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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Tätowierungen gefälscht, schürte meine Wut nur noch, aber ich wollte mich nicht in diese lächerliche Balgerei hineinziehen lassen.
    „Beweis es doch“, verlangte sie und kam wieder auf mich zu. „Beweis, dass du die bist, die du zu sein behauptest!“
    Es war wie ein Tanz, mich von ihr fernzuhalten. Ich hätte die ganze Nacht so weitermachen können, aber einige unwillige Rufe aus der Menge verlangten, wir sollten endlich zur Sache kommen.
    „Ich brauche gar nichts zu beweisen“, erwiderte ich.
    „Dann ist es also eine Lüge.“ Ihr Atem ging jetzt heftig. Sie hatte erheblich schwerer zu arbeiten als ich. „Alles, was ihr Verdorbenen tut, ist doch nichts als eine Lüge.“
    „Das stimmt nicht“, sagte ich. Warum ließ Dimitri diesen Kampf bloß so weiterlaufen? Aus dem Augenwinkel erhaschte ich einen Blick auf ihn, und, bei Gott, er lächelte.
    Inzwischen setzte Angeline ihre Tirade immer noch fort, während sie versuchte, einen Treffer zu landen. „Ihr lügt doch alle. Ihr seid alle schwach. Vor allem eure Royals. Die sind am schlimmsten.“
    „Du kennst sie überhaupt nicht. Du weißt gar nichts über sie.“
    Sie mochte ja vielleicht in der Lage sein, ein Gespräch zu führen, aber ich erkannte, dass ihre Frustration zunehmend wuchs. Wäre nicht die Tatsache gewesen, dass sie mich ziemlich wahrscheinlich von hinten angriffe, ich hätte mich für die noble Methode entschieden und wäre einfach gegangen. „Ich weiß genug“, sagte sie. „Ich weiß, dass sie egoistisch und verwöhnt sind und nichts allein tun können. Sie kümmern sich auch nicht um andere. Sie sind alle gleich.“
    Tatsächlich war ich hinsichtlich einiger Mitglieder durchaus Angelines Meinung, aber die Verallgemeinerung gefiel mir überhaupt nicht. „Sprich lieber nicht von Dingen, von denen du nichts verstehst“, fauchte ich. „Sie sind nicht alle so.“
    „Das sind sie doch“, widersprach sie, erfreut darüber, dass ich wütend wurde. „Ich wünschte, sie wären alle tot.“
    Das reichte allerdings kaum aus, mich in die Offensive zu treiben, aber die Bemerkung trübte meine Gedanken dann doch so weit, dass sie meine Deckung durchbrechen konnte, wenn auch nur ein bisschen. Bei einem Strigoi wäre mir das nie passiert, aber ich hatte dieses wilde Mädchen eben unterschätzt. Sie ließ das Bein vorschnellen und traf mich am Knie, und es war, als würde man ein brennendes Streichholz in Benzin werfen. Alles explodierte.
    Ich geriet leicht ins Stolpern, was sie gleich für sich ausnutzte. Meine Kämpferinstinkte gewannen jedoch die Oberhand, und mir blieb keine andere Wahl, als zurückzuschlagen, bevor sie mich weiter attackieren konnte. Da der Kampf jetzt wirklich zur Sache gekommen war, begannen die Leute auch zu applaudieren. Ich war in der Offensive und versuchte, sie zu bändigen, wodurch die Zahl der körperlichen Kontakte sprunghaft in die Höhe stieg. Ich war zweifellos besser als sie, aber weil ich an sie herankommen wollte, brachte ich mich immer wieder in ihre Reichweite. Sie landete auch einige Treffer, allerdings nichts Ernstes, bevor ich sie zu Boden ringen konnte. Ich erwartete, dass die Sache damit erledigt wäre, aber sie stieß mich zurück, bevor ich sie völlig festnageln konnte. Wir wälzten uns herum, und dann wollte sie auf mir zu sitzen kommen. Das konnte ich nicht zulassen, und es gelang mir, ihr einen Kinnhaken zu versetzen, der erheblich härter war als der erste.
    Ich glaubte, dem Kampf damit ein Ende bereitet zu haben. Mein Treffer hatte sie von mir herunterkatapultiert, und ich wollte schon aufstehen, aber dann packte mich dieses kleine Miststück doch an den Haaren und riss mich wieder nach unten. Ich entwand mich ihrem Griff – obwohl mich das mit ziemlicher Sicherheit einige Haare gekostet hatte. Und diesmal legte ich mein ganzes Gewicht und meine volle Stärke in das Manöver und drückte sie fest zu Boden. Ich wusste, dass es schmerzhaft sein musste, aber das war mir eigentlich ganz gleich. Sie hatte ja damit angefangen. Außerdem war dieses Scharmützel über die reine Verteidigung hinausgegangen. Jemandem die Haare auszureißen, das war schlicht und einfach ein schmutziger Trick.
    Angeline unternahm noch einige weitere Versuche, sich loszureißen, aber als klar wurde, dass daraus nichts werden würde, begannen die Leute um uns herum zu pfeifen und zu johlen. Einige Sekunden später verschwand dieser dunkle, wütende Ausdruck aus Angelines Gesicht und wurde durch Resignation ersetzt. Ich

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