, sagte er gerade zu Lissa und Christian, „sind die elterlichen Kampfeinheiten für eine Weile beschäftigt, sodass uns ein wenig Ruhe und Frieden vergönnt ist. Wie hart waren eure Verhöre?“
    Lissa und Christian setzten sich auf ein Sofa, das eher hübsch als bequem wirkte. Sie lehnte sich an ihn und seufzte. „Nicht so schlimm. Ich weiß nicht, ob sie so ganz davon überzeugt sind, dass wir nichts mit Roses Flucht zu tun hatten .... aber sie haben ganz bestimmt keine Beweise.“
    „Ich glaube, wir bekommen größeren Ärger mit Tante Tasha“, warf Christian ein. „Sie war irgendwie sauer, dass wir ihr nicht erzählt haben, was los war. Ich glaube, sie hätte die Statuen wahrscheinlich gern selbst in die Luft gejagt.“
    „Sie hat sich wohl mehr darüber aufgeregt, dass wir Dimitri in die Sache hineingezogen haben“, bemerkte Lissa. „Sie glaubt, wir hätten seine Chancen vermasselt, jemals wieder akzeptiert zu werden.“
    „Da hat sie recht“, sagte Adrian. Er griff nach einer Fernbedienung und schaltete einen großen Fernseher mit Plasmabildschirm ein. Dann jedoch stellte er das Gerät auf stumm und zappte willkürlich durch die Kanäle. „Aber niemand hat ihn dazu gezwungen.“
    Lissa nickte, fragte sich allerdings insgeheim, ob sie Dimitri unbeabsichtigt dazu gezwungen hatte. Sein hingebungsvoller Schwur, sie zu beschützen, war kein Geheimnis. Christian schien ihre Sorgen zu spüren.
    „He, nach allem, was wir wissen, wäre er niemals .... “ Ein Klopfen unterbrach ihn.
    „Verdammt!“, sagte Adrian und stand auf. „So viel zum Thema Ruhe und Frieden.“
    „Deine Eltern würden nicht anklopfen“, bemerkte Christian.
    „Stimmt, aber es wird wahrscheinlich einer ihrer Freunde sein, der sich Portwein und Gerüchte über den schrecklichen Zustand der mörderischen Jugend von heute einverleiben will“, rief Adrian zurück.
    Lissa hörte das Öffnen der Tür sowie ein gedämpftes Gespräch. Einige Sekunden später kehrte Adrian mit einem jungen Moroi zurück, den Lissa nicht kannte.
    „Hören Sie“, sagte der Mann und sah sich voller Unbehagen um. „Ich kann auch ein andermal wiederkommen.“ Er erblickte Lissa und Christian und erstarrte.
    „Nein, nein“, sagte Adrian. Der Übergang von knurrig zu freundlich war so schnell vor sich gegangen, als wäre ein Lichtschalter umgelegt worden. „Ich bin mir sicher, dass sie jeden Moment zurück sein wird. Kennt ihr euch eigentlich?“
    Der Mann nickte, und sein Blick huschte von Gesicht zu Gesicht. „Natürlich.“
    Lissa runzelte die Stirn. „Ich kenne Sie aber nicht.“
    Das Lächeln wich keinen Moment aus Adrians Zügen, doch Lissa begriff schnell, dass hier gerade etwas Wichtiges geschah. „Das ist Joe. Joe ist der Hausmeister, der mir durch seine Aussage, ich sei nicht mit Rose zusammen gewesen, als Tante Tatiana ermordet wurde, sehr geholfen hat. Er ist der

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