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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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während Paulette den langen Tisch deckte. Eine Platte mit ganz gewöhnlichem Rührei stand bereits darauf, daneben Schnitten des Brots von gestern. Raymond erhob sich vom Feuer, in der Hand hielt er eine große Blechplatte, mit gebratenem Speck bedeckt. Als er uns entdeckte, grinste er breit. Je häufiger ich diese Hüter zu Gesicht bekam, desto deutlicher fiel mir etwas auf. Sie machten keinerlei Anstalten, ihre langen Eckzähne zu verbergen. Meinen Moroi wurde von Kindesbeinen an beigebracht, so zu lächeln und zu reden, dass die Eckzähne möglichst wenig zu sehen waren, wenn sie sich in den Städten der Menschen aufhielten. Hier war das ganz anders.
    „Guten Morgen“, sagte Raymond und schob den Schinken vorsichtig auf einen weiteren Teller auf dem Tisch. „Ich hoffe, ihr habt alle Hunger.“
    „Meint ihr, das ist, hm, echter Schinken?“, flüsterte ich Sydney und Dimitri zu. „Und nicht was vom Eichhörnchen oder so?“
    „In meinen Augen sieht der echt aus“, antwortete Dimitri.
    „Das würde ich auch sagen“, pflichtete Sydney ihm bei. „Obwohl ich garantiere, dass der Schinken von ihren eigenen Schweinen stammt und nicht aus einem Lebensmittelgeschäft.“
    Welcher Ausdruck auch über meine Züge glitt, er brachte Dimitri zum Lachen. „Mir gefällt es immer wieder zu sehen, was dir wirklich Sorgen macht. Strigoi? Nein. Fragwürdiges Essen? Ja.“
    „Was ist mit Strigoi?“
    Joshua und Angeline betraten das Haus. Er brachte eine Schale Brombeeren mit, und sie schob die kleinen Kinder vor sich her. Sie waren ziemlich schmutzig im Gesicht, und so, wie sie sich drehten und wanden, wollten sie offensichtlich nach draußen zurück. Es war Angeline, die die Frage gestellt hatte.
    Dimitri überspielte meine Zimperlichkeit. „Wir haben nur gerade darüber gesprochen, wie Rose einige Strigoi getötet hat.“
    Joshua erstarrte und sah mich an, diese hübschen blauen Augen waren ganz groß vor Erstaunen. „Du hast die Verlorenen getötet? Ähm – Strigoi?“ Ich bewunderte seinen Versuch, unseren Ausdruck zu benutzen. „Wie viele?“
    Ich zuckte die Achseln. „Das weiß ich wirklich nicht mehr.“
    „Benutzt ihr nicht diese Markierungen?“, bemerkte Raymond tadelnd. „Ich hätte nicht gedacht, dass die Verdorbenen sie aufgegeben hätten.“
    „Die Markierungen – oh. Ja. Unsere Tätowierungen? Die benutzen wir immer noch.“ Ich drehte mich um und hob mein Haar an. Ich hörte Schlurfen hinter mir, dann spürte ich, wie jemand mit einem Finger meine Haut berührte. Ich zuckte zusammen, fuhr herum und bekam gerade noch zu sehen, wie Joshua einfältig die Hand sinken ließ.
    „Entschuldige“, sagte er. „Ich habe solche Markierungen noch nie gesehen. Nur die Molnijas. So zählen wir unsere getöteten Strigoi. Du hast .... aber ziemlich viele.“
    „Die S-förmige Markierung findet sich allein bei ihnen“, bemerkte Raymond mit einem Ausdruck der Missbilligung, den jedoch einer der Bewunderung ablöste. „Die andere ist das Zvezda.“
    Daraufhin keuchten Joshua und Angeline auf, und mir entfuhr ein „Was?“.
    „Die Kampfmarkierung“, erklärte Dimitri. „Heutzutage nennen sie nicht mehr viele Zvezda. Es bedeutet Stern.“
    „Huh. Einleuchtend“, erwiderte ich. Die Tätowierung wirkte tatsächlich irgendwie sternenförmig, und man bekam sie, wenn man in einer Schlacht gekämpft hatte, die so groß gewesen war, dass man den Überblick verloren hatte, wie viele Strigoi man eigentlich getötet hatte. Schließlich hatte ein Hals nur für eine begrenzte Anzahl Molnijas Platz.
    Joshua lächelte mich so an, dass mir der Magen ein klein wenig flatterte. Gut, er mochte Teil eines Pseudo-Amish-Kults sein, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass er ein ziemlich gut aussehender Bursche war. „Jetzt verstehe ich, wie du die Verdorbene Königin töten konntest.“
    „Wahrscheinlich sind die unecht“, meinte Angeline.
    Ich hatte Protest dagegen einlegen wollen, dass ich die Königin ermordet hatte, aber ihre Bemerkung brachte mich aus der Fassung. „Die Markierung ist echt! Ich habe sie mir verdient, als Strigoi unsere Schule angegriffen haben. Und danach habe ich noch jede Menge weiterer Strigoi erledigt.“
    „Eine solche Markierung kann doch so ungewöhnlich gar nicht sein“, warf Dimitri ein. „Ihre Leute müssen doch auch ab und zu große Strigoikämpfe bestreiten.“
    „Eigentlich nicht“, sagte Joshua, ohne mich aus den Augen zu lassen. „Die meisten von uns haben niemals gegen die

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