Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis
Produktivität der Höfe zu erhöhen, ist er wahrscheinlich ziemlich bedeutend. Ihre Armee muss essen. Und da wir gerade von Essen reden, ich frage mich, ob Frat mit seinen Schlingen Glück hatte. Deine Mutter macht hervorragende Wildpastete. O Gott, deine Eltern … es wird mir schwerfallen, mich ihnen gegenüber normal zu verhalten.«
»Mir ebenso. Aber … weshalb sollten wir uns schuldig fühlen? Du bist schließlich mein Verlobter, oder?«
Er lachte leise und berührte sie zärtlich mit dem Kinn. Die Schüchternheit war auf magische Weise verschwunden. Oder vielleicht hatten sie sie durch eine viel stärkere und ältere Magie ersetzt.
»Molly Valentine«, sagte sie nachdenklich. »Klingt blöd.«
»Heh!«, protestierte er.
»Nein, mir gefällt nur Molly nicht. Ich liebe Valentine . Melissa Valentine? Schon besser. Niemand hat mich je Melissa genannt. Molly lässt sich viel leichter brüllen.«
»Zieh dich an, Melissa. Oder wir bleiben noch die ganze Nacht hier«, sagte er und spähte hinaus, wo die Sonne schon tief stand.
»Das wäre gar nicht so übel. Ich frage mich, ob der Patrouillenmann, der den Hof überwacht, die Vorstellung gesehen hat.«
Beim Abendessen waren sie verlegen, aber Valentine stellte fest, dass er mit Mollys Eltern sprechen konnte, ohne sich allzu unbehaglich zu fühlen. Die Carlsons schienen ohnehin abgelenkt genug. Valentine konnte den Blick kaum von Mollys roten, wunden Lippen abwenden.
Wie ist es möglich, dass ihnen das nicht auffällt?
Gonzales bemerkte etwas anderes, als sie sich abends im Keller zum Schlafen auszogen. »He, Val, was hast du denn heute so gemacht?«, fragte er.
»Hab einen Haufen Holz gehackt.«
Gonzales schnaubte. »Na ja, zumindest hast du deinen Keil irgendwo reingesteckt.«
Valentine fuhr herum. »Was soll das denn heißen?«
»Hm, deiner Hose fehlen die Knöpfe, und dein Rücken sieht aus, als hätten zwei Katzen dort fünfzehn Runden ausgefochten. Falls du dich nicht in Stacheldraht gewälzt hast, würde ich sagen, jemand hat dir ins Ohr gestöhnt.«
»Leg dich einfach hin und schlaf, Witzbold. Ich habe ein paar Dinge für die Familie erledigt. Molly hatte ein Problem, um das ich mich kümmern musste.«
Gonzales schüttelte den Kopf und legte sich hin, wobei er vorsichtig seinen verletzten Arm zurechtzog. »Ihr Offiziere bekommt immer die besten Aufträge«, stellte er fest.
Valentine erwachte mitten in der Nacht von leisen Schritten auf der Treppe. Im trüben Licht, das von der Küche nach unten fiel, sah er, wie Molly vorsichtig in den Keller kam.
»David«, flüsterte sie.
»Hier«, antwortete Valentine leise.
»Nein, hier«, sagte Gonzales.
»Halt die Klappe«, murmelte Valentine und warf sein Kissen nach dem Späher.
»Ich wollte mit dir reden. Tut mir leid, Gonzo«, sagte sie.
Gonzales stand seufzend auf und zog sich mühsam die Hose an. »Mir ist gerade eingefallen, wie lange es her ist, seit ich das letzte Mal einen Sonnenaufgang beobachtet habe. Macht beim Reden nicht so viel Krach, ihr beiden.«
»Danke, Victor. Das meine ich wirklich ernst«, sagte Valentine.
»Du schuldest mir einen Gefallen. Wir sehen uns beim Frühstück.« Lautlos ging er die Treppe hinauf.
Molly eilte in Valentines Arme. Er küsste sie, dankbar für die Überraschung.
»Wolltest du reden?«, fragte er.
»Eigentlich schon«, sagte sie. »Aber jetzt nicht mehr. Gehen wir ins Geheimzimmer. Dort ist es dunkel, und wir können ein bisschen Lärm machen. Aber nur ein bisschen.«
Valentine öffnete das Paneel, nahm sie an der Hand, und sie schlichen in den tiefen Schatten.
»Heh, du hast wieder diese Seife benutzt«, flüsterte Valentine und schnupperte an ihrer Haut.
»Ja, diesmal ist es …«
»Rose«, sagte Valentine und streichelte ihr übers Haar. »Wunderbar.«
Molly schloss die Tür, und sie befanden sich in so vollständiger Dunkelheit, dass es nur noch Berührungen gab und den leichten Duft nach Rosen.
Sie küssten sich lange und sanken zusammen zu Boden. Sie verschmolzen in der Dunkelheit, lernten neue Möglichkeiten, einander Vergnügen zu bereiten, einander zu lieben.
Molly nahm in einem stetigen, deprimierenden Nieselregen Abschied. Während Flanagan und sein allgegenwärtiger Begleiter draußen im Patrouillenwagen warteten, umarmten sich Verwandte, Freunde und Geliebte ein letztes Mal. Valentine, Molly und ihre Eltern legten alle die gleiche künstliche Fröhlichkeit an den Tag, wie sie bei einer Beerdigung herrscht, wenn jemand, der
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