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Vampire bevorzugt

Vampire bevorzugt

Titel: Vampire bevorzugt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Augen vögeln würde. Nein. Auf keinen Fall. Das würde ich mir nicht anschauen. Ich drehte mich um. Ich wollte gehen. Doch Claude zischte: »Du kannst nicht gehen.« Er hielt mir den Mund zu und hob mich einfach hoch, um mich ans hintere Ende der Menge zu tragen. Claudine folgte uns und stellte sich vor mich, mit dem Rücken zu mir, so dass ich mir das nicht anzusehen brauchte. Ich versuchte wütend, Claudes Hand von meinem Gesicht zu ziehen.
    »Mund halten«, befahl der Elf grimmig und hatte all den Ernst in seine Stimme gelegt, zu dem er fähig war. »Du bringst uns alle in Schwierigkeiten. Falls dir das die Sache irgendwie erträglicher macht: Das hier ist eine Tradition. Das Mädchen tut es freiwillig. Und Patrick wird danach wieder ganz der brave Ehemann sein. Aber mit seiner Frau hat er nun schon mal einen Erstgeborenen gezeugt, und daher muss er in der Zeremonie mit einer anderen Frau einen Werwolf zeugen. Kann klappen oder auch nicht, aber es muss getan werden.«
    Ich hielt die Augen fest geschlossen und war Claudine dankbar, als sie sich umdrehte und mir mit tränenfeuchten Händen die Ohren zuhielt. Ein Schrei ging durch die Menge, als die Angelegenheit vollbracht war. Die beiden Elfen entspannten sich und machten wieder etwas Platz für mich. Ich konnte nicht sehen, was mit dem Mädchen geschah. Furnan war immer noch nackt, aber solange er in ruhigem Zustand war, kam ich damit klar.
    Zur Besiegelung seiner neuen Position nahm der Leitwolf nun die Treueschwüre seiner Werwölfe entgegen. Es ging der Reihe nach, von den Ältesten zu den Jüngsten, wie ich nach einem Moment begriffen hatte. Jeder Werwolf leckte Patrick Furnans Handrücken und präsentierte ihm einen rituellen Augenblick lang sein oder ihr Genick. Als Alcide an die Reihe kam, wurde mir schlagartig klar, dass es möglicherweise zu weiteren Katastrophen kommen konnte.
    Unwillkürlich hielt ich den Atem an.
    Und das lastende Schweigen verriet, dass ich nicht die Einzige war.
    Nach einem langen Zögern beugte sich Furnan vor und legte seine Zähne an Alcides Genick. Ich öffnete schon die Lippen, um zu protestieren, aber Claudine hielt mir den Mund zu. Furnan nahm die Zähne wieder von Alcides Fleisch, das unversehrt geblieben war.
    Der Leitwolf Furnan hatte ein deutliches Zeichen gesetzt.
    Als schließlich auch der letzte Werwolf das Ritual vollzogen hatte, war ich ganz erschöpft. Ob es jetzt endlich vorbei war? Ja, das Rudel ging auseinander, einige gratulierten dem Ehepaar Furnan noch einmal, andere verschwanden wortlos.
    Ich machte auch einen Bogen um sie und ging auf dem kürzesten Weg auf die Tür zu. Wenn mir das nächste Mal jemand sagte, ich müsse ein Ritual der übernatürlichen Welt mit ansehen, würde ich einfach behaupten, dass ich dringend meine Haare waschen müsse.
    Als ich endlich draußen an der frischen Luft war, verlangsamte ich meine Schritte. Ich dachte an die Dinge, die ich bislang einfach beiseite geschoben hatte, an das, was ich in Alcides Gedanken lesen musste, nachdem das Debakel vorüber war. Alcide dachte, dass ich es vermasselt hatte. Er hatte mir gesagt, ich müsse kommen, und ich war gekommen. Ich hätte wissen müssen, dass er einen bestimmten Zweck verfolgte, als er so sehr auf meine Anwesenheit bestand.
    Jetzt wusste ich, dass er Furnan irgendwelcher Betrügereien verdächtigt hatte. Schon frühzeitig hatte er Christine, die Verbündete seines Vaters, eingeweiht. Sie sollte dafür sorgen, dass ich meine telepathischen Fähigkeiten auf Patrick Furnan anwende. Und natürlich hatte ich herausgefunden, das Jacksons Gegenspieler zu betrügen versuchte. Diese Enthüllung hätte Jacksons Sieg sicherstellen sollen.
    Stattdessen hatte sich der Wille des Rudels gegen Jackson gewendet, und der Wettkampf war mit noch höherem Einsatz fortgeführt worden. Mit dieser Entscheidung des Rudels hatte ich zwar nichts zu tun. Aber jetzt, in seiner Trauer und Wut, gab Alcide mir die Schuld.
    Ich versuchte, mich wenigstens darüber zu ärgern, aber ich war einfach zu traurig.
    Claude und Claudine verabschiedeten sich, sprangen in Claudines Cadillac und düsten mit einer Geschwindigkeit vom Parkplatz, als könnten sie gar nicht schnell genug zurück nach Monroe kommen. Nach Hause wollte ich auch, aber ich war nicht so unverwüstlich wie die Elfen. Fünf oder zehn Minuten lang saß ich hinter dem Steuer des geliehenen Malibu und sagte mir immer wieder, dass ich jetzt losfahren sollte.
    Unwillkürlich musste ich an Quinn denken. Eine

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