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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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aufbranden ließ, wieder zu glätten.
    Lissa sah jedem anklagend ins Gesicht. „Wer in aller Welt ist bloß auf diese Idee gekommen?“
    Ein weiteres unbehagliches Schweigen folgte.
    „Es war Rose“, sagte Adrian schließlich.
    Lissa drehte sich herum und funkelte ihn an. „Das ist nicht wahr! Das würde sie mir nicht antun!“
    „Hat sie aber“, erwiderte er. „Ich habe in einem Traum mit ihr gesprochen. Es war ihre Idee, und .... es war eine gute Idee.“ Es gefiel mir wirklich nicht, dass ihn dieser Umstand überraschte. „Außerdem hast du sie irgendwie auch in eine üble Situation gebracht. Sie hat ständig lamentiert, wie ätzend die Stadt sei, in der sie festsitzt.“
    „Na gut“, fauchte Lissa, ohne auf meine Notlage einzugehen. „Angenommen, es stimmt, dass Rose diese brillante Idee an dich weitergegeben hat – warum hat sich dann niemand die Mühe gemacht, es mir zu sagen? Seid ihr nicht der Ansicht gewesen, dass eine kleine Vorwarnung vielleicht ganz hilfreich gewesen wäre?“ Wieder verhielt sie sich genauso wie ich, als ich mich darüber beklagt hatte, dass man meinen Gefängnisausbruch vor mir geheim gehalten hatte.
    „Eigentlich nicht“, antwortete Adrian. „Wir sind davon ausgegangen, dass du genauso reagieren würdest und zudem Zeit hättest, deine Weigerung zu planen. Wir haben irgendwie darauf gesetzt, dass du die Nominierung annehmen würdest, wenn man dich damit überrumpelt.“
    „Das war aber ziemlich riskant“, meinte sie.
    „Aber es hat funktioniert“, kam Tashas unumwundene Antwort. „Wir wussten doch, dass Sie um unseretwillen mitmachen würden.“ Sie zwinkerte ihr zu. „Und wenn Sie mich fragen, ich glaube, Sie würden eine großartige Königin abgeben.“
    Lissa bedachte sie mit einem scharfen Blick, und ich unternahm einen weiteren Versuch, etwas von der Dunkelheit von ihr zu nehmen. Ich konzentrierte mich auf diese aufgewühlten Gefühle und stellte mir vor, dass sie in mir brodelten und nicht in ihr. Ich zog nicht alles aus ihr heraus, aber doch genügend, um sie zu besänftigen. Plötzlich brandete Zorn in mir auf und machte mich für einen Moment blind, aber ich konnte ihn in einen Winkel meines Bewusstseins schieben. Auf einmal spürte sie bloß noch Erschöpfung. Mir ging es irgendwie genauso.
    „Die erste Prüfung ist morgen“, sagte sie leise. „Wenn ich durchfalle, bin ich draußen. Dann bricht der Plan in sich zusammen.“
    Christian unternahm einen weiteren Versuch, einen Arm um sie zu legen, und diesmal ließ sie es zu. „Du wirst nicht durchfallen.“
    Lissa sagte nichts mehr, und ich erkannte die Erleichterung auf den Gesichtern der anderen. Niemand glaubte auch nur für eine Sekunde daran, dass ihr die Sache gefiel, aber sie glaubten offenbar auch nicht, dass sie ihre Nominierung zurückziehen würde. Und mehr konnten sie nicht erhoffen.
    Meine Mutter und Eddie hatten die ganze Zeit über geschwiegen. Wie es für Wächter üblich war, hatten sie sich im Hintergrund gehalten und waren Schatten geblieben, während die Moroi ihre Angelegenheiten regelten. Nachdem sich der erste Sturm gelegt hatte, trat meine Mutter vor. Sie nickte Eddie zu. „Einer von uns wird versuchen, die ganze Zeit über bei Ihnen zu sein.“
    „Warum das denn?“, fragte Lissa verblüfft.
    „Weil wir wissen, dass jemand dort draußen ist, der keine Angst davor hat zu töten, um zu bekommen, was er will“, erklärte Tasha. Sie deutete mit dem Kopf auf Eddie und meine Mutter. „Diese beiden und Mikhail sind tatsächlich die einzigen Wächter, denen wir vertrauen können.“
    „Wissen Sie das ganz genau?“ Abe warf Tasha einen verschlagenen Blick zu. „Es überrascht mich, dass Sie Ihren speziellen Wächterfreund gar nicht an Bord geholt haben.“
    „Was denn für einen speziellen Freund?“, fragte Christian, dem die Anspielung sofort aufgefallen war.
    Zu meinem Erstaunen errötete Tasha. „Na ja, nur ein Mann, den ich kenne.“
    „Der Ihnen mit Dackelblicken folgt“, fuhr Abe fort. „Wie heißt er noch? Evan?“
    „Ethan“, korrigierte sie ihn.
    Meine Mutter, die dieses lächerliche Gerede allmählich zur Verzweiflung brachte, setzte ihm prompt ein Ende – was auch gut war, da Christian schon so aussah, als habe er einiges zu sagen. „Lass sie in Ruhe“, warnte sie Abe. „Für so etwas haben wir keine Zeit. Ethan ist ein guter Kerl, aber je weniger Leute davon wissen, desto besser. Da Mikhail einen dauerhaften Posten hat, werden Eddie und ich Lissas Schutz

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