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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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wiedersehen.
    „Oder sonst einen Ort“, murmelte ich und sprach meine Überlegungen laut aus, bevor ich mich zügeln konnte.
    „Hm?“, fragte Dimitri.
    „Ich hab nur gerade darüber nachgedacht, ob uns die Wächter finden werden. Mir war nie bewusst, wie viel es gibt, was ich immer schon tun und sehen wollte. Plötzlich steht das alles auf dem Spiel, verstehst du?“ Wir traten an den Straßenrand, als ein orangefarbener Pick-up vorbeifuhr. Hinten auf der Ladefläche kreischten und lachten Kinder, die für den Sommer schulfrei hatten. „Okay, mal angenommen, mein Name wird nicht reingewaschen und wir finden niemals den wahren Mörder. Wie sieht das nächstbeste Szenario denn aus? Ich: immer auf der Flucht, immer im Versteck. Das wird mein Leben sein. Es könnte sogar so weit kommen, dass ich bei den Hütern leben muss.“
    „Ich glaube nicht, dass es so weit kommen wird“, sagte Dimitri. „Abe und Sydney würden dir helfen, einen sicheren Ort zu finden.“
    „Gibt es denn überhaupt einen sicheren Ort? Wirklich? Adrian meinte, die Wächter vergrößerten ihre Anstrengungen, uns zu finden. Sie lassen die Alchemisten und wahrscheinlich auch menschliche Behörden nach uns suchen. Ganz gleich, wohin wir gehen, wir laufen jederzeit Gefahr, entdeckt zu werden. Dann werden wir also weiterziehen müssen. So wird es für immer sein.“
    „Du wirst leben“, stellte er fest. „Das ist es, was zählt. Genieße, was du hast, jede kleine Einzelheit eines jeden Ortes, an dem du dich befindest. Konzentriere dich nicht auf Orte, an denen du nicht bist.“
    „Ja“, gab ich zu und versuchte, seinen Rat zu befolgen. Der Himmel schien ein wenig blauer, die Vögel ein wenig lauter. „Vermutlich sollte ich nicht um die Traumorte jammern, die ich nie zu sehen bekomme. Ich sollte vielmehr dafür dankbar sein, dass ich überhaupt etwas zu sehen bekomme. Und dass ich nicht in einer Höhle lebe.“
    Er sah zu mir herüber und lächelte, einen undeutbaren Ausdruck in den Augen. „Wohin willst du gehen?“
    „Was, gerade jetzt?“ Ich sah mich um und überlegte, welche Möglichkeiten wir hatten. Es gab ein Geschäft für Angelzubehör, eine Drogerie und ein Eiscafé. Ich hatte das Gefühl, Letzteres sollte ein notwendiges Ziel sein, bevor wir die Stadt verließen.
    „Nein, in der Welt.“
    Ich musterte ihn wachsam. „Sydney wird bestimmt sauer sein, wenn wir nach Istanbul verschwinden oder so.“
    Diese Bemerkung hatte ein herzliches Gelächter zur Folge. „Das ist auch nicht gerade das, was mir vorschwebte. Komm!“
    Ich folgte ihm, und wir gingen auf etwas zu, das wie das Anglergeschäft aussah. Dann bemerkte ich ein kleines Gebäude dahinter. Natürlich hatte er mit seinen scharfen Augen gesehen, was mir entgangen war – wahrscheinlich, weil ich auf das Eis fixiert gewesen war. ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK VON RUBYSVILLE.
    „Donnerwetter, he“, sagte ich. „Einer der wenigen Vorteile des Schulabschlusses bestand darin, Orte wie diesen hier zu meiden.“
    „Die Bibliothek ist wahrscheinlich klimatisiert“, bemerkte er.
    Ich sah auf mein schweißgetränktes Tanktop hinab und bemerkte, dass meine Haut leicht rosig gefärbt war. Bei meinem sonnengebräunten Teint bekam ich selten einen Sonnenbrand, aber diese Sonne hier meinte es ernst – sogar noch so spät am Tag. „Geh voran“, sagte ich zu ihm.
    Die Bibliothek war gnädigerweise kühl, wenn auch noch kleiner als die in St. Vladimir. Getrieben von irgendeinem unheimlichen Sinn (oder vielleicht auch nur der Kenntnis der Dewey-Dezimalklassifikation), steuerte Dimitri auf die Reiseabteilung zu – die aus ungefähr zehn Büchern bestand. Bei dreien davon ging es um West Virginia. Er runzelte die Stirn.
    „Nicht ganz das, was ich erwartet habe.“ Er musterte das Regal zweimal und zog dann einen großen, leuchtend bunten Band mit dem Titel Hundert Plätze, die man gesehen haben muss heraus.
    Wir setzten uns im Schneidersitz auf den Boden, und Dimitri reichte mir das Buch. „Auf keinen Fall, mein Freund“, sagte ich. „Ich weiß, Bücher sind eine Reise der Phantasie, aber ich glaube nicht, dass ich dem heute gewachsen bin.“
    „Nimm es einfach“, erwiderte er. „Schließ die Augen und schlag irgendeine Seite auf!“
    Es kam mir dumm vor, wenn man alles andere bedachte, was in unserem Leben geschah, aber sein Gesicht sagte, dass er es ernst meinte. Also tat ich ihm den Gefallen, schloss die Augen und wählte eine Seite in der Mitte. Ich schlug sie auf.
    „Mitchell,

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