Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
blieben elf Mitglieder übrig, die über ihre Zukunft entscheiden würden. Sechs stimmten ihrer Kandidatur zu und ließen sie damit offiziell werden. Sie durfte sich um die Krone bewerben. Ich vermutete, dass einige von denen, die für sie gestimmt hatten, ihre Kandidatur eigentlich nicht wollten, dass ihr Respekt vor dem Gesetz jedoch die Oberhand behalten hatte.
    Viele Moroi scherten sich gar nicht darum, was der Rat sagte. Sie stellten klar, dass diese Angelegenheit für sie keineswegs geregelt war, und bewiesen damit, was Victor gesagt hatte: Die Sache würde noch eine ganze Weile weiter für Aufruhr sorgen – der sogar noch heftiger werden konnte, wenn sie die Prüfungen tatsächlich bestehen würde und sich der eigentlichen Abstimmung stellen könnte. Für den Augenblick zerstreute sich die Menge sichtlich erleichtert – nicht nur, weil die Leute dem Gebrüll entkommen, sondern auch, weil sie die sensationelle Neuigkeit weiterverbreiten wollten.
    Lissa sprach auch jetzt nur wenig, während sie und unsere Freunde den Raum verließen. Als sie an den Gaffern vorbeischritt, war sie der Inbegriff von Königswürde und Gelassenheit, ganz so, als sei sie bereits zur Königin erklärt worden. Aber als sie schließlich allem entflohen und mit den anderen wieder in ihr Zimmer zurückgekehrt war, brachen sämtliche aufgestauten, erstarrten Gefühle aus ihr hervor.
    „Was habt ihr euch dabei gedacht, verdammt noch mal?“, brüllte sie. „Wisst ihr eigentlich, was ihr mir da angetan habt?“
    Zusammen mit Adrian, Christian und Eddie waren nun auch die übrigen Verschwörer aufgetaucht: Tasha, Abe und meine Mutter. Sie waren alle von dieser Reaktion seitens der liebenswürdigen Lissa so verblüfft, dass niemand eine Antwort geben konnte. Lissa nutzte ihr Schweigen sogleich für sich aus.
    „Ihr habt mich reingelegt! Ihr habt mich mitten in einen politischen Albtraum katapultiert! Glaubt ihr denn, ich könnte das wollen? Glaubt ihr wirklich, ich will Königin sein?“
    Abe erholte sich natürlich als Erster. „Sie werden nicht Königin werden“, sagte er ungewöhnlich beschwichtigend. „Die Leute, die über den anderen Teil des Gesetzes streiten, liegen vollkommen richtig: Niemand kann wirklich für Sie stimmen. Dafür bräuchten Sie eine Familie.“
    „Was soll dann das Ganze?“, rief sie. Sie war wütend. Sie hatte auch jedes Recht dazu. Aber dieser Zorn, dieser Ärger .... er wurde angefacht von etwas, das schlimmer war als diese Situation allein. Geist forderte seinen Preis und ließ sie noch erregter werden, als sie normalerweise gewesen wäre.
    „Der Sinn des Ganzen“, sagte Tasha, „ist der ganze Wahnsinn, den Sie gerade im Ratssaal erlebt haben. Jedes Argument, jeder Augenblick, wenn jemand die Gesetzbücher wieder hervorholt, verschafft uns mehr Zeit, um Rose zu retten und herauszufinden, wer Tatiana getötet hat.“
    „Wer es getan hat, muss doch ein Interesse am Thron haben“, erklärte Christian. Er legte Lissa eine Hand auf die Schulter, und sie zuckte zurück. „Entweder für sich selbst oder für jemanden, den er kennt. Je länger wir seine Pläne hinauszögern, desto mehr Zeit bleibt uns, herauszufinden, wer diese Person ist.“
    Lissa fuhr sich verzweifelt mit den Händen durch das lange Haar. Ich versuchte, diesen Aufruhr des Zorns von ihr zu nehmen und in mich selbst zu überführen. Ein wenig Erfolg hatte ich dabei, zumindest so viel, dass sie die Hände sinken ließ. Aber sie war immer noch stinksauer.
    „Wie soll ich denn nach dem Mörder suchen, wenn diese blöden Prüfungen meine ganze Zeit beanspruchen?“, fragte sie scharf.
    „Nicht Sie werden suchen“, sagte Abe. „Wir werden es tun.“
    Ihre Augen wurden groß. „Das war niemals Teil des Plans! Ich werde doch keine königlichen Verrenkungen machen, wenn Rose mich braucht. Ich will ihr helfen!“
    Es war fast komisch. Fast. Weder Lissa noch ich konnten es ertragen herumzusitzen, wenn wir glaubten, die andere brauche unsere Hilfe. Wir wollten dort draußen sein und aktiv etwas dazu beitragen, alles wieder in Ordnung zu bringen.
    „Du hilfst ihr ja“, bemerkte Christian. Seine Hand zuckte, aber er versuchte nicht noch einmal, sie zu berühren. „Du tust es nur auf eine andere Art, als du erwartet hast, aber letzten Endes wird es ihr helfen.“
    Das gleiche Argument, das alle bei mir benutzten. Es machte sie genauso wütend, wie es mich wütend machte, und ich suchte verzweifelt, die Wogen der Unsicherheit, die Geist in ihr

Weitere Kostenlose Bücher