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Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Titel: Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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wusste, nannten sie mich ›Midas‹ Touchet. Alles, woran ich meine Hand legte, schien sich in Gold zu verwandeln. Ich, der Mann, der als Junge nicht mal multiplizieren lernen wollte, der nicht aufrecht auf seinem Rad sitzen bleiben konnte, wurde vom Scheißeschaufler zum Produktionsoberaufseher. Ich bin verantwortlich für die Bauernhöfe von Rockford bis Mount Vernon, Illinois. Ich arbeite für die Illinois Elf. Ihr glaubt, ihr habt harte Quoten? Wie nennen sie sie hier, Kalkulationen? Ich habe die Zahlen gesehen; die Illinois Elf verlangen erheblich mehr als euer Triumvirat oben in Madison. Und letztes Jahr lagen wir über diesen Anforderungen. Ich weiß, was ihr denkt - wir lagen fünf Prozent drüber. Falsch. Wir haben die Quote verdoppelt .
Ja, genau, verdoppelt. Die Neue Universalkirche verteilt unter meinen besten Leuten Messingringe wie Zitronendrops. Seht ihr meinen hier?«, fragte Touchet und hob die Hand. Der kupfergoldene Ring glänzte an seinem dicklichen kleinen Finger. Er fuhr mit der Hand durch sein öliges Haar, dann zog er den Ring ab und warf ihn in die Menge vor der Bühne. Eine Frau fing ihn auf, schrie und wäre beinahe ohnmächtig in die Arme ihres Mannes gesunken. »O mein Gott, o mein Gott!«, brabbelte sie und schob den Ring vor dem staunenden Publikum auf ihren Daumen.
    »Dieser Ring ist gar nicht so wichtig. Ich werde im Herbst einen anderen bekommen. Nicht, dass ich ihn bräuchte. Und wenn ich jetzt wieder um eure Aufmerksamkeit bitten dürfte. Ich verrate euch ein Geheimnis. Ich habe euch bereits ein Geheimnis verraten, das der fünf Prozent. Aber ich bin ein großzügiger Mann. Ich verrate euch noch eins. Das Geheimnis ist, dass ihr überhaupt keinen Messingring braucht. Das ist das Schöne an der Neuen Universellen Ordnung.«
    Valentine sah sich um und versuchte, das Gefühl abzuschütteln, dass er beinahe so hypnotisiert war wie zuvor der junge Mr. Sonderberg.
    »Sie verlangt nichts weiter als Produktivität. Effizienz. Gute alte schwere Arbeit. Das, was dieses Land groß gemacht hat, bevor die Sozialwissenschaftler und Rechtsanwälte es übernahmen. Ich sehe ein paar alte Leute dort im Publikum. Wie war es, als die Anwälte ganz oben waren? Haben sie die Dinge effizienter gemacht oder nicht?«
    »Soll das ein Witz sein? Jedes Mal, wenn Anwälte sich irgendwo eingemischt haben, war alles im Eimer«, rief ein alter Mann.
    Touchet nickte vergnügt. »Bei den alten Herren hing alles davon ab, ob ihr auf der richtigen Schule wart. Ob ihr den richtigen Job, den richtigen Abschluss hattet. Ihr musstet
auf der richtigen Seite der Stadt wohnen. Die richtige Hautfarbe haben. Zehn Prozent der Bevölkerung besaßen neunzig Prozent des Wohlstands. Oder will mir jemand widersprechen?«
    Niemand meldete sich.
    »Und nicht nur die Gesellschaft war krank, sondern auch der Planet. Umweltverschmutzung, Giftmüll, atomare Verseuchung. Wir waren wie Fruchtfliegen in einem verschlossenen Glas mit einem Stück Apfel - habt ihr dieses kleine Experiment je durchgeführt? Steckt ein paar Fliegen mit etwas Essbarem in ein Glas, bohrt ein paar winzige Löcher in den Deckel und seht zu, was passiert. Sie fressen und vermehren sich, fressen und vermehren sich. Bald schon habt ihr ein Glas voll toter Fruchtfliegen. Die Menschheit hat jede Art natürlicher Auslese abgeschafft. Die Schwachen und Nutzlosen haben sich ebenso schnell vermehrt wie die Erfolgreichen. Das entspricht nicht dem Wesen der Natur. Und es gibt nur eine Strafe für eine Spezies, die die Gesetze von Mutter Natur bricht.
    Jetzt könnt ihr aus jedem Fluss trinken, und die Angler unter euch wissen, dass die Bäche wieder voller Fische sind. Die Luft ist sauber. Es hört sich verrückt an, aber ich gehöre zu den Leuten, die glauben, dass die Kur eine Gottesgabe waren. Die Waage ist wieder im Gleichgewicht. Und wir sind ein besseres Volk. Die Kur haben die nutzlosen Mäuler ausgemerzt. Sie haben keine Lieblinge, sie machen keine Ausnahmen. Sie behalten die Starken und Produktiven und nehmen die Faulen.«
    Einige wenige, vielleicht überraschend wenige, murmelten ablehnend.
    »Ich bitte euch nicht, mir zuzustimmen. Hört mich nur an, und dann geht nach Hause und denkt darüber nach. Und tut noch eins. Denkt darüber nach, wie ihr die zusätzlichen fünf Prozent geben könnt. Ich weiß, dass ihr alle
schwer arbeitet. Aber ich wette, was ich getan habe, kann jeder: irgendeine Möglichkeit finden, fünf Prozent mehr zu geben. Ihr werdet euch danach

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