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Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Titel: Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Stiefeln, frischen dunkelgrauen Uniformen und Käppis mit Tüchern in Regimentsfarben, die exakt bis zum Ende der Hemdkragen reichen. Die Wachen sind das disziplinierte, zuverlässige Gesicht des Kommandos Süd, Soldaten, die kämpfen können und bereit sind, bei der Verteidigung von Frauen, Kindern und Geliebten ihr Leben aufs Spiel zu setzen.

    Die anderen - die Männer und Frauen, die kaltblütigen Jäger werden - wagen sich aus dem Freien Territorium Ozarks hinaus, um die Quislinge und Schergen der Kur zu töten. Sie werden zu den Weltenwebern gebracht.

    Ein glänzender schwarzer Kater namens Käpt’n Tom herrschte mit eiserner Pfote über die Hütte. Sechs Männer teilten sich die Unterkunft in einer Senke zwischen zwei Ausläufern des Fourche Mountain, aber keiner machte dem Kater seinen Anspruch auf den wärmsten Sessel am steinernen Kamin oder den besten Bissen von dem viertel Kalb streitig, das im Kühlraum hing. Das große, schwere Tier sah aus wie die Katze einer Hexe, und viele vermuteten, dass Käpt’n Tom irgendwo im Stammbaum einen Luchs hatte. Er stolzierte auf muskulösen Beinen in der Hütte umher, halb wild und ganz und gar arrogant. Seine Autorität tat er für gewöhnlich mit einem anschwellenden Knurren kund, das sich zu beißender, kratzender Wut steigern konnte, wenn irgendjemand dumm genug war, diese erste und einzige Warnung zu ignorieren. Er hatte seinen Namen erhalten, als ein Wolf feststellte: »Wenn dieser Kater sprechen könnte, würde er bestimmt fluchen wie ein Seemann.«
    Die Wölfe tolerierten den schlecht gelaunten Kater und führten ihn Rekruten als ein Musterbeispiel an Zähigkeit vor. Die Männer mussten sich darauf verlassen, dass ihre Vorräte den ganzen Winter reichten, und Käpt’n Tom erledigte gierige Mäuse, Ratten, Eichhörnchen und sogar Kaninchen wie ein Samurai.
    Käpt’n Tom herrschte über ein rußiges Zwei-Zimmer-Königreich voller Betten und anderer Möbel, die aus so grobem Holz geschnitzt waren wie die Männer, die sie benutzten. Eine Feuerstelle aus Flusssteinen beherrschte eine
Wand des Wohnteils der Unterkunft, und ein über zweihundert Jahre alter Gusseisenofen wärmte den Schlafteil, einen muffigen Irrgarten aus Pritschen und alten, an den Deckenbalken befestigen Decken, die für ein wenig Privatsphäre sorgten.
    Vier Veteranen und zwei Rekruten teilten sich die Hütte. Pankow, Gavineau, Big Seth und Imai sorgten dafür, dass weder David Valentine noch Marquez, der andere Wolfsaspirant, zur Ruhe kamen. Wann immer sie nicht im Feld waren oder im Rahmen ihrer Kastenschulung unterrichtet wurden, kümmerten sich die vier älteren Wölfe darum, dass die angehenden Jäger so wenig Freizeit wie möglich hatten, und das nicht nur mit Aufträgen, die direkt mit der Ausbildung zu tun hatten. Marquez war für den Feuerholznachschub und die allgemeine Instandhaltung der Hütte verantwortlich. Die Sache mit dem Feuerholz schien für einen Mann mitten im Wald leicht zu sein, aber die Wölfe bestanden darauf, dass er das Holz drei Kilometer entfernt fällte und den ganzen Weg zur Hütte schleppte. Wenn er einer der buschigen Kiefern rings um die Hütte auch nur einen Blick zuwarf, beschuldigten ihn die Ausbilder, er wolle ihr Zuhause dem Feind zugänglich machen.
    Für alles andere war Valentine verantwortlich. »Alles andere« schloss Kochen, Waschen, das Auffrischen der Speisekammer, Flicken, das Entfernen der von Käpt’n Tom halb gefressenen Nagetierkadaver und die Zubereitung des morgendlichen Ersatzkaffees ein. Die Männer akzeptierten ein gewisses Maß an Nachlässigkeit bei all diesen Pflichten, mit Ausnahme der letzten. Es war egal, ob Valentine von einem nächtlichen Orientierungsmarsch erst im Morgengrauen zurückgekehrt war - wenn der Kaffee nicht um sechs Uhr morgens fertig war, wurde der Aspirant ausführlich beschimpft und bestraft. Die Strafe konnte zum Beispiel
ein mörderischer Lauf den Bald Knob hinauf sein, einen vierzig Grad steilen Hügel ohne Bäume, und das Ganze unter den missbilligenden Blicken der vier um ihren Kaffee betrogenen Wölfe.
    Valentine lernte von allen vier Männern, aber sein Hauptmentor war Evan Pankow. Der Sohn eines Abgeordneten aus Ohio hatte mit sieben Jahren zusehen müssen, wie seine privilegierte Welt in ein paar Wochen des Wahnsinns zusammenbrach, als der Raserei-Virus die Vereinigten Staaten überwältigte. Der junge Evan war einer der wenigen, die gegen den Virus immun waren. Das schützte ihn zwar vor einem Tod,

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