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Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Titel: Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Boden.
    »Geschieht dir ganz recht!«, donnerte einer der Wölfe. Valentine sprang entsetzt vorwärts, konnte aber seinen zuckenden Körper noch nicht beherrschen und verpasste den Ausgang. Er prallte von dem unnachgiebigen Felsen ab und zog sich eine blutende Wunde an der Stirn zu. Der Kupfergeruch des Bluts drang in seine Nase und überwältigte seinen Geruchssinn.
    Atme, atme! Bring alles wieder in deine Mitte. Versuch, nach draußen zu kriechen. Es ist alles in Ordnung.
    Der junge Wolf fühlte sich alles andere als in Ordnung.
    »Verdammt, ich glaube, Vater Wolf hat ihn ganz hoch eingestellt«, hörte er einen Mann hinter vorgehaltener Hand flüstern.
    Auf allen vieren kroch Valentine durch die Höhle und auf das Licht draußen zu. Er konnte die Blutspur riechen, die er zurückließ.
    »Der Hexenmeister hat auch gedacht, dass Marquez etwas Besonderes wäre. Und das hat ihn direkt von der Klippe getrieben«, erwiderte der andere Mann.
    Valentine erinnerte sich daran, was am Vortag geschehen war, und versuchte angestrengt, sich zu beruhigen. Die Welt schien beinahe wieder normal zu sein. Er kam auf die Beine.

    Gut, gut. Die Außenwelt kann ein bisschen viel sein; atme einfach weiter in deine Mitte und zieh alles zurück an diesen Ort tief in dir drin. Du wirst es mit der Zeit lernen. Ein guter Bluthund beherrscht seine Nase, ohne es auch nur zu bemerken. Du wirst es auch bald können.
    Valentine schaffte es ins Tageslicht. Klares Blau erfüllte den Himmel - eine Seltenheit auf der kurischen Erde. Der Schnee glitzerte, und selbst wenn er über das Tal hinwegschaute, war Valentines Sehschärfe so enorm, dass er buchstäblich den Wald vor Bäumen nicht sehen konnte. Es roch, als stünde er inmitten der weltgrößten Ziegenfarm, obwohl sich die drei Ziegen fast hundert Meter entfernt befanden.
    Er konzentrierte sich auf sich selbst. Versuch, ein wenig Ziegenkot zu finden. Die Stimme in seinem Kopf beunruhigte ihn immer noch. Seine Nase sagte ihm zwar, dass er sich in einem Meer aus Ziegenscheiße befand, aber er suchte angestrengt nach dem Kot und ging schließlich auf die noch warme Geruchsquelle zu, wobei er immer seltener innehalten musste, als er näher herankam. Er stellte fest, dass er so leicht mit seinen Ohren spielen konnte wie mit seinen Augen. Er lokalisierte einen knarrenden Zweig und hörte, wie eine der Ziegen Futter unter dem Schnee hervorzog.
    Da bist du ja, dachte er am Ende seiner Suche nach dem stinkenden Schatz, als er vor den Kügelchen stand.
    David, das hast du gut gemacht. Folge der Spur, die die Ziegen hinterlassen haben. Nicht indem du die Spuren im Schnee verfolgst - mach es mit deiner Nase. Schließ die Augen so oft wie möglich. Erlausche und erschnuppere dir deinen Weg den Hang hinunter.
    Ihm fiel auf, dass keiner der anderen Wölfe das Feld auf diese Weise erforscht hatte. Er hätte es gewusst, denn die meisten von ihnen waren in den letzten paar Stunden hier
entlanggegangen, und es gab nur ein paar unregelmäßige, taumelnde Fußabdrücke auf der Wiese.
    Er holte tief Luft, schloss die Augen und begann, mithilfe seiner Witterung den Ziegen zu folgen.
    Und fiel auf den Bauch. Eine unter dem Schnee verborgene Baumwurzel hatte ihn stolpern lassen. Für gewöhnlich war er reaktionsschnell, aber seine üblichen Reflexe waren verschwunden. Er hatte das beunruhigende Gefühl, sich in einem anderen Körper zu befinden. Die einzige Erinnerung, mit der er das vergleichen konnte, waren seine seltenen Angelausflüge in Minnesota: Er hatte ein kleines Boot auf den See hinausgerudert und sich immer ein wenig unsicher auf den Beinen gefühlt, wenn er nach einem ganzen Tag dort draußen an Land zurückgekehrt war.
    Er stand auf, schloss mit einiger Anstrengung die Augen und begann, so unsicher weiterzustapfen wie ein Betrunkener, der Frankensteins Monster imitiert. Er stellte fest, dass das Geräusch des Windes in den Kiefernnadeln ihm half, festzustellen, wo sich die Bäume befanden. Er spürte einen Ast vor sich, lehnte sich zurück, um ihm auszuweichen, und fiel auf den Hintern.
    Die Ziegen neigten offenbar dazu, wirres Dornengestrüpp zu erforschen. Als ein Dornenzweig ihm die Lippen aufriss, fluchte er und öffnete die Augen.
    Nicht schummeln, mahnte Amu.
    Valentine leckte sich das Blut von der Lippe, holte tief Luft und versuchte es noch einmal. Er beugte sich vor und stellte fest, dass es einfacher war, wenn er die Hände aufsetzte und mit der Nase dichter an der Spur blieb. Selbst als er mit

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