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Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Titel: Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Feindesland als Spione und Saboteure und führten häufig ein Doppelleben tief in der kurischen Zone. Die Bären kämpften als Stoßtruppen und waren die furchtlosesten und fähigsten Gegner der Schlächter. Ein Jäger begann für gewöhnlich als Wolf, und viele der Besten blieben Wölfe und wechselten nie zu einer anderen Kaste. Es gab einige wenige, die alle drei Kasten durchlaufen hatten, alle drei Jägerhandwerke beherrschten, wie man die Disziplinen der Weltenweber nannte. Wachen, Miliz und Jäger kämpften und opferten sich gemeinsam, um die Menschheit zurück an ihren Platz an der Sonne zu führen.
    Valentine hatte Gelegenheit, eigene Erfahrungen mit der unbehaglichen symbiotischen Beziehung zwischen dem Militär und den Zivilisten zu machen, als das Arbeitsregiment für die Ernte den Bauernhöfen der Umgebung zugeteilt wurde. Die Militärs konnten nicht verstehen, warum die Zivilisten ihnen scheinbar jeden Bissen missgönnten, denn schließlich waren sie bereit, ihr Leben zu geben, um genau diese Menschen zu beschützen. Die Zivilisten begriffen nicht, warum so viel von ihrer Ernte, die ohnehin kaum ausreichte, um die Gemeinde in einem guten Jahr zu ernähren, in einer Maschinerie verschwand, der es häufig nicht gelang, für ihre Sicherheit zu sorgen, und die nur dann Kompetenz und Effizienz zeigte, wenn sie die vereinbarte fünfzehnprozentige Steuer einforderte.

    Die Ernte kam und ging in einem Wirbelwind von Arbeit. Valentine, der zwischen den Besuchen eines überarbeiteten Offiziers den Befehl über Cho und acht andere Rekruten hatte, half einem Dutzend schwer arbeitenden Familien in einer Gemeinde namens Weening, die nahe der Grenze zwischen Arkansas und Missouri lag. Sie bauten und reparierten Häuser und Scheunen, halfen, die Ernte einzubringen, und schlachteten das sommerfette Vieh. Der größte Teil von Getreide und Mais floss in zwei Silos in der Mitte des kleinen Verteidigungsrings von Häusern, aber es gab auch noch eine versteckte Reserve in einer Reihe von lehmverkleideten Gruben zwischen den Scheunen von Weening. Sie bedeckten die Gruben mit Planen und Erde und hofften, dass die Katzen und Hunde des Dorfes diesen verborgenen Schatz vor Nagetieren schützen würden.
    Auf Wochen hektischer Arbeit folgte das Erntefest. Drei Tage lang nahmen die Rekruten tagsüber an Sportwettbewerben teil, dann setzten sie sich zu den Bauern an lange Tische, die mit Braten, Schinken, Truthahn, Huhn, Beilagen und Desserts aller Art beladen waren. Valentine saß neben Cho und schlang ganze Berge hinunter, dann zog er sich aufgebläht in die Milizunterkunft oberhalb des Dorfstalls zurück.
    Im Anschluss an das Festessen sorgten Reparaturarbeiten dafür, dass die Blockhäuser und Scheunen ihren Bewohnern den Winter über ein gewisses Maß an Bequemlichkeit bieten würden. Während dieser Zeit nahmen die Eichen und Hickorybäume eine rötliche Goldfärbung an, und schließlich peitschte der Wind an ein paar trockenen Tagen die Blätter von den Zweigen, und die Bäume standen tot und leer da.
    Es gab Gerüchte, dass Valentines Team bald ins Winterlager in den Ouachitas zurückgerufen würde. Die Arbeitsmannschaften
in einigen Nachbardörfern waren bereits aufgebrochen oder hatten den Befehl dazu erhalten. Die Großzügigkeit der Bauern ließ nach, sobald der letzte Keller gefüllt und das letzte Fass mit Salzfleisch zugenagelt war. Eine Familie namens Ross gab Valentine einen Steppmantel mit Gänsedaunen, der durch einen wachsartigen Überzug wetterfest gemacht worden war. Valentine hatte ein paar seiner wenigen freien Stunden damit verbracht, die Kinder der Ross’ nach der Methode von Vater Max vor dem Analphabetentum zu retten, indem er ihnen erst aus geliehenen Büchern vorlas und sich dann die Abschnitte von ihnen vorlesen ließ.
    Weening lag am Black River, einem Gewässer voller Sandbänke, das durch einen Tunnel von schwarzen Eichen und Flussbirken strömte. Jeden Abend, selbst als es kühler wurde, watete Valentine zum Baden in einen der kälteren, tieferen Teiche. Er war, seit er sich der Sache angeschlossen hatte, noch ein paar Zentimeter gewachsen, und sein langgliedriger Körper ließ die Schlaksigkeit der Jugend langsam hinter sich. Muskeln überzogen seine Arme und die vom Arbeiten breit gewordenen Schultern. Sein kantiges Gesicht war härter geworden, die bronzefarbene Haut dunkler, aber in seinen Augen lag immer noch ein jugendliches Strahlen. Das Leben im Freien Territorium gefiel ihm gut: Die Arbeit

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